Falschparker am FeldrandWie die Stadt Köln FC-Fans schon bald mehr Parkplätze anbieten will

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Autos parken am Feldrand

Feldweg am westlichen Kölner Stadtrand, zugeparkt während des Spiels 1. FC Köln gegen Bayer Leverkusen am Sonntag, 3. März 2024

Im Bereich rund um die Haltestelle Weiden-West sind Abstellmöglichkeiten für Autofahrer knapp. 

Die Park-and-Ride-Anlage Weiden-West am westlichen Kölner Stadtrand erfreut sich bei Pendlern aus dem Rhein-Erft-Kreis äußert großer Beliebtheit. Von dort aus können sie sowohl in die KVB-Stadtbahnen der Linie 1 als auch in die S-Bahnen der Linien S12, S13 und S19 umsteigen. Das gilt auch für Fußballfans, die mit der Bahn von dort aus innerhalb von zehn Minuten zum Rhein-Energie-Stadion in Müngersdorf fahren können. Die Stadt hatte den Parkplatz zunächst für die Spiele der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Köln bauen lassen.

Nicht versiegelte Fläche im Wasserschutzgebiet

Doch eben jene Beliebtheit hat zur Folge, dass die 685 vorhandenen Stellplätze bereits seit vielen Jahren nicht ausreichen. Das führt dazu, dass einige Autofahrer regelmäßig die angrenzenden Feldwege benutzen, um ihre Fahrzeuge illegal dort abzustellen. Und zwar auf einer nicht versiegelten Fläche, mitten in einem Wasserschutzgebiet, in dem  wassergefährdende Stoffe auf gar keinen Fall im Boden versickern sollten. Dazu gehören auch Öle und Benzole, wie sie in den Kraftstoffen für Autos enthalten sind.

Welche Ausmaße das zeitweise annimmt, ließ sich am Sonntag während des Bundesliagspiels zwischen dem 1. FC Köln und Bayer Leverkusen beobachten. Wie an einer Perlenschnur aufgereiht, hatten an der Straße Am Heidstamm in Köln-Lövenich rund 50 Autofahrerinnen und Autofahrer ihre Pkw am Feldrand abgestellt. Und zwar so, dass die Fahrzeuge halb auf der asphaltierten Fläche und halb auf dem Ackerboden standen. Ein Teil von ihnen parkte auf Kölner Stadtgebiet, ein anderer Teil auf dem angrenzenden Frechener Stadtgebiet an der Bonnstraße.

Die Stadt Köln zeigte sich am Montag (4. März) überrascht. „Die Situation war bisher nicht bekannt“, teilte ein Stadtsprecher auf Anfrage mit. Das Parken auf unversiegelten Flächen sei auf jeden Fall nicht zulässig. Der Verkehrsdienst des städtischen Ordnungsamts werde sich die Situation am Dienstag (5. März) während des KVB-Streiks anschauen, kündigte der Stadtsprecher an. Der westliche Stadtrand an der Park-and-Ride-Anlage Weiden-West lag bisher offensichtlich nicht im Fokus des Ordnungsamts. „Im Rahmen der Bundesligaspiele des 1. FC Köln überwacht der Verkehrsdienst prioritär die Anwohnerschutzzonen und den Parkraum rund um das Stadion“, sagte der Stadtsprecher.

Stadt Köln hat Auftrag für Neubau an die KVB vergeben

Um die angespannte Situation auf dem Parkplatz zu entlasten, hatte der Stadtrat bereits vor drei Jahren beschlossen, von den Kölner Verkehrs-Betrieben (KVB) eine Parkpalette bauen zu lassen. Nach Abschluss der Arbeiten sollen 800 Parkplätze in dem einfachen Parkhaus sowie 480 im Außenbereich zur Verfügung stehen. Eine weitere Aufstockung der Parkpalette wäre grundsätzlich möglich – die Kapazität ließe sich dann auf rund 1680 Stellplätze erweitern. Auch ein Fahrradturm ist geplant.

Doch bis die Parkpalette tatsächlicvh in Betrieb gehen kann, wird noch mehr Zeit vergehen. Die Ausschreibung der Planungs- und Bauleistungen sei erfolgt, so die Stadt. Momentan würden die Bietergespräche stattfinden. Es sei mit einer Vergabe im zweiten Quartal dieses Jahres zu rechnen. Die Bauphase sei unter Vorbehalt einer rechtzeitig erteilten Baugenehmigung durch die Stadt Köln für 2025 angesetzt. Die Inbetriebnahme ist für 2026 geplant.

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