Ärger in NippesKölner fordern weniger Knöllchen auf Nibelungenplatz – Stadt prüft Vorschläge

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Die Straßen rund um den Nibelungenplatz.

Reichlich chaotisch wird in den Straßen rund um den Nibelungenplatz geparkt.

Seit mehr als einem Jahr setzen sich Anwohnerinnen und Anwohner am Nibelungenplatz in Nippes für eine neue Parkregelung ein, jetzt hat die Stadt reagiert.

Die Parkplatz-Regelungen rund um den Nibelungenplatz in Mauenheim sind eine Wissenschaft für sich, und für Nicht-Ortskundige unergründlich. Auf den ersten Blick ist alles klar: Der Platz selbst und die sich westlich anschließenden kleinen Gässchen wie die Guntherstraße sind als verkehrsberuhigter Bereich ausgewiesen. Dort darf regulär nur auf speziell eingezeichneten Plätzen geparkt werden. Doch inoffiziell ist es viel komplizierter.

Während nämlich auf der Guntherstraße das Parken außerhalb der regulären Stellflächen aus schierem Stellplatzmangel heraus geduldet wird, droht beim Parken auf nicht-gekennzeichneten Flächen auf dem Nibelungenplatz ein Knöllchen. In einer Ecke des Platzes, links neben dem Haus Nibelungenplatz 1, gäbe es – direkt neben regulären Stellplätzen – Raum für drei weitere Pkw. Ein dortiges Parken würde niemanden stören. Doch wer dort parkt, riskiert, aufgeschrieben zu werden. Die Nachbarschaft ist darüber sehr empört.

Anwohnerin am Nibelungenplatz wünscht sich mehr offizizielle Parkplätze

„Entweder das Ordnungsamt sagt, wir schreiben hier am Nibelungenplatz auch nicht mehr auf – oder man gibt sie ebenfalls offiziell zum Parken frei. Am besten, man macht direkt etwas Vernünftiges mit den bislang inoffiziellen Plätzen, etwa Ladeplätze für Elektroautos oder Parkplätze fürs Carsharing“, merkt Anwohnerin Sonja Lorscheidt an.

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Für Außenstehende sei kaum erkennbar, dass auf dem Platzrand links neben dem Nibelungenplatz 1 das Parken verboten sei, denn optisch unterscheidet sich die Fläche kaum von den benachbarten legalen Stellplätzen. Deren Einzeichnung mit gestrichelten weißen Linien ist schwach und verwittert, insbesondere im Dunkeln lässt sich kein Unterschied zwischen „erlaubten“ und „verbotenen“ Plätzen ausmachen.

Bereits seit mehr als einem Jahr setzt sich Lorscheidt bei der Stadt dafür ein, die Parkbucht am Rande des Platzes zu legalisieren, und dort am besten Elektroauto- oder Carsharing-Parkplätze zu schaffen – jedoch bislang ohne Ergebnis. Dass auf der Fläche neben dem Nibelungenplatz 1 nicht geparkt werden darf, leuchtet hier niemandem ein. „Vielleicht war auf dem hier liegenden Grundstück irgendwann mal eine Ausfahrt, ein Kiosk oder ähnliches“, vermutet sie.

Carsharing-Angebot im Veedel Mauenheim sehr gewünscht

Ein Carsharing-Angebot ist im Viertel heiß ersehnt: Im vergangenen Jahr hatte eine Initiatoren-Gruppe 205 Unterschriften an die Nippeser Bezirksbürgermeisterin Diana Siebert übergeben, die einer Carsharing-Ansiedlung ebenfalls positiv gegenübersteht. Öffentliche Ladesäulen für Elektroautos gibt es zwei in Mauenheim, jedoch keine davon in der Nibelungensiedlung. Die Stadt kündigte unterdessen eine Prüfung der Vorschläge an.

„Sollten die rechtlichen Vorgaben, etwa genügend Platz für Feuerwehreinsätze, erfüllt sein, ist eine Einrichtung zusätzlicher Stellplätze möglich“, erläuterte Pressesprecherin Sabine Wotzlaw im Hinblick auf die Idee, die Fläche links des Hauses Nibelungenplatz 1 zum Parken freizugeben. Ebenfalls werde man überprüfen, die Markierungspflaster auf den benachbarten Schräg-Parkplätzen durch weitere weiße Steine zu ersetzen. Carsharing-Stellplätze im öffentlichen Straßenland könne man derzeit noch nicht vergeben, jedoch bereite die Stadt ein diskriminierungsfreies Auswahlverfahren vor, um dies zu ermöglichen.

„Der Stadtteil Mauenheim wurde bereits von mehreren Bürgern und Bürgerinnen als möglicher Standort an die Verwaltung herangetragen und wird bei der Ausweitung der Standorte und Konzeptvergabe mit berücksichtigt“, heißt es. Gleiches gelte für die Ausweitung der Elektroauto-Ladeinfrastruktur. Hier sei Anfang des Jahres das Projekt „LIS 2.0“ gestartet, um über die bisherigen 400 Anschlusspunkte weitere Stationen in Köln zu schaffen. „Der Standort Mauenheim, Nibelungenplatz, wird mit in die Prüfung aufgenommen“, so Wotzlaw.

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