Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Leonardo-da-Vinci-Gymnasiums in KölnDesignierter Schulleiter zieht seine Bewerbung wieder zurück

Lesezeit 2 Minuten

Das Leonardo-da-Vinci-Gymnasium in Köln-Nippes. Jahresverbrauch: 153.000 kw/h, so viel wie 35 Einfamilienhäuser mit je einer vierköpfigen Familie.

Nippes – Der designierte Direktor des Nippeser Leonardo-da-Vinci-Gymnasiums hat seine Bewerbung zurückgezogen. Die Bezirksregierung wird nun eine neue Ausschreibung für den Posten des Schulleiters starten, sagte ein Behördensprecher. Die Schulpflegschaftsvorsitzende Nanette Berger reagierte erleichtert. Es sei gut, dass der Kandidat selbst auf die breite Ablehnung in der Schule aber auch im Rat der Stadt Köln reagiert habe. Die für die Stellenbesetzung zuständige Bezirksregierung bleibe jedoch in der Kritik. Sie hätte verhindern können, dass der Konflikt um den umstrittenen Bewerber eskalierte. „Das System, mit dem Schulleiter ausgewählt werden, muss geändert werden“, so Berger.

Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ vor zwei Wochen berichtete, hatte die Bezirksregierung versucht, den Kandidaten gegen deutliche Mehrheiten in der Schulkonferenz und im zuständigen Fachausschusses des Stadtrates durchzusetzen, obwohl den Gremien das Mitbestimmungsrecht gesetzlich verbrieft ist. Regelungen des Schulgesetztes kollidieren mit dem deutschen Beamtenrecht, auf das sich die Landesbehörde in strittigen Fällen häufig beruft.

Zuletzt hatte es vor fünf Jahren scharfe Auseinandersetzungen zwischen Stadt und Landesbehörde um Schulleitungs-Posten gegeben. Damals setzte die Bezirksregierung zwei umstrittene Kandidaten gegen den Willen von Schulen, Eltern, Politikern und der Kölner Schuldezernentin durch. Im Rückblick zeigt sich, dass sie zweimal falsch lag: Einer der neuen Schulleiter trat seinen Dienst erst gar nicht an. Eine andere wurde nach der Probezeit wieder abgesetzt und blockierte dann mit einem zweijährigen Rechtsstreit die Neubesetzung.