Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

„Et Brauchtum bewahre“Ludwig Sebus und Freunde stellen neues Lied vor

Lesezeit 2 Minuten
Ludwig Sebus (M.) mit  Michael Kokott, Thomas Cüpper, Wolfgang Löhr, Christian Kock, Joachim Wüst und Jörg P. Weber (v.l.)

Ludwig Sebus (M.) mit Michael Kokott, Thomas Cüpper, Wolfgang Löhr, Christian Kock, Joachim Wüst und Jörg P. Weber (v.l.)

Der Kölner Altmeister Ludwig Sebus stellt ein neues Lied vor. Mit dabei sind bekannte Gesichter des Kölner Karnevals.

Kesse Sprüche, warmherzige Umarmungen und viel Gelächter in der Ratsstube des Gürzenichs. In einer vertrauten Atmosphäre hat Ludwig Sebus, umgeben von Freunden und Weggefährten, am Mittwoch seinen Titel „Et gilt et Brauchtum zo bewahre“ vorgestellt.

„Das einmalige Brauchtum in Köln, sich unvermittelt an andere zu wenden, ist das, was 200 Jahre Fastelovend ausmacht“, sagte der 97-Jährige. Der Eindruck von Sebus: Auch nach zwei Jahrhunderten organisiertem Karneval ist die Freude, die Kölner sich selber und anderen machen, geblieben.

Ludwig Sebus als Bindeglied zwischen Generationen

Der Krätzchensänger und Komponist ist ein Urgestein des Kölner Karnevals. Seinen ersten großen musikalischen Erfolg erzielte er mit dem Titel „Jede Stein en Kölle“ in der Session 1954/55. Lange Zeit galt er als Bindeglied zwischen der alten Garde der Vortragskünstler und den neuen Karnevalsbands.

„Der Karneval erlebt immer wieder einen Sprung zwischen Generationen und Ludwig dient als Generationsbrücke“, meint Jörg P. Weber. Der Büttenredner stimmte der musikalischen Zusammenarbeit sofort zu, als er den Namen Sebus hörte.

Verfechter der in Köln gelebten Bräuche

„Er stellt eine unglaubliche Größe als Musiker und Komponist dar. Zudem halte ich den Titel für eine der schönsten Kompositionen der letzten zehn Jahre", so Weber. Kollege Wolfgang Löhr, Produzent und die Hälfte des Duos Zwei Hillije, sieht Sebus als „Verfechter unserer gelebten Bräuche“.

Produziert wurde das Lied von Löhr und Christian Kock unter dem Kölner Label Dabbelju, mit dem Sebus eine langjährige, künstlerische Partnerschaft verbindet. Ursprünglich erschien es zum 175. Jubiläum des Kölner Karnevals. Ein Grund zur Neuauflage sei die Tatsache, dass das Original nur noch auf einigen wenigen Schallplatten zu finden sei, so Löhr.

„Et gilt et Brauchtum zo bewahre – was ist da noch hinzuzufügen?“, fragt Büttenredner Thomas Cüpper rhetorisch in die Runde. „Das Brauchtum müssen wir bewahren, aber auch die Sprache. Denn die kölsche Sproch ist schön.“

Kölner Brauchtum soll weitergetragen werden

Joachim Wüst hofft, dass sich über die Generationen hinweg Menschen finden, die das Brauchtum weitertragen. Der Brauchtumsexperte und  Programmgestalter für Karnevalsveranstaltungen war von 2005 bis 2022 Vizepräsident des Festkomitees Kölner Karneval.

Den Titel sang Sebus im Dezember 2022 neu ein. Dabei unterstützten ihn im Studio Jörg P. Weber, die Zwei Hillije, Thomas Cüpper, Joachim Wüst sowie der Kinderchor Lucky Kids und der Vorstand des Festkomitees Kölner Karneval.

„Et gilt et Brauchtum zo bewahre“ ist ab Mittwoch digital zum Download und Streamen bei bekannten Anbietern erhältlich. Eine Veröffentlichung in CD-Format ist vorerst nicht geplant.