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Neue Schule in NippesViel befahrene Friedrich-Karl-Straße bereitet Eltern Sorgen

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Ein dreistöckiges flaches Gebäude steht an einer mehrspurigen Straße.

Die neue Schule auf dem früheren Nippeser Hallenbad-Gelände ist seit diesem Schuljahr eröffnet.

Eltern von Kindern, die die umgezogene Montessori-Grundschule in Nippes besuchen, fordern Kiss-and-Ride-Plätze, Tempo 30 und eine Schulstraße.

Jeden Schultag wird es nachmittags um kurz vor drei voll an der Ecke Niehler Kirchweg / Friedrich-Karl-Straße: Auf dem kleinen Fußweg zwischen dem Schultor und dem eingezäunten, naturnah gestalteten Schulhof genau an der Kreuzung versammeln sich mehr als 50 Eltern, um ihre Kinder in Empfang zu nehmen. Denn der Schulweg ist für alle noch etwas ungewohnt, gerade für die frisch Eingeschulten.

Zuvor lag die Schule in Riehl, an der Stammheimer Straße 101. Zu Schuljahresbeginn ist die Montessori-Grundschule in ihr neues Gebäude gezogen, auf das frühere Areal des 2012 abgebrochenen Nippeser Hallenbades an der Friedrich-Karl-Straße 64. Die Einrichtung, einst Außenstelle der Montessori-Grundschule Gilbachstraße, ist nun am neuen Standort verselbstständigt worden. Früher sechs Klassen umfassend, sind es nun acht, auf mittlere Sicht sollen es zwölf werden. Insgesamt ist die Schulgemeinschaft sehr zufrieden mit dem modernen Quartier, an dem Klassen, Turnhalle und Mensa endlich an einem Ort liegen; man feierte den Abschied vom alten Standort und spazierte zum neuen Schulhaus.

Eltern fordern Tempo 30 vor der Schule und der Kita nebenan

Doch mit dem Umzug kamen die Verkehrssorgen: Die Eltern beklagen mitunter gefährliche Situationen morgens und nachmittags. So gilt auf der Friedrich-Karl-Straße in Höhe der Schule immer noch Tempo 50. „Die Straßenverkehrsordnung erleichtert es seit 2024, vor Schulen und Kitas Tempo 30 einzurichten“, so Jutta Freise aus der Elternschaft. Man wundere sich, wieso es dies noch nicht gebe. Auch ein Kindergarten liegt nebenan, die 2017 eröffnete Stepke-Kita „Wichtelstadt“. Kiss-and-Ride-Plätze wären ebenso sinnvoll, für Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto bringen. „Alle, die aus Richtung Riehl kommen, wissen nicht, wo sie halten sollen“, klagt sie. „Morgens ist die Situation kritischer, wegen des Berufsverkehrs.“

Viele Eltern stehen vor einem Gittertor.

Zahlreiche Eltern holen nachmittags ihre Kinder am Schultor ab.

Diejenigen Kinder, die zu Fuß oder mit dem Rad zur Schule kommen, bräuchten sicherere Bedingungen auf dem Niehler Kirchweg. So habe die Stadt einmal eine Fahrbahn-Verengung in der Nähe des Schulgebäudes erwogen, zum leichteren Wechseln der Straßenseite. Bereits seit dem Sommer gibt es einen ähnlichen Übergang weiter südlich, für den Radschnellweg entlang der Hochbahn. Oder die morgendliche und nachmittägliche Sperrung des Niehler Kirchwegs auf Höhe der Schule im Rahmen einer „Schulstraße“ – wie von der Bezirksvertretung Nippes im September 2024 mit Blick auf den baldigen Schulstandort beschlossen, aber noch nicht umgesetzt. „Einige Kinder gehen gemeinsam zur Schule, aber es ist ein Schulweg, bei dem man nicht wenige Bauchschmerzen hat“, betont Freise.

Seitens der Stadt sind Verbesserungen geplant. „Perspektivisch ist eine Umgestaltung der Friedrich-Karl-Straße vorgesehen“, so Stadt-Sprecher Robert Baumanns. Mit der neuen gesetzlichen Grundlage wolle man Tempo 30 auf der Friedrich-Karl-Straße neu bewerten. Aufgrund der Grundstücksgröße der Schule habe man keine Bring- und Holplätze einrichten können. Es ständen aber der Hochbahn-Parkplatz sowie Stellflächen am Niehler Kirchweg zur Verfügung, wo die vorhandenen Plätze vom Gehweg auf die Straße verlegt worden seien. Außerdem sei für den Niehler Kirchweg – neben der bereits gebauten Mittelinsel für den Radschnellweg – perspektivisch eine Fahrradstraße geplant. „Die Planungen hierzu laufen bereits.“