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Polizei ermitteltMafia-Clan bedroht Straßenkünstler auf der Kölner Domplatte

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Diese Meer aus kreisrunden Nationalfahnen begeistert Kölner und Touristen vor der Domplatte. 

Köln – Um die simple Idee eines Straßenkünstlers auf der Domplatte ist ein Streit entbrannt, der nun auch das Ordnungsamt und die Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) beschäftigt. Bereits vor der Fußball-Weltmeisterschaft begann Stefan Petrescu damit, verschiedene Nationalfahnen auf das Pflaster am Dom zu malen. Passanten und Besucher hinterlassen Münzen und Geldscheine auf den kreisrunden Kreide-Bildern und entlohnen Petrescu so für seine Kunst. Fast jeden Abend reinigt der Straßenkünstler die Steine mit Wasser und Schwämmen, wie vom Ordnungsamt vorgeschrieben. Von seinen Werken bleibt kaum eine Spur zurück.

Doch nun wird Petrescu laut Berichten des „Express” von einer offenbar organisierten Gruppe Männer aus Rumänien bedroht, die auf verschiedenen Wegen versucht, ihm sein Geschäft streitig zu machen. Wenn er seine Fahnen einmal nicht entfernt, machen sich andere Männer am nächsten Morgen daran, das Geld der Spender einzustecken. Falls Konturen der Flaggen zurückbleiben, versuchen die Nachahmer, diese mit ölhaltigen Stiften nachzumalen.

Auch mit Gewalt sei ihm gedroht worden, berichtet Petrescu, der deswegen inzwischen Anzeige bei der Polizei erstattet hat. Wie ein Sprecher der Polizei bestätigte, liegt der Fall nun zur Bearbeitung bei der Staatsanwaltschaft.

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Die Ölfarben dürfen auf der Domplatte eigentlich nicht verwendet werden, weil sie sich aufgrund ihrer Zusammensetzung nur schwer wieder entfernen lassen.

Wie der „Express” weiter berichtet, hat das Ordnungsamt deshalb zusammen mit den AWB entschieden, die Öl-Malereien entfernen zu lassen - und zwar am Dienstag. Zwar ist laut Stadtsprecher Lars Hering keine spezielle Graffiti-Reinigung notwendig, die Farben sollen durch „reguläre Feuchtreinigung“ entfernt werden. Dennoch könne es mehrere Reinigungszyklen dauern, um die Farben vollständig zu entfernen, so Hering.  (tse)

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