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Dreharbeiten zur WDR-Fernsehserie„Die Lotto-Könige“ in Köln-Stammheim

2 min

Stammheim – Ein Fan-Schal von Rot-Weiß Essen an der Garderobe, ein Filmplakat von Marius Müller-Westernhagen („Theo gegen den Rest der Welt“) schön gerahmt an der Wohnzimmerwand, Fotos von alten Straßenbahn der Essener Verkehrs AG auf dem Küchenschrank und die Boulevard-Zeitung auf dem Tisch nennt sich „Essener Bote“.

Requisiten, die den Alltag in der Ruhrgebietsstadt vortäuschen – und das in Stammheim. In einem leerstehenden Haus in einer Genossenschafts-Siedlung an der Wolfskaul wurden jetzt sechs neue Folgen für die dritte Staffel der WDR-Fernsehserie „Die Lotto-Könige“ gedreht, die voraussichtlich im Frühjahr 2015 ausgestrahlt wird. Die Schauspielerin Beate Abraham, die in Dortmund lebt, derzeit ganz gewaltig mit der dortigen Borussia leidet und regelmäßig in der Kabarett-Sendung von Ludger Stratmann („Jupps Kneipentheater im Pott“) als Mutter Schagalla mitmischt, spielt bei den Lotto-Königen die Oma Helga. „In einer echten Wohnung zu drehen ist etwas anderes als im Studio. Das hat schon was, da nimmt man die Schwingungen der Siedlung auf.“

Ähnlich sehen dies auch die Hauptdarsteller Waldemar Kobus und Sandra Borgmann (Rudi und Claudia König). „Das ist ein Haus der kurzen Wege.“ Schließlich hat man auf den drei Etagen nicht nur die Wohnungen der Königs sowie der Schwester Elfie und der Oma Helga eingerichtet, sondern die Räume bieten auch ausreichend Platz für Kostüme, Requisiten, Maske und Technik. „Solch ein Haus zu finden ist schon ein Glücksfall“, sagt Produzent Bernd von Fehrn. In Essen wurde dieses Mal keine einzige Szene gedreht. Außenaufnahmen fanden nur in einem Krankenhaus in Dormagen – da mimt Kabarettistin Gerburg Jahnke eine Ärztin –, auf einem Friedhof in Flittard, in der Bar des Deutzer Hotels Günnewig und auf der Königsallee in Düsseldorf statt. Dorthin reist Claudia König heimlich zum shoppen, da sie es nicht mehr aushalten kann, den riesigen Lottogewinn unangetastet zu lassen. Sie würde die zwölf Millionen Euro am liebsten mit vollen Händen ausgeben. Die Pakete der Edelmarken wie Gucki und Vulgäri oder Luis Wittong versteckt sie im ehemaligen Jugendzimmer von Sohn Theo (gespielt von Max von der Groeben), der inzwischen ausgezogen ist. Doch nach und nach fällt ihre Heimlichtuerei auf, die Fassade bröckelt. Es kommt zum Knatsch. Und dennoch bleibt noch genug Stoff für eine weitere Staffel. Von Fehrn: „Hoffentlich steht bis dahin die Stammheimer Siedlung noch.“ (NR)