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Gewalt bei DemonstrationPolizei Köln verteidigt Einsatz nach Angriffen auf Beamte

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Polizeiwagen sperren eine Straße bei einem Einsatz.

Die Polizei Köln war bei der Demonstration am Samstag im Einsatz (Symbolbild).

Nach der Demo von „Rheinmetall entwaffnen“ verteidigt die Polizei ihren Einsatz. Ein Block von etwa 500 Personen sei gewalttätig geworden.

Nach der Auflösung der Versammlung des Bündnisses „Rheinmetall entwaffnen“ am Samstagabend (30. August) hat die Polizei Köln ergänzend Stellung zum Einsatzverlauf genommen.

Polizei schildert Ablauf der Eskalation

Laut Polizeiangaben vermummten sich bereits gegen 14.40 Uhr Versammlungsteilnehmende auf dem Heumarkt und führten nicht erlaubte Teleskop-Eisenstangen mit. Nachdem die Demonstrierenden die Vermummung und die Eisenstangen ablegten, setzte sich der Aufzug in Bewegung.

Gegen 15.30 Uhr vermummten sich erneut schwarzgekleidete Personen, verknoteten Banner und zündeten Pyrotechnik. Die Versammlungsleitung habe dies nicht unterbunden. Eine der Leiterinnen gab laut Polizei um 15.40 Uhr an, nicht mehr den kompletten Einfluss auf die eigene Versammlung zu haben.

Um 16.00 Uhr stoppte die Polizei den Aufzug im Bereich „An der Malzmühle/Am Malzbüchel“, nachdem erneut Eisenstangen und Holzlatten in der Versammlung sichtbar geworden waren. Ein erneuter Stopp erfolgte, als Pyrotechnik, Banner und Wechselkleidung aus einem Lautsprecherfahrzeug an Teilnehmende ausgegeben wurden.

Angriff auf Verbindungsbeamte löst Polizeieinsatz aus

Gegen 17.40 Uhr wurden Verbindungsbeamte der Polizei auf der Mechthildisstraße von einer größeren Personengruppe attackiert und verletzt. Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei griffen unter Einsatz von Schlagstöcken und Reizstoff ein und trennten den gewalttätigen Block vom Rest der Versammlung. Dabei versuchten Personen vergeblich, den Einsatzkräften die Waffen aus den Holstern zu reißen. Den Angreifern gelang es, zwei Einsatz-Mehrzweckstöcke und Einsatzunterlagen zu rauben.

Bei der Durchsuchung eines Baggagewagens stellten Polizistinnen und Polizisten diverse Pyrotechnik, zwei Helium-Gasflaschen, acht mit Farbe gefüllte Glasflaschen, eine Flasche Brennspiritus sowie Wunderkerzen sicher. Eine parlamentarische Beobachterin gab zudem an, von Polizisten geschubst worden zu sein, was laut Behörde geprüft wird.

Einsatzleiter Lotz: „Feige Attacke war der Auslöser“

Der leitende Polizeidirektor Martin Lotz äußerte sich als Einsatzleiter zu den Geschehnissen: „Auch wenn der überwiegende Teil der etwa 3000 Menschen, die an den letztlich zu einer Versammlung verschmolzenen Versammlungen teilnahmen, friedlich waren, gab es einen Block von etwa 500 Personen, die sich nicht an Vereinbarungen gehalten und der gesamten Versammlung in der öffentlichen Wahrnehmung einen unfriedlichen Charakter verliehen haben.“

„Betrachtet man die mitgeführten Gegenstände und die Verhaltensweisen des gewalttätigen Blocks, dürfte auch der unabhängige Beobachter zum Schluss kommen, dass der von uns festgesetzten, unter anderem aus Berlin angereisten Gruppe nicht daran gelegen war, mit den friedlichen Mitteln so zu protestieren, wie Artikel 8 des Grundgesetzes das vorsieht“, so Lotz weiter.

„Dass so viele Kolleginnen und Kollegen von mir in diesem Einsatz verletzt wurden, macht mich sehr betroffen. Insbesondere der Angriff auf zwei danach nicht mehr dienstfähige Polizeibeamte, die wir als Verbindungsbeamte zu der Versammlungsleitung eingesetzt hatten, ist erschreckend. Diese feige Attacke war der Auslöser für das massive Einschreiten der Einsatzkräfte, die Schlimmeres verhindert haben. Auch in der Nachbetrachtung war dieser entschlossene Einsatz der Bereitschaftspolizei gerechtfertigt.“ (red)