Öfter mal die Rheinseite wechseln10 Geheimtipps auf der Schäl Sick

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eine Brücke führt zu einer Insel im Rhein

Der Katzenkopf, die romantische Halbinsel auf dem Rhein bei Mülheim.

Unsere Redakteurinnen und Redakteure verraten ihre Lieblingsorte auf der rechten Rheinseite.

Egal, woher der Begriff „Schäl Sick“ nun rührt, ob von den Zugpferden, die im mittelalterlichen Köln die Schiffskähne den Rhein aufwärts zogen und dabei wegen der Spiegelung der grellen Sonnenstrahlen auf dem Wasser blinzeln mussten, weshalb sie Scheuklappen bekamen, und damit die rechte Rheinseite nicht mehr sehen konnten. Oder aus der Zeit, als die Römer Kölns linke Rheinseite besiedelten, und die als barbarisch bezeichneten Germanen (die den auf einem Auge blinden, also schälen Odin verehrten) die rechte. Egal auch, ob die Krefelder, Düsseldorfer, Koblenzer, Mainzer und Plettenberger die jeweils andere Rheinseite jeweils in ihrer Mundart als „falsche Seite“ bezeichnen – wir widersetzen uns der Häme. Und brechen eine Lanze für Kölns rechte Rheinseite. Weil von dort der Blick auf den Dom schöner ist. Die Landschaft naturbelassener. Die Anwohnerschaft weniger eitel. Und die Dichte an originellen Kneipen und Cafés enorm.

Dass die Schäl Sick mehr zu bieten hat, als die Poller Wiesen, den Tanzbrunnen oder was die linksrheinischen Kölnerinnen und Kölner noch gerade so in Sichtweite haben, beweisen unsere KollegInnen und Kollegen mit ihren persönlichen Geheimtipps und Lieblingsorten. Diese kleinen Liebesbeweise an das Rechtsrheinische wollen wir Ihnen nicht vorenthalten:

1. Für Individualisten: Reif für die Mülheimer Insel 

Insel im Rhein, zu der eine Brücke führt

Der Katzenkopf, die romantische Halbinsel auf dem Rhein bei Mülheim.

Wer bei Wellenrauschen die Zehenspitzen in den Sand stecken möchte, kann auch nach Köln-Mülheim fahren. Der „Katzenkopf“, die Halbinsel auf dem Rhein, ist streng genommen kein Geheimtipp – Pendlerinnen und Pendler blicken jeden Morgen darauf, wenn sie – aktuell nur mit dem Fahrrad – über die Mülheimer Brücke fahren. Aber er ist für mich der schönste Fleck Natur mitten in der Großstadt. Man erreicht die Insel über die hoch gebogene „Katzenbuckelbrücke“ direkt am Rheinufer, nur wenige Minuten vom Wiener Platz entfernt. Achtung: Sobald der Rheinpegel leicht ansteigt, steht sie unter Wasser!

Ein kurzer Spaziergang über die schmale Wiese, schon ist man am Uferrand:  Picknickdecke ausbreiten, die Fußspitzen ins Wasser halten und den vorbeifahrenden Schiffen zugucken. Für so einen schönen Ort ist die Insel nicht zu stark besucht – es gibt am Ufer immer einen netten Platz für sich.

Café mit Außenplätzen an einer Straßenecke

Das Café Jakubowski im Abendlicht: gemütlich!

Wer nach dem Picknicken noch Hunger hat, kann von der Brücke aus rund 10 Minuten Richtung Norden laufen zum Café Jakubowski –  ein kleines und gemütliches Café, das Frühstück (von Dienstag bis Samstag bis 15 Uhr!), Mittagessen, Kuchen und Abendessen sowie einige gute Weine bietet. 

Café Jakubowski, Mülheimer Freiheit 54, 51063 Köln, 0221/9661110, geöffnet Di bis Sa 10-20 Uhr, So 12-18 Uhr (sonntags keine Küche, nur Kaffee und Kuchen)


2. Für Feinschmecker: Eine japanische Oase in Kalk

japanische Gerichte in verschiedenen Schalen auf einem Tablett

Das Nobiko bietet original japanische Küche in Kalk. 

Sechs grobe Holztische stehen im Nobiko, der japanischen Nudelbar in der Josephskirchstraße. An dem verkehrsberuhigten Sträßchen vermutet man alles, nur nicht die angesagteste vegane Udon-Suppenküche der Stadt.

