Mehr als nur WohnraumDas sind die Neubaupläne der GAG in Köln-Stammheim

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Blick auf ein vierstöckiges, verwahrlostes Wohngebäude

Der leer stehende Wohnblock in der Elias-Gut-Straße wird bis Mitte des Jahres abgerissen.

Zum Ärger vieler Bürger steht seit fast einem Jahr ein Wohnblock mit 56 Wohnungen in Stammheim leer. Nun gibt die GAG ihre Pläne bekannt.

Der leerstehende GAG-Wohnblock in der Elias-Gut-Straße 7-13 wird voraussichtlich Mitte dieses Jahres abgerissen. Darüber informierte die Stadt die Bezirksvertretung Mülheim zu ihrer März-Sitzung. An dessen Stelle plant das Wohnungsunternehmen Neubauten mit etwa 94 öffentlich geförderten statt bisher 56 Wohnungen sowie einer fünfgruppigen Kindertagesstätte.

Die Baumaßnahme gehört zu einem größeren Vorhaben der GAG. Diese will in den nächsten Jahren Gebäude mit insgesamt etwa 264 Wohnungen an der Elias-Gut-Straße, der Adolf-Kober-Straße, der Georg- Beyer-Straße und der Moses-Hess-Straße durch Neubauten mit zeitgemäßen Wohnungen ersetzen. Der Block an der Elias-Gut-Straße ist in einem ersten Bauabschnitt betroffen. Mitte 2023 zogen die letzten Mieter aus.

Als die GAG Ende 2023 bekannt gab, dass sie das Neubauvorhaben wegen stark gestiegener Kosten aussetzt, erhitzten sich die Gemüter. Initiativen wie die Obdachlosenhilfe, die Sozialistischen Selbsthilfe Mülheim (SSM) und andere Aktivisten forderten, die leerstehenden Wohnungen wenigstens übergangsweise für Personen ohne Obdach zur Verfügung zu stellen. Seit Mitte Dezember unterstreichen sie diese Forderung mit wöchentlichen Demonstrationen vor der GAG-Geschäftsstelle Stammheim.

Bezirksvertretung möchte kostengünstige Wohnungen

Auch die Bezirksvertretung Mülheim beschäftigte sich Ende Januar ausführlich mit dem Thema. In einer aktuellen Stunde setzten sich Linke und Grüne für den Erhalt erschwinglicher Wohnungen ein. Gleichzeitig warfen sie der GAG vor, an den realen Bedarfen der Menschen – beispielsweise an kleinen, kostengünstigen Wohnungen – vorbeizuplanen.

Jonas Höltig (Grüne) konnte auch nicht nachvollziehen, dass trotz Einladung kein Vertreter der GAG zur Sitzung erschienen war. „Wann wird gebaut und wie viele Wohnungen sollen entstehen?“, fragte wiederum Nijat Bakis (Linke). Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs schlug daraufhin vor, einen bereits im November gefassten Beschluss zu bekräftigen. Danach soll die Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit der GAG überprüfen, ob die leerstehenden Wohnungen doch für Wohnungssuchende, Wohnungslose, Obdachlose und Geflüchtete bewohnbar zu machen sind.

„Die aktuell leer stehenden Bestandswohnungen an der Elias-Gut-Straße, die Ende der 1960er Jahre in einfacher Bauweise errichtet wurden, entsprechen vor allem unter energetischen Gesichtspunkten nicht mehr dem derzeitigen Stand der Technik“, antwortete die Stadt im Namen der GAG auf Bakis' Fragen. Es werde bereits an einem Entwurf für den Neubau gearbeitet. Die vorbereitenden Maßnahmen für die Errichtung der neuen Gebäude sollen nach dem Erhalt der Baugenehmigungen im Laufe des Jahres 2025 starten: „Das neue Bebauungskonzept sieht die Errichtung von zwei viergeschossigen Baukörpern mit begrünten Flachdächern vor, auf denen Photovoltaikanlagen installiert werden.“ Mit der Fertigstellung rechnet die GAG im Jahr 2027.

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