Die Feuerwehr konnte alle Bewohner des Neun-Parteien-Hauses rechtzeitig in Sicherheit bringen.
Versuchtes Tötungsdelikt in KölnPolizei ermittelt nach mutmaßlichem Brandanschlag in Niehl

Die Erdgeschosswohnung in der Eichhornstraße wurde durch die Flammen zerstört.
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Nach einem mutmaßlichen Brandanschlag auf ein Mehrfamilienhaus in der Eichhornstraße in Niehl am Mittwochmorgen ermittelt die Polizei wegen eines versuchten Tötungsdelikts. Eine Wohnung im Erdgeschoss wurde durch die Flammen zerstört, weitere Wohnungen beschädigt. Verletzt wurde niemand.
Eine Frau, die im ersten Obergeschoss wohnt, wurde gegen 4 Uhr durch einen Knall geweckt und sah beim Blick aus dem Fenster, wie brennende Gegenstände auf den Balkon der Wohnung unter ihr flogen. Kurz darauf stand dieser im Vollbrand. Die Feuerwehr evakuierte das Neun-Parteien-Wohnhaus und brachte mehrere Menschen in Sicherheit. Einer von ihnen, Alexander Graf (Name geändert) schilderte, er sei mitten in der Nacht durch Klingeln und Klopfen geweckt worden. „Weil ich nicht wusste, was das sollte, habe ich mir sicherheitshalber die kölsche Hausordnung geschnappt – also einen Baseballschläger – und die Tür geöffnet.“ Davor stand die Feuerwehr.
Köln: Polizei sucht Zeugen für Brandanschlag in Niehl
Mit seinen Nachbarn sei er vor das Haus geflüchtet und habe erst gegen 6 Uhr wieder hineingedurft. Nur die Wohnung im Erdgeschoss bleibt vorerst unbewohnbar. Nach Angaben von Nachbarn leben dort eine Frau und ihre Tochter. Der Ex-Ehemann sei ausgezogen. Ihm, so sagte es ein Bewohner dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, gelte offenbar ein großflächiges Graffiti, das frisch auf der Fassade angebracht worden sei. Schon vor wenigen Monaten habe es ein ähnliches, beleidigendes Graffiti auf der Hauswand gegeben.
Die Polizei prüft einen Zusammenhang zwischen den Graffitis und dem mutmaßlichen Anschlag. Die Hintergründe und mögliche Tatmotive sind noch unklar. Zeugen des Vorfalls in Niehl werden gebeten, sich unter der Rufnummer 0221/229-0 an die Polizei zu wenden.