Spiel, Spaß und Tablet-HilfeSenioren haben neue Anlaufstelle in Köln-Sülz

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Zwei Frauen sitzen an einem Tisch in einem großen Raum.

Karin Matzner (l.) und Claudia Lautner vom Seniorennetzwerk

Ein neuer Treffpunkt für Ältere entsteht in Sülz: Das Seniorennetzwerk Klettenberg, Lindenthal, Sülz hat Räume an der Palanterstraße bezogen. 

Es ist ein Glücksfund, wie ein Goldsplitter im Rheinsand. Der 80 Quadratmeter große Raum, nebst Küche, WC und Keller an der Palanterstraße 13 bietet den Seniorennetzwerken Klettenberg, Sülz und Lindenthal genau die Unterkunft, die sie jahrelang im Kölner Westen suchten – und nicht fanden. „In den Vierteln standen kaum Räume zur Verfügung und wenn waren sie viel zu teuer“, berichet Claudia Lautner, Leiterin des „Fachdiensts im Alter“ der Diakonischen Werke Köln, die Träger der Seniorennetzwerke sind.  Doch dann wurde sie über Mundpropaganda auf das helle Erdgeschoss-Büro im Neubau der katholischen Gemeinde St. Nikolaus und Karl Borromäus aufmerksam – und die von dem sozialen Dienst der evangelischen Kirche koordinierten Netzwerke schlüpften bei den Katholiken unter.

Frühstück, Bridge, Smartphone-Kurse finden in Köln-Sülz statt

Gerade sind sie eingezogen, haben hinter den bodentiefen Fenstern zwei große Tische aufgebaut und zwei Arbeitsplätze installiert. Nun wird der Raum mit Leben gefüllt: Es gibt dort regelmäßige Sprechstunden für  ältere Menschen, zwanglose Treffen in Form von Stammtischen oder Frühstücksgruppen, Computerkurse, Bridge- und Schachgruppen, Smartphone- und Tablet-Hilfe, eine Seniorenschuldnerberatung. Weitere Angebote sollen folgen, denn bislang fehlte der Raum für mehr. Karin Matzner, Koordinatorin des Seniorennetzwerks Klettenberg, schildert die vorher schwierige Lage: „Ich musste mich mit den älteren Menschen im Café treffen. Das war aber gerade für diejenigen, die ein Hörgerät tragen sehr schwierig, denn dort sind die Nebengeräusche sehr laut.“

Ein neu gebautes Haus mit Glasfenstern im Erdgeschoss und einem Bauzaun sind zu sehen.

Die Räume befinden sich im Erdgeschoss des Neubaus der Gemeinde Karl Borromäus an der Palanter- Ecke Redwitzstraße.

Auch für Gruppenangebote fehlte der passende Ort. An der Palanterstraße 13 sorgen Akustikdecken für eine gedämpfte Lautstärke, eine Bodenheizung für wohlige Wärme. Im Sommer soll er ein kühler Rückzugsort sein - dank der beschichteten Vorhänge, die nicht nur Sonne, sondern auch Hitze abweisen. Vor der Tür stehen Bänke, die bei schönem Weiter einen Sitzplatz im Freien bieten. Auch aus anderen Gründen hält Lautner die Lage für ideal: „Nebenan ist die Lebensmittelausgabe der Kirche St. Karl, die jeden Mittwochnachmittag sehr gut besucht ist. Wir rechnen mit viel Laufkundschaft.“

Die Sprechstunde findet aus diesem Grund jeweils zur gleichen Zeit von 13 bis 16 Uhr statt. Die Öffnungszeiten an den anderen Tagen stehen bislang noch nicht fest. Im Hinblick auf weitere Veranstaltungen setzen die Seniorennetzwerke auch auf Synergien mit der katholischen Kirchengemeinde und anderen Initiativen im Viertel. Sie haben bereits ihre Fühler ausgestreckt. Einige werden nun die neuen Räume für ihre Treffen nutzen, wie beispielsweise die „Grannys for Future“. Sonst sind aber vor allem die Senioren und Seniorinnen selbst gefragt, das Programm mit Ideen zu bereichern oder selbst ihre Kenntnisse einzubringen und beispielsweise Bastel- oder Schreibgruppen anzubieten. Der Raum an der Palanterstraße soll in jedem Fall ein Ort der Begegnung werden.

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