Parkstadt SüdKölns neues Grüngürtel-Quartier startet im Sommer mit Pionierpark

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Ein Blick auf den Bereich, aus dem in den kommenden Jahren die „Parkstadt Süd“ wird.

Köln – Die Umsetzung der Parkstadt Süd rückt näher. Zwischen Raderberg und Bayenthal soll ein Quartier aus Schulen, Wohnungen und Sportanlagen entstehen, das in den Inneren Grüngürtel eingebunden ist. Auch der Innere Grüngürtel wird im Zuge der Arbeiten laut Stadt Köln „vollendet“. Das Quartier gilt als eines der größten innerstädtischen Entwicklungsprojekte in ganz Deutschland.

Viel ist von der Parkstadt Süd bislang nicht zu sehen. „Aber hinter den Kulissen ist einiges passiert“, verspricht Eva Herr, Leiterin des Stadtentwicklungsamtes. So wurde die Planung des Inneren Grüngürtels inzwischen abgeschlossen – mit einigen Ausnahmen, die Rhein-Anbindung und die Gestaltung des Sportbereichs sind noch nicht final geklärt. Auch wurden die Machbarkeitsstudien zu geplanten Schulen in der Parkstadt Süd vertieft. In Kürze will die Stadt einen Auftrag vergeben, um den Bebauungsplan an die aktuelle Planung anpassen zu können. Erste sichtbare Veränderungen wird es mit dem „Pionierpark“ bereits im Sommer geben. Ein Überblick zum Stand der Planungen.

Pionierpark soll Kölnerinnen und Kölnern einen Vorgeschmack geben

Bevor das eigentliche Projekt umgesetzt wird, will die Stadt den Kölnerinnen und Kölnern mit dem „Pionierpark“ einen Vorgeschmack auf die Parkstadt geben. Hierfür soll eine Grünfläche zwischen der Gleistrasse und dem ehemaligen Stellwerk in einem Dreieck, das an der Vorgebirgstraße beginnt, mit Spiel- und Sportangeboten als Park ausgestaltet werden. Als erstes sollen Plätze für Fußball und die Basketball-Abwandlung „Streetball“ entstehen.

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Der Park ist jedoch zeitlich befristet, auf Dauer wird der Bereich in die Gesamtplanung eingebunden und baulich überarbeitet. „Wir sind zuversichtlich, den Park als Zwischennutzung schon vor dem Sommer zur Verfügung stellen zu können“, sagt Joachim Bauer, Leiter des Grünflächenamtes. Der Park werde kein Teil der beschlossenen Verlängerung des Inneren Grüngürtels werden. „Dafür wird es eine gesonderte Planung und Ausführung geben. Dann verschwindet der Pionierpark, der ganz bewusst nur eine Zwischenlösung darstellt“, so Bauer.

Sportbereich für den südlichen Grüngürtel noch in Planung

Weiterhin offen ist die Diskussion um die künftige Nutzung des südlichen Grüngürtels für Sportangebote. Im nächsten Planungsschritt muss zwischen einem „Sporthof“ und einem weiteren Fußballfeld entschieden werden. Auf dem „Sporthof“ könnten östlich des Südstadions etwa eine Tanzschule, ein Parkour, ein Fitnessbereich und Tischtennisplatten sowie eine Sporthalle umgesetzt werden.

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So könnte es in der Parkstadt Süd in wenigen Jahren aussehen.

Das Fußballfeld hingegen würde fast den gesamten Platz in Anspruch nehmen – lediglich eine kleine Multifunktionsfläche wäre daneben umsetzbar. „Wir diskutieren auch diese Variante aktuell“, sagt Landschaftsarchitekt Stephan Lenzen, dessen Büro die Planung der Parkstadt Süd verantwortet. Ein Fußballplatz nach DFB-Standard „wäre sehr eng, würde aber reinpassen“. Er könnte etwa von Fortuna Köln als Ausweichplatz neben dem Südstadion genutzt werden.

Leben und Klima in der Parkstadt-Süd

Mehr als 8000 Personen sollen künftig in der Parkstadt Süd wohnen können. „Freiraum, Wohnen und Vielfalt soll gelebt und vorher gebaut werden“, verspricht Markus Greitemann. Auch zahlreiche öffentlich geförderte Wohneinheiten sollen entstehen – zum aktuellen Planungsstand genau soweit, wie es das kooperative Baulandmodell vorsieht. „Ein ganz wichtiger Baustein ist der Großmarkt“, sagt Greitemann.

Dieser sei auch unabhängig von der Parkstadt Süd „nicht mehr zeitgemäß“. Eine Sanierung soll schnell umgesetzt werden. Mittelfristig scheint eine Verlegung zugunsten von Wohneinheiten unausweichlich. „Die Planungen bedeuten eine Überarbeitung der ursprünglichen Konzeption, das ist uns allen klar“, räumt Greitemann ein. Die Wettbewerbsverfahren für die Planung von Schulen in der Parkstadt Süd werden derzeit vorbereitet.

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Klimadezernent William Wolfgramm stellt klar, dass sich klimapolitische Überlegungen durch die gesamte Planung ziehen. Sein Dezernat entwickelt Vorgaben, nach denen die Gebäude so energieeffizient wie möglich gestaltet und regenerative Energien ausgebaut werden müssen.

Diese münden in einem „Quartiershandbuch“ für die Parkstadt. „Wir wollen den klimatischen Fragen nicht nur in der Vollendung des Grünzuges begegnen, sondern auch in der eigentlichen Parkstadt“, so Wolfgramm.

Öffentlichkeitsbeteiligung

Um die Pläne näher kennenzulernen, lädt die Stadt alle Interessierten an drei noch ausstehenden Terminen zu Spaziergängen über das Gelände ein. Am 24. Mai, 3. Juni und 9. Juni besteht diese Möglichkeit, eine vorherige Anmeldung per Mail (67-IGG-Spiel@stadt-koeln.de) ist vorgesehen.

Vom 16. Mai bis zum 29. Mai wird die Verwaltung die Kölnerinnen und Kölner in einem Beteiligungsportal um ihre Anregungen bitten – und verspricht, diese in die Planung mit einfließen zu lassen.

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