Der Laden verströmt den Charme eines Jugendzentrums aus den Achtzigern, wären da nicht all die Antifa-Plakate an den Wänden und -Aufkleber auf den Toiletten, Reminiszenzen an das Café Fatsch, das hier einst sein Domizil hatte und in dem die Nobiko-Macher zu Beginn nur einmal in der Woche ihre Kreationen anboten. Vor einigen Jahren übernahmen sie dann dank der großen Nachfrage komplett und begannen, täglich ihre Suppen, veganen Kuchen und Cookies anzubieten.

Innenraum eines Restaurants mit Bemalungen und Plakaten an den Wänden

Reduzierter Charme im Nobiko.

Das Nobiko ist schräg, ein kompletter Gegenentwurf zu den hippen asiatischen Restaurants in der City. Aber auch zu den Döner-, Köfte- und Pizza-Läden auf der nah gelegenen Kalker Hauptstraße. Die Karte mit dem Fuchs, der in einem Boot auf den Meereswellen schaukelt, ist übersichtlich: Es gibt elf Udon-Suppen mit verschiedener Einlage für 8 bis 15 Euro. Der Fuchs verewigt sich in Suppe Nr. 5, der Kitsune, japanisch für jenes schlaue Tierchen, das der Legende nach so gerne süßen Tofu mag. Wer den reduzierten alternativen Charme des Nobiko am eigenen Leib erfahren möchte, sollte unbedingt telefonisch reservieren.

Nobiko, Josephskirchstraße 25, 51103 Köln, 0221 / 16868666, geöffnet Mi bis Fr, 17 – 22 Uhr, Sa/So 14 – 22 Uhr

VON LIOBA LEPPING


3. Für Hunde und Camper: Wilde Weiten und Tiny Houses in der Westhovener Aue

grüne Wiese mit blauem Himmel darüber

Unglaubliche Weiten und viel Grün auch für Hunde bietet die Westhovener Aue.

Noch mitten in der Stadt, aber irgendwie doch schon recht weit draußen, so fühlt es sich in der Westhovener Aue an. In dieses schöne Stück Natur gelangt man entweder mit dem Auto über die A4, mit der KVB-Linie 7 (Kölner Straße, etwa 15 bis 20 Minuten Fußweg einplanen) oder mit dem Fahrrad immer am Rhein entlang. Der Weg lohnt sich in jeder Hinsicht. Erstmal ist da die Nähe zum Rhein mit wunderbarem Kieselstrand. Am Abend kann man hier den Sonnenuntergang über der Stadt bewundern und seine Füße ins Wasser halten. Wer einen Hund hat, sollte den unbedingt mitbringen. Denn hinter dem Rhein liegt die riesige Hundefreilauffläche, auf der es wirklich alles gibt, was Hunde lieben: Gras, Büsche, Bäume, Strand und Wasser. Hund und Mensch können ewig durch die Natur der Aue spazieren und auch beim Westhovener See vorbeischauen, der ein bisschen versteckt in der Nähe des Kleingartenvereins liegt.

Tiny House im Grünen

Tiny House auf dem Gelände vom Campingplatz Wiesenhaus.

Wer auf den Geschmack gekommen ist und mehr Zeit am rechtsrheinischen Ufer verbringen möchte, kann sich über Nacht auf dem Campingplatz Wiesenhaus mit direktem Rheinblick einmieten. Besonders empfehlenswert zum Übernachten sind die Tiny Houses. 

Wiesenhaus Camping, Weidenweg 100, 51105 Köln, 0178 837 2251.

VON TANJA WESSENDORF


4. Für Freizeitsportler und Gassigänger: Ein Porzer Idyll abseits der Flughafen-Hektik

Blick auf einen Teich vom Ufer aus

Idyllisch, aber verseucht: Der Scheuermühlenteich.

Irgendwann hat auch der Betonkern nichts mehr halten können und die fast 200 Jahre alte Eiche ist abgeknickt. Ein Teil des Stamms steckt noch im Boden, der Rest liegt davor. Ein Stück weiter ist ein weiterer Baum abgeknickt. Eine Folge von Alter, Trockenheit und Stürmen. Ein wenig erinnern die beiden Bäume an Anleger für Schiffe. Die sieht man am Scheuermühlenteich ab und an im Miniaturformat. Doch nicht nur Modellschiffe ziehen auf dem Teich ihre Kreise, auch Wasservögel tun es. Manch andere Tiere hört man eher: den Kuckuck oder den Buntspecht zum Beispiel. In der heißen Jahreszeit gibt es immer wieder Probleme mit dem Wasserstand. Auch mit PFT ist das Gewässer belastet. Kaputte Bäume, Trockenheit, belastetes Wasser – das soll also ein Geheimtipp sein?

