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Stand-up-Comedy„NightWash“ sorgt für Lacher im Kölner Hauptbahnhof

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03.09.2025, Köln: Unter dem Motto „Lachen verbindet“ kommt die NightWash-Comedy-Tour in den Kölner Hauptbahnhof. Moderator Falk Schug begrüßt unter den Comediansunter anderem Lara Autsch. Foto: Arton Krasniqi

Unter dem Motto„ Lachen verbindet“ kam die NightWash-Comedy-Tour in den Kölner Hauptbahnhof.

Die „Night-Wash“-Comedy-Tour gastierte am Kölner Hauptbahnhof. Zwei Comedians stellten sich dem Publikum.

Von Nachteil beim Knutschen ist zweifellos, wenn man eine sehr kurze Zunge hat. „Das ist wie Hausarrest für immer“, sagte Lara Autsch und hatte die Lacher auf ihrer Seite. Wenig später bekannte die üppig tätowierte Frau, die „seit drei Jahren Single“ ist, sie flirte „wahnsinnig gerne. Am liebsten mit unattraktiven Männern. Das fühlt sich ein bisschen an wie Spenden.“  Wieder Lacher.

Das Publikum in Stimmung zu bringen und zu fesseln war an diesem Ort nicht leicht: In der C-Passage des Kölner Hauptbahnhofs war am Mittwoch eine kleine Bühne für ein Gastspiel der „NightWash“-Comedy-Tour aufgebaut. Eine Stunde lang unterhielten Lara Autsch und Tino Bomelino, den manch einer als Sidekick von Torsten Sträter in dessen Comedy-Talkshow kennt, all diejenigen, die sich im Bahnhof Zeit dafür nehmen mochten und stehen blieben. Moderiert wurde der Auftritt von Stand-up-Comedian Falk Schug, der mit eigenen Pointen punktete.

Kölner Hauptbahnhof dritte Station der „NightWash“-Tour

Köln war nach den Hauptbahnhöfen in Münster und Essen die dritte Station, wo Comedians der Show „NightWash“, die ihr 25-jähriges Bestehen feiert, für Abwechslung sorgten. Tags darauf wurde der Hauptbahnhof Wuppertal zum vierten und letzten Schauplatz eines solchen Auftritts. „Die Shows verwandeln die Bahnhöfe in lebendige Orte, an denen alle gemeinsam die bunte Vielfalt feiern können“, sagt Stefanie Tosczycki, Organisatorin der Veranstaltung, im Namen der Einkaufsbahnhöfe.

Das Programm richte sich nicht nur an Reisende. „Wir wollen allen Menschen den Riesenvorteil von Bahnhöfen, die 365 Tage rund um die Uhr geöffnet seien, als Eventfläche für Kunst und Kultur aufzeigen.“ Auf Inklusion wurde an den vier Veranstaltungsorten großen Wert gelegt. Es gab ausgewiesene Plätze für Rollstuhlfahrer und -fahrerinnen, Begleitpersonen, Sehbehinderte und Senioren. Eine Signalverstärkung für Hörgeräte sorgte dafür, dass auch Hörbeeinträchtigte etwas von den Auftritten haben konnten. Finanziert wurden die Comedy-Auftritte von den Geschäften der Bahnhöfe.

Witze über Berlin und schlechte Geschenkideen

Lara Autsch hatte in Köln, wo sie seit langem lebt, ein Heimspiel. Denjenigen, denen es hier manchmal zu viel wird mit der Freundlichkeit der Einwohner, empfahl sie, eine Woche in Berlin zu verbringen. Anschließend werde man sicher mit Freuden zurückkehren. Querbeet ging es durch Skurriles und Befremdliches, vom Minigolf bei Schwarzlicht, das Mitspieler unvorteilhaft aussehen lässt, über zudringliche Fragen des Hausarztes und Badezimmer-Träume, von zwei Zofen bedient zu werden bis zu sonderbaren Dekorationswünschen beim Baby-Fotoshooting.

Tino Bomelino stellte erst einmal klar, dass sich an diesem Ort Witze über die Deutsche Bahn verbieten; daher müsse es heißen: „Ich hatte heute ganz tolle 80 Minuten Verspätung.“ Weniger freundlich waren seine Vorschläge von Produkten, die dazu dienen, dass sich die damit Beschenkten schlecht fühlen, seien es „schlaffe Pfannenwender“ oder „fusselmagnetische Hosen“. Einiges Humorkapital schlug Bomelino daraus, einen Loop einzusetzen; das ist ein Gerät, mit dem sich Tonspuren aufzeichnen und in Endlosschleife wiedergeben lassen. Aber auch schon beim einmaligen Anhören konnten seine Anregungen amüsieren, wie man schlechte Sprachnachrichten in muntere Lieder verpacken kann, will man nun einen Geburtstagsgast ausladen oder bei einem Freund Schulden eintreiben.