Eine Fototafel am Haus von Frank Windmüller zeigt Eil wie es früher einmal ausgesehen hat. Manche Gebäude gibt es nicht mehr.
Eil früher und heuteOrtsring installiert Fototafel an der Ludwigstraße

An der Hauswand an der Ludwigstraße 17 haben Dagmar Bäcker und Frank Windmüller nun für jeden sichtbar eine Fototafel des Ortsrings angebracht.
Copyright: René Denzer
Frank Windmüller ist richtig begeistert. „Ich finde alte Fotos einfach geil“, sagt Windmüller und schwärmt auch von anderen alten Dingen. Zu diesen gehört nämlich auch sein Haus an der Ludwigstraße 17. Es stammt aus dem Jahr 1900, hat noch einen kleinen Bunker im Keller und an der Fassade nun eine Fototafel.
Damit sei das Haus nun doppelt so viel wert wie vorher, sagt Erwin Bäuml scherzhaft. Bäuml ist Vorsitzender des Eiler Ortsrings. Der wiederum hat schon verschiedene Fototafeln im Veedel angebracht. Begonnen hat das Fotoprojekt im Jahr 2016. Über die Jahre sind sieben weitere hinzugekommen. Grundsätzlich sind die Fotos aus dem Archiv des Ortsrings so ausgewählt, dass die Gebäude auf den Fotos vom Standort der Fototafel eingesehen werden können. Das klappt aber nicht immer, denn zum Beispiel gibt es heute nicht mehr jedes Gebäude, das auf den Fotografien zu sehen ist.
Gaskugelbehälter wurde vor fünf Jahren niedergelegt
Bei der achten Fototafel, die nun an der Ludwigstraße hängt, ist es teilweise auch so. Den Kugelgasbehälter an der Theodor-Heuss-Straße gibt es mittlerweile auch nicht mehr. 2020 wurde er abgerissen. Auf der Fototafel ist er noch zu sehen und auch, dass drumherum noch keine andere Bebauung zu sehen ist.
Interessant ist das Foto das einen aufgebahrten Sarg vor einem Haus zeigt. Das ist das Haus, in dem Frank Windmüller und seine Frau Dagmar Bäcker heute wohnen. „Das Foto ist von einer Nachbarin“, sagt Windmüller. Früher sei es wohl Brauch gewesen, die Toten vor der Haustüre aufzubahren. Hier muss es der Besitzer sein. Das Foto stammt aus den 1930er Jahren. Ebenfalls zeigt die Tafel, die Fotodesigner Martin Ernst gestaltet hat, eine Luftaufnahme von Eil. Hier sind die Ludwigstraße genauso zu sehen, wie die Ecke , wo der heutige Eiler Schützenplatz liegt. Auch die Frankfurter Straße ist zu sehen. Heute Bundesstraße, ähnelt sie zu früherer Zeit eher einem Feldweg.
Ein weiteres Projekt, das die Geschichte von Eil in den Fokus nimmt, ist die Verschönerung von Stromkästen. Hierbei dienen dem Grafiker Marc Jungmann ebenfalls alte Aufnahmen aus dem Archiv des Ortsrings. Nach Möglichkeit wird diese Verschönerungsaktion in direkter Sichtachse zu den Fototafeln durchgeführt. Da kein Stromkasten in der Nähe an der Ludwigstraße in unmittelbarer Nähe ist, ziert jetzt der „Gasballon“ die Tür einer Trafostation schräg gegenüber dem Haus mit der Fototafel.
Die kann sich jeder Interessierte anschauen. „Die Leute können ruhig auf unser Grundstück kommen“, sagt Frank Windmüller. Die Geschichte soll auch für andere im Veedel erlebbar sein, sagt Windmüller, dessen Vater früher mal Stadtführer war.