Äste und Baumstämme liegen am Ufer eines Teichs

Robinson-Crusoe-Feeling.

Ja, denn es gibt eben doch viel zu entdecken auf dem Areal, das abseits der Hektik des Flughafens, zwischen DLR und der Flugbereitschaft liegt. Dass es überhaupt für die Öffentlichkeit zugänglich ist, dafür hat der Bürgerverein Wahn-Wahnheide-Lind gesorgt. Der ist auch Pächter des Areals und kümmert sich um die Schutzhütte, um Bänke und gepflegte Wege rund um den Scheuermühlenteich, ein Idyll, das Gassigänger, Freizeitsportler und Erholungssuchende gleichermaßen anzieht.

Scheuermühlenteich, Planitzweg, 51147 Köln

VON RENÉ DENZER


5. Für Kulturfans und Gartenliebhaber: Hängende Bänke in Mülheim

Bänke, die an einer Mauer befestigt sind, mit Blick auf den Rhein

Hängende Bänke am Mülheimer Rheinufer.

Gleichzeitig Füße und Seele baumeln lassen: Das geht auf den hängenden Bänken am Mülheimer Rheinufer bestens. Nördlich der Mülheimer Brücke erstreckt sich das „Mäuerchen“, längst Veedels-Treffpunkt am Kohlplatz für Familien und alle, die ein Feierabend-Kölsch bei Sonnenuntergang und Rhein-Panorama genießen wollen. Besonders schön sind aber die zwei Bänke, die den Sitzenden Extra-Idylle verschaffen, wenn sie die Schafe auf der gegenüberliegenden Wiese beobachten.

Mein Routen-Tipp: Hänge Bänke – Rhein-Spaziergang – Konzert oder Theater. Von der Haltestelle Wiener Platz erreicht man schnell das Mäuerchen und kommt an diversen Büdchen vorbei. Nach der Rast auf den Bänken, kann man beliebig lang in Richtung Norden am Rheinufer entlang spazieren. Jede Abbiegung nach rechts führt über die Alleen-artige Düsseldorfer Straße zurück.

begrünte Fläche auf dem Platz vor dem Depot des Schauspiels Köln

Der Carlsgarten vor dem Depot des Schauspiels Köln.

Von hier erreicht man via Keupstraße – Spezial-Tipp: Veganer Çiğköfte-Wrap! – den Carlsgarten, einen Gemeinschaftsgarten vor dem Depot des Schauspiels Köln oder Konzertstätten wie E-Werk und Palladium.

CARLsGARTEN, Schanzenstr. 6-20, 51063 Köln-Mülheim, www.carlsgarten.koeln

VON MARTIN BÖHMER


6. Für Naturverbundene: Bullerbü und ein Lido in Langel

Teich mit viel Vegetation am Ufer

Angelteich in Porz-Langel.

Wer sich auf Muschelsuche begeben will, muss nicht ans Meer fahren. In Porz-Langel wird man genauso fündig. Unterhalb des Fachwerk-Gourmet-Restaurants „Zur Tant“ (das mit einem Michelin-Stern dekoriert ist) findet sich ein Stück Strand, das übersät ist mit den Schalen der Tiere. Weiter Richtung Süden kommen weitere kleine Buchten. An den Fischteichen lassen sich Wasservögel beobachten. Frösche quaken – Idylle pur. Am Langeler Lido, benannt nach dem italienischen Wort für Kur- oder Badestrand, hat es vor etlichen Jahren auch mal ein Strandbad gegeben. In der jüngeren Vergangenheit gab es ein Lokal mit gleichem Namen. Geöffnet hat es nicht mehr, der Zahn der Zeit nagt daran.

Mann fährt mit einem E-Scooter auf einem Deich

Auf dem Deich in Porz-Langel.

Die Stadt plant, das Gebiet zu renaturieren. Schon jetzt stehen Teile des Langeler Auenwalds unter Naturschutz, worauf man bei einem Ausflug auch achten sollte. Am Langeler Lido befindet sich auch der Fußballplatz von TuS Langel, wo FC-Star Mark Uth das Kicken gelernt hat. Der Blick auf die Raffinerie auf der anderen Rheinseite ist schnell vergessen, wenn man sich genau umschaut. Landschaftliches Idyll gepaart mit Rheinromantik und schon weiß man, warum die Langeler Bürgerinnen und Bürgern keinen Hehl daraus machen, wie sie zu ihrem Veedel stehen: One Dorf – one Love.

