Dreharbeiten für TV-KrimiPorzer Rathaus wird zum Polizeipräsidium

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Dreharbeiten vor dem Porzer Rathaussaal für "Wapo Duisburg"

Vor dem Porzer Rathaus stehen zwei Streifenwagen. Polizeibeamte gehen im Foyer des Porzer Rathaussaals auf und ab. Ist etwas passiert? Nein, nicht wirklich. Die Herren in Uniform sind Statisten. Die Szenerie Teil einer neuen Fernsehserie, die im kommenden Jahr im Ersten ausgestrahlt wird: „WaPo Duisburg“. Für die Serie rund um die Wasserschutzpolizei aus dem Ruhrpott dient das Porzer Rathaus als Kulisse. Die großen Buchstaben „Verwaltung“ über dem Eingang sind verdeckt. Davor ein Schild mit der Aufschrift Polizeipräsidium Duisburg. Das Büro von Bürgeramtsleiter Karl-Heinz Merfeld hat sich in das von Kriminalhauptkommissar Carsten Heinrich verwandelt. Das Büro der Kulturbeauftragten Marion Usiatycki ist nun zuständig für Cyberkriminalität.

Verwaltungsarbeit leidet nicht

Im Bereich des Jugendamtes sind weitere Büros von der Polizei „besetzt“ – zumindest den Türschildern nach. Im Gang, wo die Volkshochschule (VHS) untergebracht ist, stehen Leute und Gerätschaften. Tonangel, Kamera und vieles mehr, um die Schauspielerinnen und Schauspieler gut in Szene zu setzen. Nächster Halt für den Filmtross ist das Foyer. Vor dem Rathaussaal wird die nächste Szene gedreht. Die Statisten sind auf ihren Positionen, Schauspielerinnen und Schauspieler bereit. „Ruhe bitte, wir drehen“ – die Klappe fällt.

Tatort-Folge „Des Teufels langer Atem“

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rathaus sind die Dreharbeiten fast nichts Neues mehr. Jüngst wurde eine Folge des Tatorts Münster zu einem Teil hier gedreht. Die Folge „Des Teufels langer Atem“ wird im Januar, Februar kommenden Jahres ausgestrahlt, weiß Amtsleiter Merfeld. Der unterstützt grundsätzlich Medienprojekte. Doch müsse er darauf achten, dass nicht die Arbeit der Verwaltung darunter leide. Das tut sie allerdings nicht. Der Betrieb geht trotz Dreharbeiten normal weiter.

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Das Schild mit der Aufschrift "Verwaltung" wurde durch "Polizeipräsidium Duisburg" ersetzt. 

Die bringen übrigens Geld nach Porz. Denn die Produktionsfirma hat den Rathaussaal gemietet. Der ist ein Betrieb gewerblicher Art. Das heißt, mit ihm verdient das Bürgeramt auch ein wenig Geld. Das wiederum fließt wieder in Kultur-Veranstaltung, die die Porzer erfreuen sollen. Corona hat dem einen Strich durch die Rechnung gemacht. Etliche Veranstaltungen mussten abgesagt oder verschoben werden.

Die Einnahmen bleiben in Porz

Einige sollen nun nachgeholt werden, mit deutlich weniger Publikum. Das macht sich auch im Geldbeutel bemerkbar. „Es gibt Veranstaltungen, mit denen wir den Saal locker voll bekommen hätten“, sagt Merfeld. Durch die Corona-Auflagen spielen sie nun weniger Geld ein. Wird der Saal – wie jetzt – von Produktionsfirmen für Dreharbeiten gemietet, kommt wieder etwas Geld rein.

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Die Vermietung macht dabei mehr Sinn als zum Beispiel eine sogenannte Motivgebühr. Aber dann, so klärt der Bürgeramtsleiter auf, fließt das Geld ins Stadtsäckel. Bei der Vermietung bleibt das Geld in Porz und kann wiederum in die Kulturabteilung des Bürgeramtes gesteckt werden.

Trikot von Viktoria Köln passt nicht ins Bild 

Die kann sich freuen, denn das Porzer Rathaus scheint sich zu einem begehrten Motiv für Krimi-Serien zu entwickeln. „Ich habe schon die nächste Anfrage für eine weitere Tatort-Folge auf dem Tisch“, freut sich Karl-Heinz Merfeld. Der konnte am Ende des Drehtages wieder sein Büro betreten. Seine erste „Amtshandlung“: das signierte Trikot von Viktoria Köln wieder aufhängen. Das für die Dreharbeiten zwischenzeitlich durch ein anderes Bild ersetzt worden.

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