„Riehl putzmunter“Freiwillige Müllsammler in Riehl finden Altöl und andere Abfälle

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Einige der freiwilligen Helfer der Aktion am Sammelplatz.

Einige der Freiwilligen am Sammelplatz: (von links) Andreas Siebel, Uwe Grunert, Ute Thust, Ingrid Blom-Böer, Angelika Grunert und vorne Kay Thust.

Freiwillige Müllsammler in Riehl entdecken während ihrer Arbeit einen Kanister mit Altöl – ein Stoff, der das Grundwasser massiv gefährdet.

Schon ein Tropfen Altöl kann bis zu tausend Liter Wasser verseuchen. Und ein Liter davon sogar bis zu einer Million Liter Grundwasser. Deshalb war allein schon der Fund eines verdächtigen Kanisters aller Mühen der freiwilligen Müllsammler und -sammlerinnen in Riehl wert. In dem Kanister waren rund fünf Liter Altöl.

Organisator und Spielplatzpate Uwe Grunert hatte wieder zu „Riehl putzmunter“ eingeladen. Mit ausreichend orangen Abfallsäcken, Greifzangen und Schutzhandschuhen bezog er Stellung mit seiner Frau Angelika Grunert am Parkplatz Boltensternstraße neben der Schrebergartenanlage.

Illegale Entsorgung in Riehl

Gegen den Durst bei der Arbeit hatte er von der Riehler Interessengemeinschaft der Gewerbetreiben gespendete Wasserflaschen im Angebot.

Vom Parkplatz aus machten sich die Helferinnen und Helfer auf zu den Grünstreifen entlang der umliegenden Straßen und Wege. Gleich in der Nähe der Schrebergärten entdeckten sie den ersten Müll. Von einem Obdachlosen wohl verlassen, befand sich im Dickicht ein kleines Matratzenlager.

Ausgefallen Fundstücke von E-Roller, Handys und Staubsauger

Viel Kraft aufwenden mussten Ingrid Blom-Böer und weitere Helfer an der Hochbahnlinie 13. Zwischen Schienentrasse und der derzeit wegen der Mülheimer-Brücke-Sanierung gesperrten Hochstraße „Niehler Gürtel“ lagen schwere lackierte Vierkanthölzer.

Den dortigen Grünzug mit Bäumen und Büschen hatten Umweltfrevler auch als illegalen Entsorgungsplatz für zwei mal zwei Meter große Gartenpalisaden aus Holz missbraucht.

Während die Freiwilligen dies alles zum Sammelplatz schleppten, konnten sie nur mit dem Kopf schütteln. Warum fahren manche Zeitgenossen motorisiert mit Unrat dorthin, wo man doch einmal im Fahrzeug bequem zu den städtischen Sammelstellen mit kostenloser Abgabe des Sperrmülls kommen kann?

Ähnliches gilt beim Altöl, das man bei entsprechenden Händlern, Autowerkstätten oder auch Tankstellen auf Nachfrage loswerden kann. Zumal laut Bußgeldkatalog nach der strengen Altölverordnung für illegales Entsorgen von Altöl zwischen 510 und 50.000 Euro zu zahlen sind, wenn man denn jemanden erwischen würde.

Zu den Fundstücken gehörte unter anderem eine Stehlampe, ein ausgeschlachteter Elektroroller ohne Batterie, ein Staubsauger, Linoleum-Bodenbelag, gelbe Gummistiefel, ein kaputtes Handy, Flaschen, Dosen, Plastikfetzen jeder Art, Einweg-Essensschalen, Trinktüten, Plastikdeckel von Coffee-to-go-Bechern sowie immer noch Corona-Schutzmasken trotz längst vergangener Pandemie. 

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