Ottoplatz in Köln-DeutzLVR-Gebäude wird später abgebaut als geplant

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Das LVR-Gebäude in Deutz.

Köln – Das LVR-Haus in Köln-Deutz wird ein halbes Jahr später abgebrochen als bislang geplant. Grund für die Verzögerung ist eine Asbest-Schicht, die entdeckt wurde und nun in einem Spezialverfahren vor dem eigentlichen Abbruch entfernt werden. Im Januar 2023 soll das Gebäude am Ottoplatz nach dem neuen Zeitplan nun abgerissen werden.

Im Lauf des Februars beginnt ein Unternehmen mit der vorher notwendigen Sanierung. Betroffen davon ist die Beschichtung des Gebäudes. Laut LVR handelt es sich bei dem asbesthaltigen Material um Bodenanstriche, der ehemalige Eigentümer Ford in den 1960er-Jahren in der Produktion verwendete.

Keine Gefahr für Umwelt und Menschen

Für die Entfernung des Materials auf Beton gibt es bislang kein zugelassenes Verfahren. In Abstimmung mit den Behörden wurden daher vorerst Probesanierungen durchgeführt. Das Ergebnis: Für die Entfernung der Asbest-Schicht ist ein Verfahren mit Hochwasserdruck geeignet.

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Eine Gefahr für Umwelt und Menschen besteht dabei laut LVR nicht, die zusätzlichen Kosten belaufen sich auf rund 1,6 Millionen Euro. Die Gesamtkosten für den Abbruch und Neubau werden weiterhin auf 230 Millionen Euro beziffert. Während der Schadstoffsanierung wird der jeweilige Arbeitsbereich luftdicht abgeschottet.

Große Versprechen für neues Gebäude in Köln-Deutz

Projektmanager Thomas Böll sagte zu der bevorstehenden Sanierung: „Auch wenn die Schadstoffsanierung uns in unserem Terminplan um rund ein halbes Jahr zurückwirft, bin ich froh, dass ein geeignetes Verfahren für die Entfernung der belasteten Masse gefunden wurde. Unserer Projektkommission ist es ein wichtiges Anliegen, dass die Arbeiten mit den höchsten Sicherheitsstandards ausgeführt werden.“

2026 soll an derselben Stelle das neue Gebäude des LVR bezugsfertig sein. 2017 gewann das Aachener Architekturbüro „Kadawittfeldarchitektur“ die Ausschreibung für den Neubau. Das Bürogebäude wird mit seiner Höhe von 69,5 Metern viel Raum einnehmen im Deutzer Stadtbild. Auf den insgesamt 26.0309 Quadratmeter Nutzfläche sollen 1200 Plätze zum Arbeiten entstehen. „Damit könnten mehr als doppelt so viele Menschen als bisher an diesem Standort arbeiten“, versprach LVR-Bau- und Umweltdezernent Detlef Althoff im vergangenen Jahr.

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Angekündigt wurde der Neubau als „eine große Bereicherung für alle Deutzerinnen und Deutzer“. Im Gebäude wird es ein öffentlich zugängliches Café geben und die Fassade wird begrünt, was zur Feinstaubreduktion beitragen soll. Auch die Fällung einiger Bäume soll mit dieser Maßnahme ausgeglichen werden.

Bis dahin dauert es nun jedoch länger: Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Montag aus Führungskreisen des LVR erfuhr, gibt es in der Bauplanung keinen Puffer, der die sechs Monate Verzug ausgleichen könnte. Mit der Fertigstellung ist ein halbes Jahr später zu rechnen als bislang angenommen. Ob zumindest  das Jahr 2026 als Zielmarke eingehalten werden kann, ist bislang unklar.

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