DatenanalyseKöln zieht in NRW die meisten Berufspendler an

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Autos stehen auf einer dreispurigen Straße im Stau.

Köln zog im Jahr 2021 die meisten Berufspendler in ganz Nordrhein-Westfalen an. Fast 350.000 Personen pendelten über die Grenzen ihres Wohnortes zur Arbeit nach Köln

Fast 350.000 Personen pendelten 2021 über die Grenzen ihres Wohnortes zur Arbeit nach Köln. Wir haben die Daten genauer analysiert.

Aufstehen, anziehen, schnell einen Kaffee trinken und dann los zur Arbeit: Für 4,8 Millionen Menschen in Nordrhein-Westfalen ist der Arbeitsweg mit einer Fahrt in eine andere Stadt verbunden. So viele Berufspendlerinnen und -pendler gab es nach Angaben des Statistischen Landesamts im Jahr 2021 in NRW. Und die meisten von ihnen pendelten nach Köln. 

Köln zieht die meisten Berufspendler an

Mit 346.086 Pendelnden zog Köln NRW-weit die meisten Beschäftigten an. Das zeigt eine Auswertung, die an diesem Mittwoch veröffentlicht wurde. Düsseldorf landete mit 319.747 Menschen auf Platz zwei der nordrhein-westfälischen Einpendler-Städte. Essen verzeichnete mit 157.637 Personen die dritthöchste Einpendelzahl des Landes.

Interessant dabei: Es sind häufiger Männer als Frauen, die in die Top-10-Einpendlerstädte in NRW zum Arbeiten fahren – mit Ausnahme von Bonn. Dort liegt die Zahl der weiblichen Einpendelnden knapp über der der männlichen.

Die meisten Menschen pendeln aus Bergisch Gladbach und Leverkusen nach Köln

Das Statistische Landesamt erfasst neben den Top-Einpendelgebieten auch die Städte und Gemeinden, aus denen die meisten Menschen zum Arbeiten nach Köln fahren. Bergisch Gladbach liegt dabei mit 17.523 Beschäftigten (ein Anteil von 5,1 Prozent an allen Einpendelnden) auf dem ersten Platz. Leverkusen folgt mit 15.689 Beschäftigten (4,5 Prozent) auf Platz zwei, Bonn landet mit 14.620 Menschen, die regelmäßig zum Arbeiten nach Köln fahren (4,2 Prozent), auf Platz drei.

Über den CO2-Ausstoß, den die Einpendlerinnen und Einpendler verursachen, lassen sich anhand der Daten jedoch keine Rückschlüsse ziehen: Das Statistische Landesamt kann nicht sagen, ob die Menschen mit dem Auto, der Bahn oder einem anderen Verkehrsmittel fahren.

Großteil der Einpendelnden in Köln arbeitet in Vollzeit

Abgesehen von der Wahl des Verkehrsmittels kennt das Landesamt den durchschnittlichen Pendler, der zum Arbeiten nach Köln kommt, aber ziemlich gut: männlich, in Vollzeit beschäftigt, sozialversicherungspflichtig angestellt und zwischen 25 und 44 Jahre alt. Doch werfen wir einen genaueren Blick auf die Zahlen:

Von allen Beschäftigten, die nach Köln pendelten, waren 248.208 Personen vollzeitbeschäftigt; das entspricht einem Anteil von 71,7 Prozent.  97.878 Personen arbeiteten in Teilzeit – ein Anteil von 28,3 Prozent. Mit Blick auf die Geschlechter der Einpendelnden und ihr Arbeitspensum zeigen sich jedoch deutliche Unterschiede. Während lediglich 16,6 Prozent der Männer in Teilzeit arbeiten, sind es bei den Frauen 43,6 Prozent.

Unter allen einpendelnden Personen waren Menschen im Alter von 25 bis 44 Jahren mit 44,8 Prozent am stärksten vertreten. Nahezu den gleichen Anteil (44,0 Prozent) hatten 45- bis 66-Jährige. Jünger als 25 Jahre waren 9,6 Prozent, über 66 Jahre alt waren 1,5 Prozent der Einpendelnden.

Von den rund 4,4 Millionen Pendlerinnen und Pendlern in Nordrhein-Westfalen, deren Arbeitsstätte nicht in Köln liegt, pendelten 420.793 über die Landesgrenze in ein anderes Bundesland zur Arbeit. Darunter zog Niedersachen mit rund einem Viertel (112.169 Beschäftigte) die meisten an. Die Einpendelzahl aus einem anderen Bundesland oder dem Ausland nach NRW lag bei 525.409. Es zieht also mehr Leute zum Arbeiten nach NRW als aus dem Land heraus.

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