Neue Händler dürfen kommenSamstagsmarkt im Kölner Stadtwald wird vergrößert

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Der Markt im Stadtwald (Archivbild)

Der Markt auf der Kitschburger Straße im Stadtwald ist sehr beliebt.

Die Bezirksvertretung Lindenthal hat in ihrer vergangenen Sitzung den Beschluss gefasst, die Fläche für den Markt zu erweitern.

Italienische Antipasti würde ein Händler gerne auf dem Samstagsmarkt auf der Kitschburger Straße anbieten. Das erzählte die Leiterin des Marktamtes, Caroline Zielinski-Riepen, in der vorletzten Sitzung der Bezirksvertretung Lindenthal. „Ich fände es auch sehr schön“, sagte sie. „Sein Wagen ist sehr ansprechend und hat kleine Sitzgelegenheiten, aber wir haben leider keinen Platz.“

Bewerber-Liste für einen Stand auf dem Markt ist lang

So wie dem Antipasti-Verkäufer gehe es vielen Händlern und Händlerinnen, schilderte die Marktamtsleiterin. Die Liste der Bewerber für einen Stand auf dem Markt im Stadtwald sei lang. Sie könne ihn allerdings nicht einfach vergrößern, dazu sei ein politischer Beschluss nötig.

Den hat die Bezirksvertretung Lindenthal in ihrer vergangenen Sitzung gefasst: Sie hat die Stadtverwaltung beauftragt, die Fläche für den Samstagsmarkt auf der Kitschburger Straße zu erweitern, sodass weitere Markthändler und -händlerinnen zugelassen werden können. In der Begründung des Beschlusses führt sie aus, dass Märkte eine wichtige Rolle bei der Versorgung der Menschen mit regionalen Produkten spielten.

Der einzigartige Standort des Marktes im Stadtwald sowie das vielfältige und qualitativ hochwertige Angebot seien sehr beliebt und lockten viele Besucherinnen und Besucher an. Eine Vergrößerung des Marktes erhöhe die Vielfalt des Angebotes noch und das steigere somit auch seine Attraktivität für Kundinnen und Kunden. Beide Seiten, Händler und Kunden, würden profitieren.

Vergrößerung des Marktes auf der Kitschburger Straße in Lindenthal sorgt auch für Bedenken

Es gab aber auch Bedenken: „Ich habe mit den Händlern vor Ort gesprochen“, sagte Marliese Berthmann (CDU). „Sie wünschen sich keine Dopplung von bestimmten Ständen. Vor allem haben sie aber Sorge, wenn weitere Street-Food-Stände hinzukommen, weil es dann sehr schwer wird, den Markt pünktlich zu beenden.“ Ein Beispiel sei der „Reibekuchen-Heinz“. Kurz vor dem Schließen des Marktes stehe immer noch eine lange Schlange von Kunden vor seinem Stand.

„Vergangenes Mal waren es noch 40 Leute, die bedient werden wollten“, so Berthmann. „Der Marktsprecher musste bitten und betteln, dass die Leute sich beeilen.“ Ein Problem sei auch die zu erwartende Zunahme von Zugfahrzeugen. „Sie stehen jetzt an der Straße auf einer Seite und diese Schlange wird immer länger und blockiert dann möglicherweise den Tierparkeingang und den Zebrastreifen“, so Berthmann. Sie habe auch Bedenken wegen der Elektroanschlüsse und der Toilette.

Die anderen Politiker vertrauten bei der Lösung dieser Probleme auf die Stadtverwaltung: „Das Marktamt muss natürlich für eine ausgewogene Komposition der Marktbeschicker und -beschickerinnen sorgen“, sagte Friedhelm Hilgers, Vorsitzender der SPD-Fraktion, „so werden Häufungen und Konkurrenzen von Food-Ständen der gleichen Art vermieden werden.“ Die Intention des Beschlusses sei, auch denjenigen Händlern und Händlerinnen eine Chance zu geben, die bislang noch nicht teilnehmen können.

Stromanschlüsse sollen für den Markt am Stadtwald erweitert werden

Ähnlich sah das auch Stephan Horn (Grüne): „Die Leiterin des Marktamtes hat uns ja ganz klar den politischen Auftrag gegeben, dass wir die Erweiterung des Marktes beschließen können und so machen wir das jetzt“, so Horn. „Wir haben den Eindruck, dass das Marktamt sich inzwischen sehr genau über die Konzepte von Märkten Gedanken macht und ganz genau überlegt, nach welchen qualitativen Kriterien der Markt wie erweitert wird.“ So könne er ein diversifiziertes Angebot erhalten, das die Qualität des Marktes erhöhe.

Die Stadtverwaltung sieht bei der Umsetzung des politischen Beschlusses allerdings auch Probleme: „Die Stromversorgung muss sichergestellt werden“, schreibt ein Sprecher der Stadt. Der vorhandene Stromentnahmekasten sei bereits an der Belastungsgrenze. In 100 bis 150 Metern Entfernung müsse ein zusätzlicher Kasten installiert werden und die Versorgung auch mit einer Erdleitung in ausreichender Stärke erweitert werden. Die Verwaltung würde aber die Rhein-Energie bitten, sich die Situation vor Ort anzusehen.

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