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10-jähriges JubiläumThe Dark Tenor bringt seinen Mix aus Klassik und Rock ins Kölner Palladium

Lesezeit 3 Minuten
Billy Andrews schaut in die Kamera, die Hände hat er am Gesicht

Billy Andrews alias The Dark Tenor spielt am 19. Oktober im Palladium in Köln.

Am 19. Oktober spielt The Dark Tenor im Kölner Palladium. Er verbindet klassische Musik mit Rock, um mehr Menschen von der Klassik zu begeistern.

Klassik ist verstaubt und langweilig? Überhaupt nicht, findet Billy Andrews alias The Dark Tenor. Der Musiker, der selbst in der Klassik ausgebildet wurde, verbindet beide Genres und schafft damit etwas Neues. Die Tour zu seinem 10-jährigen Jubiläumsalbum „Album X“, das auf Platz neun der Deutschen Albumcharts eingestiegen ist, endet am 19. Oktober im Palladium in Köln-Mülheim.

Klassische Stücke modern zu arrangieren – die Idee dahinter ist einfach. „Wie erreicht man mehr Menschen, um ihnen zu zeigen, dass Klassik geil ist?“, hat sich Andrews gefragt. Seine eigene Antwort darauf: „Es reicht nicht, Opern zu inszenieren, in denen Nackte über die Bühne laufen.“ Es gebe einige Ansätze, klassische Musik auch denen nahezubringen, die nicht damit aufwachsen. „Aber meist wird Klassik immer noch von der konservativeren Seite betrachtet.“

The Dark Tenor hinterfragt, was Klassik eigentlich ist

Zu Beginn seiner Karriere sei er seiner eigenen Mission dabei nicht ganz nachgekommen – seine Musik ging mehr in Richtung Mittelalter-Rock und war damit wieder Sparte. Jetzt sind seine Stücke kontemporärer, sagt Andrews. „Ich bin mit Album X endlich da angekommen, wo ich eigentlich gerne begonnen hätte.“ Auch in Andrews privater Playlist finden sich neben der neuen Metallica-Platte und Mammoth WVH (das Soloprojekt von Wolfgang van Halen) genauso Mozart, Mahler und Mendelssohn. Er sieht da keine notwendige Abgrenzung: „Wenn man ein bisschen mehr Dampf braucht, kann man auch das Requiem von Christian Bach hören.“ Es gehe mehr um die Emotionen, die Musik auslösen kann.

Und überhaupt: Was ist Klassik eigentlich? Diese Frage stellt The Dark Tenor auf allen Konzerten, wenn er zuletzt seine Hymne „Ode an die Freude“ spielt. Da mischt sich in Ludwig van Beethovens wohl bekanntestes Werk neben „Enjoy the Silence“ von Depeche Mode auch „Larger than Life“ von den Backstreet Boys. „Ist Klassik etwas, das jemand geschrieben hat, der schon mehrere hundert Jahre tot ist? Oder sind es vielleicht in einigen Jahrzehnten auch die Komponisten von den Backstreet Boys?“ Eine steile These.

Seine ersten Konzerte in Köln spielte Andrews damals in der Kulturkirche in Nippes, „wo die Duschen im Kindergarten nebenan sind.“ Am 19. Oktober erwarte das Publikum im Palladium „einen Künstler und eine Band, die sich extrem auf das Konzert freuen“, sagt Andrews. Zu den Highlights gehörten neben „Ode an die Freude“ auch das „Heidenröslein“ und das „Präludium No. 1“ aus Bachs Cello Suite – gespielt auf einem Maisstärke-Cello aus dem 3D-Drucker namens „Poppy“. Das ungewöhnliche Instrument ist ein Herzensprojekt von Andrews. Zukünftig möchte er Schulen mit kompatiblem 3D-Drucker auch die Möglichkeit geben, sich ihre eigenen Maisstärke-Geigen zu drucken. Ganz getreu dem Motto: Klassik neu erfinden.

Tickets für das Konzert von The Dark Tenor sind noch ab 55 Euro über www.thedarktenor.com erhältlich.