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Enagement für Bolzplatz in Porz-Ensen„Kinder müssen doch Bewegung haben“

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Evastraße

Hermann Schulz setzt sich für die Kinder in seinem Wohnblock an der Evastraße ein.

Die Pänz aus dem Wohnblock Evastraße 19-29 wissen genau, was auf ihrem Spielplatz in der Grünanlage im Hofinnern fehlt: Stangen für Klimmzüge, Turnen und anderen Sport. Basketballkörbe oder ein paar Tore zum Kicken. „Auch ein Bodentrampolin wäre toll“, sagt ein Mädchen. Doch bis auf den Spielplatz mit Sandkasten, Wippe, Rutsche und Schaukeln gibt es im direkten Umfeld nicht viel.

Die Wünsche der Mädchen und Jungen stoßen bei Hermann Schulz auf offene Ohren. „Sport und Bewegung ist doch sehr wichtig für die Kinder“, sagt der 84-Jährige. Nicht nur um körperlich fit zu sein, sondern auch geistig. Denn da helfe Sport auch, findet Schulz.

Schulz geht zwei Mal die Woche Laufen

Er selbst treibt auch in seinem Alter noch regelmäßig Sport. Zwei Mal die Woche gehts zum Laufen – immer dienstags und freitags. Früher, da habe er noch ganz andere Sportarten betrieben. „Fußball, Handball, Eishockey und Geräteturnen“, zählt Schulz auf. Auch wenn er früher beruflich viel unterwegs war, durfte der Sport nicht fehlen. „So hat man mal wieder den Kopf freibekommen und konnte wieder klar denken.“ Wer mit Sport groß geworden ist, komme einfach nicht davon los, findet er.

Deswegen setzt er sich dafür ein, dass die Kinder aus seinem Wohnblock und den umliegenden Wohnblöcken und Häusern auch genügend Möglichkeiten haben, Sport auszuüben. „Es wird immer gejammert, dass Kinder sich nicht mehr so bewegen können oder zu dick sind und deswegen schon früh krank werden“, sagt Schulz. Aber das sei ja kein Wunder, wenn die Kinder und Jugendlichen außerhalb von Vereinen keine Möglichkeiten hätten, sich ausreichend auszutoben.

Briefe an Roters und Schramma

Dieses Problem hat Hermann Schulz auch nicht erst bei den jetzigen Kindern aus den Nachbarwohnungen erkannt, sondern schon vor etlichen Jahren. So hat er versucht, dass das Thema bei den jährlichen Sitzungen der Eigentümergemeinschaft besprochen wird. „Doch mein Anliegen hat es bisher nie auf die Tagesordnung geschafft.“

Hermann Schulz hat Briefe an die Oberbürgermeister Schramma und Roters geschrieben, an Ministerpräsidentinnen und -präsidenten wie Rüttgers und Kraft. „An den Namen merken Sie, dass ich schon länger in der Sache dran bin“, sagt Hermann Schulz und deutet auf den Ordner, in denen er diese Schreiben abgeheftet hat. Dort befinden sich auch Skizzen von ihm, mit denen er aufzeigen wollte, dass mehr als Platz genug für beispielsweise eine Sprunggrube wäre. Aber nicht nur bei sich in seinem direkten Wohnumfeld hat Schulz versucht, etwas für die Kinder zu erreichen.

Schulz will, dass sich endlich was tut

Auch ein paar hundert Meter weiter in der Grünanlage Annastraße/Leonorenweg. Dort gibt es zwar zwei Tore zum Kicken und auch einen Basketballkorb, doch die Kinder finden das zu wenig. Ein Fitnessparcours wie es ihn beispielsweise an der Groov in Zündorf gibt, fänden sie klasse. Auch wäre ein zweiter Basketballkorb toll. „Damit man viel besser gegeneinander spielen kann“, sagt ein Junge. Fangzäune für den Fußballplatz und Bodentrampoline könnten auch hier hin, finden die Jungs und Mädchen. Die sind im Alter zwischen fünf und 14 Jahren und besonders Klettern ist gerade angesagt.

So wird dann das Fußballtor auch mal dafür benutzt, zu testen, wer von ihnen sich am längsten mit den Armen halten kann.

Die Wunschliste der Kinder sei doch kein Problem, findet Hermann Schulz. „Platz genug ist hier ja." Deswegen hat sich der 84-Jährige auch für einen Ausbau stark gemacht. Dafür hat er Dezernate innerhalb der Kölner Verwaltung angeschrieben. Eine positive Rückmeldung habe er aber bis dato nicht bekommen. „Das ist schade“, findet Schulz. Gerade für die Kinder. Wenn die merken, dass sich nichts tut, sei das für sie besonders unbefriedigend.

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Doch Hermann Schulz will nicht locker lassen. Er will sich noch einmal an Politik und Verwaltung wenden. Irgendwer müsse doch ein Interesse haben, dass sich was für die nächsten Generationen verbessert, findet er. „Nicht nur reden, was für die Kinder zu tun, sondern auch machen.“

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