Gleich drei Anträge zur Verbesserung von Fahrradwegen beschloss die Mülheimer Bezirksvertretung in ihrer jüngsten Sitzung.
Verkehr im Bezirk„Für das Sicherheitsgefühl fatal“ – Mülheimer Politik fordert verbesserte Fahrradwege

Im Stadtbezirk Mülheim sollen Fahrradwege verbessert werden.
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Das Thema Fahrradverkehr beschäftigt die Mülheimer Bezirksvertretung weiterhin. Bereits im April forderte sie die Ausweitung des KVB-Radnetzes im Bezirk und immer wieder stellen die Mitglieder Anträge, um das Fahrradfahren im Bezirk besser und attraktiver zu gestalten. In der jüngsten Sitzung Mitte Mai beschlossen sie gleich drei Anträge einstimmig, um Fahrradwege im Bezirk zu verbessern oder auszubauen und vor allem sicherer zu gestalten.
So stellten die Fraktionen der Grünen, Linken und Einzelmandatsträger Andreas Altefrohne (Die Partei) zwei Anträge. Zunächst forderten sie die Neugestaltung eines Radweges im Bereich der Bergisch Gladbacher Straße 170 in Köln-Buchheim.
Köln-Mülheim: BV fordert Neugestaltung des Radwegs an Bergisch Gladbacher Straße
„An der angegebenen Stelle ist die Situation für den Rad- und Fußverkehr äußerst gefährlich, weil der ansonsten benutzungspflichtige Radweg dort unterbrochen wird“, begründeten die Antragstellenden, „Stattdessen wird der stadtauswärts fahrende Radverkehr plötzlich auf den Gehweg geführt und muss dort – was häufig nicht befolgt wird – in Schrittgeschwindigkeit fahren.“
Alternativ dürften Radfahrer auf die Fahrbahn wechseln, was jedoch – insbesondere weil es keine markierte Ausfädelungsmöglichkeit gibt – sehr gefährlich ist. Das sei auch auf der von vielen Radfahrern frequentierten Bergisch Gladbacher Straße kein hinzunehmender Zustand. „Eine Neugestaltung des Straßenraums ist hier möglich, weil in diesem Bereich drei MIV-Spuren und zwei Kfz-Parkspuren existieren. Abhilfe ist dringend erforderlich“, heißt es weiter in dem Antrag.
Entsprechend wurde die Verwaltung nun beauftragt, „die Lücke zwischen den benutzungspflichtigen Radwegen östlich und westlich der angegebenen Stelle mit einem sicher zu befahrenden Radweg zu schließen“.
BV Mülheim beschließt durchgängigen Fahrradweg am Höhenhauser Ring
Zusätzlich beantragten dieselben Fraktionen, einen durchgängigen Fahrradweg auf dem Höhenhauser Ring in Köln Mülheim. Auf dem Höhenhauser Ring gilt überwiegend Tempo 50. Trotzdem müsse sich der Radverkehr hier mit dem motorisierten Verkehr die Straße teilen, ohne Schutzeinrichtungen wie Radwege oder Radfahrstreifen.
„Für das Sicherheitsgefühl ist das fatal“, begründen die Antragstellenden, „Im Radverkehrshauptnetz ist der Ring Teil des gelben Netzes, in dem es getrennter Radinfrastrukturen bedarf. Die Stadt sollte dies an dieser Stelle umsetzen“. Auch dieser Antrag wurde einstimmig beschlossen und die Verwaltung beauftragt, einen durchgängigen Fahrradweg oder notfalls Fahrradstreifen auf dem Höhenhauser Ring einzurichten.
BV Mülheim: Zwickauer Straße soll gemeinsamen Geh- und Radweg bekommen
Auch die Fraktionen der SPD, CDU und Einzelmandatsträger Torsten Tücks FDP stellten einen Antrag und forderten die Prüfung eines „Gemeinsamer Geh- und Radweg“-Schildes in Köln Holweide. „Die Zwickauer Straße ist zwischen Chemnitzer Straße und dem Einkaufszentrum Steyler Straße ein viel genutzter Weg für Fußgänger und Radfahrer“, heißt es in dem gemeinsamen Antrag.
Aktuell ist der Weg ausschließlich für Fußgänger erlaubt. Der Weg sei aber breit angelegt, so dass drei bis vier Personen nebeneinander gehen könnten. Auch die Querung der Straßenbahnlinie sei breit angelegt, so dass Kinderwägen, Rollatoren und Radfahrer diese nebeneinander nutzten könnten. „Eine Nutzung für Fußgänger und Radfahrer wäre damit gegeben“, begründen sie.
Auch dieser Antrag wurde einstimmig beschlossen und so beauftragt die Bezirksvertretung Mülheim die Verwaltung, „die Öffnung der Zwickauer Straße in Köln-Holweide für Fahrradfahrer und der Aufstellung eines ‚Gemeinsamer Geh- und Radweg‘-Schildes zu prüfen.“
In der Sitzung stand außerdem eine Verwaltungsvorlage für das Fahrradstraßenkonzept Mülheim auf der Agenda. Im März hatte die BV das von der Stadt vorgelegte Konzept abgelehnt und einen Änderungsantrag der Fraktionen der SPD, CDU und Torsten Tücks beschlossen. Über die neue Vorlage sollte in der jüngsten Sitzung abgestimmt werden, doch der Beschluss wurde zurückgestellt und wird voraussichtlich in der nächsten Sitzung Mitte Juni abgestimmt.