Bergisch Gladbach — KölnRadschnellweg stößt auch auf Kritik

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An der Haltestelle Buchheim Herler Straße wird es eng: Hier treffen der Rad- und Fußweg mit der Stadtbahnhaltestelle und der Endhaltestelle der Buslinie 159 aufeinander.

An der Haltestelle Buchheim Herler Straße wird es eng: Hier treffen der Rad- und Fußweg mit der Stadtbahnhaltestelle und der Endhaltestelle der Buslinie 159 aufeinander.

Buchheim – Sehr kontrovers verlief die Diskussion, als die Initiative Radschnellweg Bergisch Gladbach-Köln interessierte Bürger aus Buchheim und Buchforst darüber informierte, wie sie sich die Streckenführung einer solchen Trasse durch die Kölner Stadtteile vorstellt und welche Änderungen an den heutigen Verkehrsverhältnissen zu erwarten sind. Mehr als 50 Interessierte waren in den Pfarrsaal der katholischen Kirche St. Mauritius gekommen.

Helmut Röscheisen erläuterte als Sprecher zunächst, warum seine Initiative diese Bürgerinformation anbietet: „Vor dem Hintergrund des Klimawandels, aber auch weil Köln kurz vor einem Verkehrskollaps steht, muss der Autoverkehr deutlich verringert werden.“ Da die Stadt aber weitgehend untätig sei, habe eine Gruppe engagierter Bürger die Initiative ergriffen. Diese entwickle Vorschläge, die sie nun mit den Bürgern der betroffenen Stadtteile diskutiere. Weitere Versammlungen haben bereits in Bergisch Gladbach, Dellbrück und Holweide stattgefunden.

Mögliche Konflikte zwischen Fußgängern und Radfahrern

Zusätzlich wurden die Vorschläge im Mai von der Bezirksvertretung Mülheim diskutiert. Die Buchheimer Bezirksvertreterin Ruth Fischer (SPD) hatte damals auf mögliche Konflikte zwischen Fußgängern und Radfahrern im Bereich der KVB-Haltestelle Buchheim/ Herler Straße hingewiesen, wo der Elisabeth-Schäfer-Weg sehr schmal sei. Dort verlaufe der bestehende Rad- und Fußweg zwischen der Endhaltestelle der Buslinie 159 und der Stadtbahn. Das Aufkommen an Fußgängern sei enorm.

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Der Fachingenieur für Verkehr Horst Hülsen, der in der Initiative mitarbeitet, schlug vor, dass die Trasse in Buchheim auf dem Elisabeth-Schäfer-Weg bis zur Frankfurter Straße verlaufen soll, ohne dessen Charakter als Fuß- und Radweg zu ändern. In Buchforst könnte die Trasse nach der Eisenbahnunterführung der Heidelberger Straße nach links in die Kopernikusstraße führen, um dann über die Waldecker Straße entlang der Stadtautobahn bis zur Kalk-Mülheimer Straße und anschließend in die Istanbulstraße in Kalk zu verlaufen.

Viele Schulkinder nutzen den Weg

Als problematische Punkte sieht Hülsen ebenfalls den Bereich der Haltestelle Buchheim/ Herler Straße. Im Berufsverkehr könnten sich Fahrgäste von Bus und Bahn, Fußgänger und Radfahrer aufgrund der Enge des Raums behindern. Doch: „Ich denke, alle nehmen aufeinander genug Rücksicht.“ Um Konflikte im übrigen Verlauf des Elisabeth-Schäfer-Wegs zu vermeiden, schlug er vor, die Hecken zu beiden Seiten regelmäßig zu schneiden. Damit würde er in voller Breite zur Verfügung stehen. Auch beim Abbiegen aus der Heidelberger Straße in die Kopernikusstraße sieht er Handlungsbedarf. Bahn, Autoverkehr und Radfahrer teilen sich hier wegen der Bahnunterführung engsten Raum. Daher müsse eine Ampel her.

Günter Pröhl vom Bürger- und Heimatverein Buchheim wies darauf hin, dass im Umfeld der KVB-Haltestellen morgens und nachmittags viele Schulkinder den Weg nutzen, was bei den Gefahren zu berücksichtigen sei. Stefan Stentenbach stellte im Namen des Bürgervereins eine Ergänzungstrasse vor, die den Radschnellweg entlasten soll: „Deren Verlauf könnte von der Gesamtschule Holweide über den Schlagbaumsweg zur Merheimer Heide führen und entlang der Stadtautobahn bis zur Waldecker Straße in Buchforst.“

Das würde auch einen potenziellen Engpass an der KVB-Haltestelle Buchheim/ Frankfurter Straße entlasten, die von vielen Schülern des Dialog-Schulzentrums und des Herder-Gymnasiums genutzt wird. Günter Pröhl trug auch die Idee vor, den Wendekreis für die Busse wenn möglich zu verkleinern, um auf der anderen Straßenseite den Elisabeth-Schäfer-Weg breiter ausbauen zu können.

Anwohner äußern Sorgen

Klaus Buhlmann, Anwohner der Kopernikusstraße, war von den Plänen der Radweg-Initiative nicht begeistert. Als Vertreter eine Gruppe von Anwohnern trug er vor, dass der Verkehr auf dieser Zubringerstraße für das Wohnquartier Weiße Stadt bereits jetzt das übliche Maß übersteige.

Zwei Kindertagesstätten, eine Grundschule und ein Altenheim brächten zusätzlichen Verkehr. Durch dichteren Verkehr – zu dem auch Radfahrer zählten – würden Kinder und Senioren zusätzlich gefährdet. Er plädierte daher für eine alternative Streckenführung durch die Rudolf-Clausius-Straße.

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