Moorleiche im Worringer BruchPolizei Köln fahndet im niederländischen Fernsehen nach Mörder

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Polizeizeichnung des Gesichts einer Frau, deren Leiche 2001 im Worringer Bruch gefunden wurde.

Ähnlich wie auf dieser Polizeizeichnung könnte die Frau ausgesehen haben, deren Leiche 2001 im Worringer Bruch gefunden wurde.

Die Polizei prüft Hinweise nach Fahndungsaufrufen bei „Aktenzeichen XY“ und der niederländischen Sendung „Opsporing Verzocht“.

Für den Kölner Hauptkommissar Markus Weber war der Auftritt im niederländischen Fernsehen vorige Woche fast so etwas wie ein Heimspiel. Der Leiter der Cold-Case-Abteilung im Kölner Präsidium ist im belgischen Antwerpen aufgewachsen und spricht seit seiner Kindheit fließend Niederländisch.

Köln: Kam die Frau, deren Leiche im Moor lag, aus den Niederlanden?

Wohl auch deshalb hatte ihn die Redaktion von „Opsporing Verzocht“, dem Pendant zum deutschen „Aktenzeichen XY ungelöst“, eingeladen, um den bis heute rätselhaften Fall der Moorleiche aus dem Worringer Bruch vorzustellen. Im Studio beantwortete Weber die Fragen der Moderatorin.

Die Kölner Kripo kann nicht ausschließen, dass die Frau, deren Leichnam 2001 in dem Moorgebiet gefunden wurde, aus den Niederlanden stammte. Wer sie ist, ist bis heute unklar – ebenso wie der Tathergang, das Motiv und die Identität des Täters. „Opsporing Verzocht“ zeigte mit niederländischer Übersetzung denselben Einspielfilm, der bereits am 10. Mai bei „Aktenzeichen XY“ ausgestrahlt wurde.

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Was das Hinweisaufkommen betrifft, haben sich beide Sendungen für die Polizei gelohnt: Insgesamt fast 80 Zuschauer meldeten sich, weil sie etwas zum Fall beitragen wollten. „Das ist mehr als gewöhnlich“, sagte Markus Weber am Dienstag. Das Foto mit der Ganzkörperrekonstruktion der damals schon teilverwesten Leiche war zudem auch auf Werbetafeln auf Flughäfen und Bahnhöfen zu sehen. Trotzdem sei die „heiße Spur“ bislang nicht dabei gewesen, sagte Weber. Noch seien aber nicht alle Hinweise abgearbeitet.

Die Kölner Moorleiche ist Teil der Kampagne „Identify me“ der internationalen Polizeiorganisation Interpol. Deutsche, niederländische und belgische Behörden versuchen in diesem Zusammenhang, 22 teils länger zurückliegende Morde an Frauen aufzuklären. Weitere Opfer aus Deutschland sind eine 1986 an der A6 bei Heilbronn (Baden-Württemberg) entdeckte Frau, eine Tote 1997 in Altena-Bergfeld (Nordrhein-Westfalen), eine 2002 in Bremen in der Weser gefundene und in einen Teppich gewickelte Tote sowie Leichenfunde 1998 im Spandauer Forst bei Berlin und 1997 in einem Wald bei Todtnau (Baden-Württemberg).

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