Nach Absage des GroßfeuerwerksKölner Lichter steht vor ungewisser Zukunft

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Die Kölner Lichter fallen aus, Bilder wie diese wird es auch 2023 nicht geben. (Archivbild)

Köln – Zum dritten Mal in Folge fallen die Kölner Lichter aus. „Trotz aller Bemühungen vieler Akteure und intensiver Ausschöpfung aller Möglichkeiten, werden wir die Kölner Lichter auch 2022 nicht durchführen können“, teilt Werner Nolden, Gründer und Veranstalter des Feuerwerksspektakels auf dem Rhein, mit. „Es tut uns unglaublich leid, dass wir alle, die mit Herzblut und Seele an dieser Veranstaltung hängen, enttäuschen müssen“, bedauert Nolden weiter.

Mit der neuerlichen Absage steht auch in Frage, ob die Großveranstaltung, die von 2001 bis 2019 jeden Sommer Hunderttausende Zuschauer anlockte, jemals wieder stattfinden wird.

300.000 Euro Fehlbetrag

Als Grund für die Absage nennt Nolden drei Gründe. Zum einen gelang es nicht, eine Finanzierungslücke von hochgerechnet rund 300.000 Euro bei den Gesamtkosten von etwa 1,4 Millionen Euro zu stopfen, erklärt Nolden. Sponsoren wie Getränkeunternehmen seien abgesprungen, weil sie in der Pandemie selbst Umsatzeinbußen hatten. Auch die Hilfe der Stadt Köln, die Unterstützung bei der Finanzierung des Fehlbetrags angeboten habe, soll nicht ausgereicht haben.

Zum anderen ist die Firma Weco, Pyrotechnik-Marktführer in Europa mit Sitz in Eitdorf im Rhein-Sieg-Kreis, wie auch die gesamte Feuerwerksbranche in schwere wirtschaftliche Turbulenzen geraten. Unter anderem entging dem Unternehmen das komplette Silvester-Geschäft, nachdem der Verkauf von Feuerwerk im Zuge der Pandemie untersagt wurde. „Weco ist zudem unser Hauptsponsor“, fügt Nolden hinzu.

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Als dritten Punkt führt Nolden die unvorhersehbare Entwicklung der Pandemie an. Die hochansteckende Virus-Variante Omikron werde „vermutlich zu einer Verschärfung der Infektionszahlen in den kommenden Wochen führen, und dies mit ungewissem Ausgang“, sagt er. Die Planungen für die Kölner Lichter nähmen ein ganzes Jahr in Anspruch. „Uns ist jetzt einfach die Zeit davon gelaufen, und wir können jetzt nicht mehr warten“, erläutert der Veranstalter.

Nach der Absage stehen die Kölner Lichter vor einer ungewissen Zukunft. Zwar sind auf der Homepage die Termine der Jahre 2023 bis 2025 bereits aufgeführt. „Aber es wird sehr schwer, wieder zu starten. Es wäre ein völliger Neubeginn“, sagt Nolden. Kommenden August werde er und sein Team die Lage neu bewerten, denn „wir wollen die Hoffnung nicht aufgeben.“

Nolden hatte 2001 die Idee für die Kölner Lichter, die als größtes musiksynchrones Feuerwerk Europas gelten. „Es ist kein Event, mit dem man Millionen verdient. Aber es ist mein Baby“, sagt er.

*In einer früheren Version haben wir geschrieben, dass die Kölner Lichter zum zweiten Mal ausfallen müssen. Sie fanden aber auch schon 2020 nicht statt. Wir haben den Fehler korrigiert.

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