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Mallorca-Krimi von Kölner AutorinSpannende Ermittlungen in „Nacht über Valldemossa“

3 min
Das Bild zeugt das Cover des Buches „Nacht über Valldemossa“ von Christina Gruber

„Nacht über Valldemossa“ ist in diesem Jahr von Christina Gruber erschienen.

„Nacht über Valldemossa“ ist ein im August dieses Jahres erschienener Mallorca-Krimi der Kölner Autorin Christina Gruber. Das Buch handelt von demselben Ermittlerteam, das aus ihren vorherigen Romanen bekannt ist.

20 Jahre hat Konstantin Friedrichs in Madrid im Gefängnis gesessen. Zu Unrecht? Hat jemand anderes den Mord am Kölner Chemie-Fabrikanten Horst Halltner begangen? Kaum aus der Haft entlassen, kehrt Konstantin an den Schauplatz der - von wem auch immer verübten - Tat zurück. Es ist der Deutschen liebste Insel im Mittelmeer. Die Verwicklungen, die sich in der Folge ergeben, schildert „Nacht über Valldemossa“, der dritte Mallorca-Krimi der Kölner Autorin und Journalistin Christina Gruber.

Wiederkehrende Hauptfiguren: Johanna, Gemma und Héctor

Wer die vorherigen Romane „Mandelblütenmord“ und „Der Teufel von Mallorca“ gelesen hat, dem ist das ermittelnde Team gut bekannt. Da ist zum einen Johanna Miebach, eine 74-jährige Frau mit geheimnisvoller Vergangenheit und den Fähigkeiten einer Agentin, die ihr harmloses Äußere gerne nutzt, um unerkannt und ungestört Nachforschungen anzustellen.

Unterstützt wird sie von ihrer intelligenten Enkelin Gemma, die als problembeladene Jugendliche in Köln nicht mehr zurechtkam und deshalb vor mehr als sieben Jahren zur Großmutter zog, die in einer Finca im Norden von Llucmajor wohnt. Der Dritte im Bunde ist Héctor Ballester, Inspector der Policía Nacional, der als „geradlinig, mutig, unbestechlich und hartnäckig“ beschrieben wird und hofft, dass aus der Liebesbeziehung mit Gemma bald eine Ehe wird.

Rätselhafte Ermittlungen über einen fast verjährten Mord

Schnell ist klar, dass mit der alten Mordgeschichte etwas nicht stimmt, zumal seinerzeit ausgesprochen schludrig ermittelt wurde, und so rollen die drei den Fall neu auf. Es ist Dezember; daher ist Eile geboten, denn am Silvestermorgen verjährt die Tat.

Zu den wiederaufgenommenen Ermittlungen gehört so genretypisch wie spannungssteigernd, dass sich Gemma unter dem Vorwand, der Enkelin der Witwe bei der Bachelor-Arbeit zu helfen, in die Fabrikanten-Familie einschleicht, in der manches im Argen liegt. Zum Vorschein kommen Geschwisterrivalität und Drogensucht, ins Zwielicht geraten sowohl die Haushälterin als auch der Gärtner. Und es bleibt ein Rätsel, wo all das Gold des Millionärs, der vor 20 Jahren tot im Pool seiner Villa bei Vallldemossa gefunden wurde, geblieben ist.

Das Geschehen – ergänzt um einen Handlungsstrang, in dem es um das spurlose Verschwinden einer Nachbarin Johannas geht – ist abwechslungsreich, und die Dialoge lassen sich gut lesen. Hinzu kommt das Lokalkolorit, ob es nun kulinarische Spezialitäten sind, die Tradition der Drosseljagd oder die katalanische Weihnachtskrippenfigur „Caganer“, die mitten in der hochheiligen Szene ihr großes Geschäft verrichtet.

Autorin Christina Gruber versorgt Leser und Leserinnen mit Insights

Der Autorin kommt nicht nur zugute, dass sie Mallorca aus eigener Anschauung bestens kennt, sondern auch, dass sie mit einem Oberkommissar verheiratet ist, der sie mit Informationen zur praktischen Polizeiarbeit und zu Einzelheiten aus dem Polizistenalltag versorgt. Gut möglich, dass es Johanna, Gemma und Héctor einmal ins Fernsehen oder gar ins Kino schaffen, denn für alle Mallorca-Krimis aus der Feder von Christina Gruber hat sich eine Produktionsfirma die Verfilmungsoption gesichert.

Nacht über Valldemossa, Christina Gruber, Emons Verlag, 240 Seiten, 13 Euro.