Am Langeler Lido, 51143 Köln

Zur Tant, Rheinbergstraße 49, 51143 Köln

VON RENÉ DENZER


7. Für Spaziergänger und Eisfans: Friedliche Ruhe und Kaltes in Brück

Spaziergänger auf einem Waldweg

Der Kölner Ostfriedhof.

Es riecht nach feuchter Erde und Tannennadeln, Sonnenstrahlen blitzen durch die Bäume, ein paar Meter entfernt huscht ein Eichhörnchen über den Weg. Der Kölner Ostfriedhof zwischen den Stadtteilen Brück und Dellbrück ist ein echter Geheimtipp und ein wahres Naturidyll auf der Schäl Sick. Im Gegensatz zu den oft überfüllten Parks und Grünanlagen finden Spaziergänger hier Ruhe pur, auch an Wochenenden. Die Wege erstrecken sich über stolze 580.800 Quadratmeter, bei den Grabstätten handelt es sich größtenteils um Baumbestattungen. Viele Tiere fühlen sich in der Urigkeit des Waldfriedhofs wohl, sodass man mit etwas Glück Käuzchen, Falken oder Eichhörnchen beobachten kann.

zwei Männer hinter der Theke einer Eisdiele

Vincent Bühler (li.) und Chef Daniele Moscetti von der Eisdiele Panciera in Brück.

Die Kirsche auf dem Ausflugs-Eisbecher lässt sich anschließend im Stadtteil Brück verputzen, und das sogar wortwörtlich: Unweit des Ostfriedhofs hat die Eisdiele „Panciera“ Bekanntheit über die Stadtgrenzen hinaus erlangt. Zu Recht, denn die cremigen Eiskreationen zergehen auf der Zunge. Klassische Sorten werden durch besondere Kombis ergänzt und auch vegane Eissorten haben ihren Weg in die Theke der familiengeführten Eisdiele gefunden. Absolute Empfehlung: Das vegane Vanilleeis, fantastisch!

Ostfriedhof Köln, Dellbrücker Mauspfad, 51069 Köln

Eis Panciera, Olpener Str. 894, 51109 Köln

VON CORINNA HEYDE


8. Für Architektur-Begeisterte: Finnen-Flair und Bauhaus-Ära

weißes Wohngebäude

Funktional-sachlich im Bauhaus-Stil: Die Weiße Stadt Buchforst.

Ich mag Architektur, von außen und innen. Würde mir eine gute Fee ein eigenes Zuhause in Aussicht stellen, das a) sachlich aus Sichtbeton gebaut ist oder b) heimelig aus Holz, die Entscheidung fiele schwer. Da es um die Begegnung mit einer Fee ähnlich schlecht bestellt ist wie um den Lottogewinn, mache ich mich ab und an mit dem Rad auf den Weg über den Rhein, um mich in Buchforst und Höhenhaus in beide architektonischen Welten zu träumen. In den Straßen der „Weißen Stadt Buchforst“ wird die Bauhaus-Ära lebendig. Zwischen 1929 und 1932 ließ das Architekten-Duo Riphahn-Grod dort auf einem Waldgebiet die schneeweiße Arbeiter-Siedlung entstehen – mit klarer Formsprache, großzügigen Balkonen und Dachterrassen und genügend Grünflächen. Die Siedlung erinnert an das Berliner Hansa-Viertel – in Miniatur.

Siedlung mit dunklen Holzhäusern

Fast wie im Skandinavien-Urlaub, die Finnensiedlung in Höhenhaus.

Im 20-Rad-Minuten entferntem Höhenhaus gibt es das architektonische Gegenstück: Die „Finnensiedlung“ aus den frühen Vierziger Jahren, auch sie steht unter Denkmalschutz. Die dunkel gebeizten Holz-Reihenhäuschen mit weiß abgesetzten Fenster- und Türrahmen bekommt man in Köln selten aber oft im Skandinavien-Urlaub zu sehen, dort nur in bunt. Unklar ist, ob die skandinavische Holzbauweise der Siedlung ihren Namen gab, oder das verwendete Holz aus Finnland stammte oder die Holzhäuser eine Entschädigung Norwegens für den Angriff auf ein deutsches U-Boot gewesen sind. Auch die TV-Branche hat die Siedlung für sich entdeckt – als Kulisse diverser Produktionen, darunter auch ein Tatort.

