Ein Herz für Köln-PollNeubau am Marktplatz mit Wohnungen und Supermarkt soll das Veedel verändern

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An der Siegburger Straße in Poll steht ein großes mehrstöckiges Gebäude. Der Rohbau ist noch eingerüstet.

An der Siegburger Straße in Poll entsteht ein Wohn- und Geschäftshaus.

Ziel ist es, in Poll einen Ort zu schaffen, der mehr ist, als nur ein Einkaufsstandort. Das Richtfest für das Vorhaben wurde schon gefeiert.

Erika Werres hat eine Vision: „Im kommenden Jahr wollen wir im Bäckerei-Café sitzen, die Herbstsonne an unserem Dorfplatz genießen und ein Stück Kuchen essen.“ Ziel sei es, einen Ort zu schaffen, der mehr ist, als nur ein Einkaufsstandort, so die Geschäftsführerin von WvM Immobilien beim Handwerkerfest auf der Baustelle am Poller Marktplatz. 

Dort errichtet das Unternehmen auf einer Gesamtfläche von 3738 Quadratmetern 37 Wohnungen, einen Supermarkt mit Backshop und Frischetheke sowie 31 Stellplätze in einer Tiefgarage. Der Projektentwickler WvM hat das Bauvorhaben Anfang Oktober 2021 an das Unternehmen Schroders Real Estate KVG mbh verkauft und die Gewerbefläche bereits langfristig an die Rewe Group vermietet.

Der Stadtteil Poll ist von oben zu sehen, im Vordergrund steht ein mehrstöckiges großes Gebäude.

So soll der Neubau an der Siegburger Straße aussehen, wenn er fertig ist. Rechts neben dem hellen Gebäude mit dem Rewe im Erdgeschoss ist der Marktplatz zu erkennen.

WvM Immobilien errichtet das Gebäude nach eigenen Angaben nach ökologischen Nachhaltigkeitsvorgaben. Ziel ist es, den Energieverbrauch niedrig zu halten. Zu den ökologischen Maßnahmen gehört unter anderem die Bepflanzung des Areals, um Rückzugsmöglichkeiten für Insekten und Vögel zu schaffen sowie die Vorrichtung für eine Fotovoltaik-Anlage und die Installation wassersparender Sanitäranlagen. In der Tiefgarage sind 20 der 31 Plätze mit Ladestationen für E-Autos vorgesehen.

Eine große Veränderung für Köln-Poll steht an

„Das Richtfest markiert den Beginn einer aufregenden Veränderung für Poll“, sagte Kölns Bürgermeister Andreas Wolter bei der kleinen Feierstunde. Eine Veränderung, die durchaus gewünscht ist. Ute Ahn, Vorsitzende des Poller Bürgervereins, hatte schon mit Beginn der Arbeiten gesagt, dass die Bürgerinnen und Bürger des Veedels „sehr, sehr froh sind, dass sich was tut“. 

Zwar hatte das Poller Haus, das sich vorher auf der Fläche befand, eine Geschichte im Veedel – so war der Saal der Gaststätte nach dem Zweiten Weltkrieg für den hiesigen Turnverein Trainingsstätte – aber das, was kommen wird, wird von den Pollern sehnlichst erwartet. Und das ist vor allem der Supermarkt. Erika Werres spricht von einem Herz für Poll. Aber auch die Nachfrage nach Wohnraum sei stark, und das, obwohl die Vermietung erst im Frühjahr des kommenden Jahres beginnt, so die Geschäftsführerin.

Marktplatz in Köln-Poll könnte Bäume bekommen

Für viele Bürgerinnen und Bürger muss sich auch auf dem Marktplatz was ändern. Ute Ahnkann sich durchaus Bäume auf dem Platz vorstellen. Das gebe dem Ganzen etwas mehr Flair. Ahn weiß aber auch, dass es auch andere Stimmen im Veedel gibt, die keine Bäume wollen. Zum Beispiel, weil die bei Veranstaltungen stören könnten. 

Einig sind sich zumindest die meisten, dass sich etwas ändern muss. So kann sich SPD-Ratsmitglied Lukas Lorenz vorstellen, den Taxistand und die jetzt als Spielplatz ausgewiesene Sandgrube zur Haltestelle der Linie 7 hin, zu verlagern. Während ein Taxistand seiner Meinung nach dort künftig nichts mehr zu suchen hat, sei ein Spielplatz hingegen schon gut. Der müsse allerdings dann seinen Namen auch wirklich verdienen. Apropos Spielplatz. Einen solchen will WvM auch im Neubau realisieren, auf der ersten Etage auf einer Art riesigem Balkon. Bei den Spielgeräten soll das Thema Poller Fischerjungen und Milchmädchen einfließen.

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