Neue Baristas für SülzKaffee für die Kölner in der Kleinen Markthalle

Norbert Jencsik (l.) und Davor Komsic
Copyright: Moritz
- Mobile Kaffeetheke eröffnet - Erfahrungen in London gesammelt
Köln-Sülz – Eigentlich suchte er nur einen Nebenjob, doch per Zufall landete Norbert Jencsik in einem der besten Cafés der Welt. Fast neun Jahre ist das nun her. Aus dem Nebenjob in Großbritannien ist inzwischen eine Leidenschaft geworden. Mit seinem Freund Davor Komsic kocht Jencsik jetzt Kaffee für Kölner - zurzeit in der „Kleinen Markthalle“ auf der Berrenrather Straße in Sülz.
„June and July“ nennen sich die beiden 38-Jährigen. Kaffee ist für sie mehr als nur ein Getränk. „Wenn du jemandem einen Kaffee machst, dann bekommst du etwas zurück“, meint Komsic. Die Barhocker vor ihrer blauen Siebträgermaschine sollen ein Treffpunkt sein. „Wir mögen den persönlichen Kontakt zu unseren Kunden“, sagt Jencsik.
Bohnen aus Yorkshire
Ein guter Kaffee funktioniert in seinen Augen nur mit ausgewählten Zutaten. Die Bohnen liefert eine Rösterei aus dem britischen Yorkshire, die Milch kommt vom Thomashof in Burscheid.
Als sich Jencsik zum ersten Mal intensiv mit Kaffee beschäftigte, ging es ihm vor allem ums Geld. Er war nach London gezogen und brauchte ein Job. „Erst nach einem Monat ist mir bewusst geworden, mit welchen Leuten ich da zusammenarbeite", erinnert er sich heute. „The Espresso Room“ gilt als eines der angesagtestes Cafés der Stadt. Von den preisgekrönten Baristas in der britischen Hauptstadt lernte Jencsik sein Handwerk.
Das könnte Sie auch interessieren:
„Am Anfang habe ich zwei Monate lang nur Shots gemacht“, sagt er. Als er die Kunst des perfekten Espressos beherrschte, kam die Milch dazu - und ziemlich bald auch die ersten prominenten Kunden. Die mobile Kaffeetheke seines Arbeitgebers führte Jencsik zu Fotoshootings, zur Fashion Week und zum Tennisturnier nach Wimbledon. Zu seinen Gästen zählten hier unter anderem Schauspielerin Kate Winslet und Ex-Fußballprofi David Beckham.
Als er vor drei Jahren zurück nach Deutschland kam, entschied er sich, seine koffeinhaltige Leidenschaft zum Beruf zu machen. Und der Partner für die Idee von der mobilen Kaffeetheke war schnell gefunden. Sein Freund Davor Komsic wuchs mit dem Kaffee praktisch auf. Schon seine Oma röstete Bohnen in ihrem Ofen. „Das ganze Haus lag in einem Nebel, dazu dieser Geruch - ich habe das noch alles genau im Gedächtnis“, erinnert er sich.
Neuer Standort nicht von Dauer
Die mobile Kaffeetheke führte die beiden zuletzt fast ein Jahr nach Portugal. In der Küstenstadt Ericeira betrieben sie eine Bar mit Blick aufs Meer. Seit Anfang des Jahres sind sie wieder zurück in Deutschland und fanden in der Kleinen Markthalle in Sülz einen neuen Standort. Wie lange sie dort bleiben werden, wissen sie noch nicht. Für immer wollen sie allerdings nicht verweilen. Gut möglich also, dass sie mit ihrer Kaffeetheke schon bald weiter ziehen werden.