Weiße Stadt Buchforst, Heidelberger- /Waldecker- /Cusanusstraße, 51065 Köln

Finnensiedlung, Lippeweg, 51061 Köln

VON CAROLINE KRON


9. Für Kinder und Schmuser: Streichelzoo in Zündorf 

ein Junge füttert ein Lama mit Heu

Lamas füttern in Rolf's Streichelzoo.

Schon mal ein Känguru geherzt, ein Lama umarmt oder ein Nandu gebützt? Nicht? Dann wird es allerhöchste Zeit. Dafür müssen Sie auch nicht in den Flieger steigen, ein Ausflug nach Zündorf (der sich sowieso immer lohnt!) genügt. In seinem Streichelzoo bietet Rolf Effenberger inzwischen allerhand ausgesetzten oder anderweitig verstoßenen Tieren ein Zuhause, auch Meerschweinchen, mehr als 100 Vögel, Schweine oder Esel hat er in seinem Repertoire. Das ist gut für die Tiere, die dort ein würdevolles Leben leben sollen und auch für den Mensch: Vor allem Kinder oder Menschen mit Behinderungen haben dort die Chance, mit den Tieren Kontakt aufzunehmen, sie zu füttern, und damit auch Vertrauen und Selbstbewusstsein zu lernen.

Effenberger und sein Team bieten Führungen, Eselwanderungen, Esel- und Ponyreiten und viele weitere Aktionen an – vor allem in den Sommerferien. Das alles hat natürlich auch seinen Preis, deshalb wird Eintritt erhoben: Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren zahlen 4,50 Euro, Kinder ab 2 Jahren 2,50 Euro.

weißer Papagei in einem Käfig

Papageien lassen sich auch sehr gerne kraulen.

Rolf's Streichelzoo Köln e.V., Tulpenweg 25-27, 51143 Köln-Zündorf, derzeit geöffnet Mo bis Fr 9-18 Uhr, Sa, 9-16 Uhr, letzter Einlass bis 1 Std. vor Schließung, an Sonn- und Feiertagen geschlossen, www.streichelzoo-koeln.de

VON CAROLINE KRON


10. Für Cineasten: Lichtspiele in Kalk 

Eingangsbereich eines Kinos

Familiär und charmant: Das Stadtteilkino Lichtspiele Kalk.

Felix Seiferts und Jennifer Schliepers Biografie und Begeisterung fürs Kino erinnern an Toto, die Hauptfigur aus Giuseppe Tornatores Film-Klassiker „Cinema Paradiso“: Sie waren unter anderem (Mit-)Betreiber, Kuratoren, Filmveranstalter, Programmplanerin, und Seifert auch lange Jahre als Vorführer aktiv. Kein Wunder, dass sie irgendwann, genauer nach mehr als vier Jahrzehnten, ein altes Kino zum Leben erwecken würden: Die ehemaligen Union-Lichtspiele (1947 bis 1973) in Kalk.

Drei Jahre hat der Umbau gedauert, seit Dezember 2017 betreiben die beiden Cineasten dort, wo zwischenzeitlich auch eine Disko und eine Kirchengemeinde beheimatet waren, die Lichtspiele Kalk – und damit (außer dem Autokino Porz) das einzige Kino im rechtsrheinischen Köln.

Kinosaal mit roten Sesseln

Klein, aber oho – und mit Platz für 87 Cineasten.

Familiär geht es dort zu im charmanten Stadtteil-Kino mit einem Saal, 87 Sitzplätzen und einem ausgewählt-ausgezeichneten Programm. Im wöchentlichen Wechsel werden Erstaufführungen, Klassiker, Obskuritäten, große, kleine Filme aus aller Welt gezeigt, werktags meist drei, am Wochenende bis zu sechs. Dazu gibt es regelmäßig Specials, wie die Film-Reihen „Cinemania Kalk“ und „Something Weird Cinema“. Am Herzen liegt den Betreibern auch, dass ihr Kino ein sozialer Ort im Veedel ist, was sich unter anderem an dem liebevoll ausgewählten Kinderprogramm zeigt und den Jüngsten damit ein sonst in Kalk dünn gesätes Freizeitvergnügen bietet. Dienstags ist übrigens Kinotag, da kostet das Ticket nur 7 Euro!

Lichtspiele Kalk, Kalk-Mülheimer Str. 130-132, 51103 Köln, www.lichtspiele-kalk.de

VON CAROLINE KRON

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