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Äcker zu vermietenWo Kölner auch ohne eigenen Garten Gemüse anbauen können

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Ein Mietacker in Lövenich, auf dem eine Gruppe Menschen steht.

Selbstgärtnern können Interessierte in Lövenich.

Nach einer Saison fällt die Fläche wieder an den Landwirt zurück. Wo noch Parzellen frei sind, was sie kosten und warum Obstanbau ein No-Go ist.

In vergangenen Zeiten trafen sich Freunde zum Kegeln oder Kartenspielen. Heute gärtnern sie zusammen. Freundesgruppen gehören unter anderen zu den Kunden des Unternehmens „Meine Ernte“. Es vermietet Gärten, in denen Menschen ihr eigenes Gemüse anbauen können. Deutschlandweit hat es 30 Standorte, an denen es in Kooperation mit dem jeweiligen Landwirten Gärten vermietet.

In Köln-Lövenich sind noch Acker-Parzellen zu haben

In Köln ist „Meine Ernte“ auf dem Hof Niehl an der Widdersdorfer Landstraße 103 in Lövenich ansässig. Dort ist nun am Donnerstag, 27. April um 18 Uhr der feierliche Saisonstart, für die Mietgärtner aber auch für Gäste, die sich über das Angebot informieren möchten: Anders als beispielsweise in Kleingartenanlagen werden die Parzellen nicht dauerhaft, sondern nur für eine Saison vermietet, die sechs Monate dauert. Zudem sind die Böden bereits vorbereitet, bepflanzt und eingesät. Der Lohn für die Arbeit ist dann selbstgezogenes Gemüse, das zuhause in den Kochtopf wandert.

Obst wird in den Gärten nicht gepflanzt. Das hat einen einfachen Grund: „Die Fläche fällt nach Saisonende ja wieder an den Landwirt zurück,“ erläutert Daniela Haferkorn von „Meine Ernte“, Obst ist aber mehrjährig. Auf dem Hof Niehl in Lövenich bietet das Unternehmen Gärten unterschiedlicher Größe an. Der kleine Gemüsegarten ist etwa 45 Quadratmeter groß und kostet 259 Euro pro Saison. Der Familien-Gemüsegarten misst 90 Quadratmeter und ist für 479 Euro zu haben. Insgesamt vermietet das Unternehmen dort 90 Gärten, 70 sind bereits vergeben, 20 noch zu haben.

Das Interesse an dem eigenen Gemüseanbau ist groß. „Unser Angebot trifft den Nerv der Zeit“, begründet Haferkorn. „Die Menschen machen sich heute mehr Gedanken über ihre Ernährung, über die Sinnhaftigkeit bei der Hobbywahl. Sie sind umweltbewusst und bevorzugen somit regional angebautes saisonales Gemüse. Sie sehen der eigenen Nahrung gerne beim Wachsen zu. Außerdem macht Gärtnern Spaß.“ Die Tätigkeit im Freien hilft zudem bei der Entschleunigung im stressigen Alltag und ist eine Freizeitbeschäftigung für die ganze Familie.

So gehören auch viele Eltern mit Kindern zu den Mietern. Aber auch Großeltern gärtnern dort mit ihren Enkeln, Studenten, Hobbyköche, Vegetarier und Stadtsingles. „Insgesamt“, so Haferkorn, „ist die Gärtnergruppe aber sehr divers.“ Anfänger sind ebenfalls willkommen. Sie werden von dem Landwirt und dem Meine-Ernte-Team bei der Gartenarbeit beraten und unterstützt.


Meine Ernte, Hof Niehl, Widdersdorfer Straße 103, Saisonstart ist am Donnerstag, 27. April, 18 Uhr. Mehr Informationen gibt es unter www.meine-ernte.de.

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