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Veedelszoch in NippesGruppen kritisieren Baustellen an Schulen

Lesezeit 2 Minuten
Eine Gruppe im Zug in Nippes.

„78 Mio sin jetz fott – un et Hansa es immer noch kapott“, klagte das Hansa-Gymnasium als Truppe.

Mit mehr als 60 Gruppen ist am Dienstag der Zug in Nippes durchs Veedel gezogen. Nicht ohne Kritik an der Stadt.

Was für ein Zoch! Die Nippeser Jecken waren im hellen Freudentaumel, als sich der große Dienstagszoch von der Rennbahnstraße aus über die Neusser Straße in Bewegung setzte. Bereits im nördlichen Teil der Neusser standen die Zuschauerinnen und Zuschauer dicht gedrängt; erst recht ringsum den Wilhelmplatz. Zehntausende schauten den riesigen Zug mit mehr als 60 Gruppen; fast zwei Stunden brauchte man, um ihn einmal komplett zu sehen.

Nippeser Schulen wollen wachsen und auf Stand sein

Traditionell eröffneten die Fußtruppen der Kindergärten und Schulen den Zoch – und man merkte an den bissigen Motiven schnell, dass Schulbau und -sanierung in Nippes und Umgebung die ganz großen Themen sind. So ging die IOGS Kretzerstraße als lustiger Baustellen-Trupp, mit Warnwesten und Absperrhütchen – die Schule hat soeben, nach langer Bauphase, ihren Schulhof zurück, der Baustellenfläche für die Erweiterung war.

„Mer bruche Platz zum Wachse“, proklamierte auch die Mevissen-Grundschule, die als Gärtnerteam ging. „78 Mio sin jetz fott – un et Hansa es immer noch kapott“, klagte das Hansa-Gymnasium, die einen großen Drachen einen Geldhaufen verschlingen ließen. „Ov krüzz oder quer – Neue Färv muss her“, verkündeten ihre Kollegen vom Leonardo-da-Vinci-Gymnasium, die als Maler- und Künstlertrupp Kamelle schmissen. Schon wesentlich optimistischer: die beeindruckend große Astronautencrew aus der GGS Steinbergerstraße. „Mer Steinis starten widder durch!“

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Nippeser Bürgerwehr macht krönenden Abschluss im Veedelszoch

Die Neppeser Eisbären vun 2005 gingen als farbenfrohe Regenbogen-Eisbärtruppe mit prächtig-süßem Raubtier als große Wagenfigur. Zwischendurch begeisterten die Tanztrupps die Menge, die wie die „Lumpemänner vun Neppes“ oder die „De Heinzelmänncher zo Kölle“ ihre Mariechen über die Nippeser Einkaufsmeile schweben ließen. Sportlich unterwegs waren die Piraten des Judo-Clubs Ford sowie die TFG 1878: „145 Jahre fit im Veedel“.

„111 Jahre Fußball im Herzen“, trugen die Kicker von Nippes 12. Und nach dem Stelldichein der Karnevals-Gesellschaften mit ihren prächtigen Wagen und einem wahren Kamelle-Regen gab es, wie gewohnt, das triumphale Finale mit den Appelsinefunke der Nippeser Bürgerwehr, die alles aufboten, was marschierte, rollte oder ritt und die alleine sechs bis sieben Zoch-Nummern aufboten.

„Der Nippeser Zoch ist eben der schönste Kölns. Die Atmosphäre ist einzigartig“, hieß es von der Mehr-Generationen-Gruppe, die an der Blücherstraße schaute. Und da hat sie völlig recht!


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