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Vorrang für KinderKidsmiling setzt sich für Rechte junger Menschen ein

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Zwei Männer in Trainingsjacken, eine blonde Frau und viele Kinder stehen auf einem Trainingsplatz zusammen.

Die Kidsmiling -Vorsitzende Sandra von Möller verteilte beim Training, das der Verein für Kinder in sozial benachteiligten Quartieren anbietet, Büchlein zum Thema Kinderrechte.

Der Verein Kidsmiling will sozial benachteiligtem Nachwuchs beim Start ins Leben helfen.

Die  Kinder auf dem Bolzplatz am Urbacher Weg können super Fußball spielen, lesen aber auch. Genaus das lobte Sandra von Möller, Vorsitzende des Vereins Kidsmiling, bei ihrem Trainingsbesuch. Sie verteilte dort bunte Büchlein, aus denen die Kinder etwas über ihre Rechte erfahren können. Der Artikel 31 im bunten Faltblatt, den ein Junge aus dem Team vorlas,  dürfte die Fußballkinder besonders interessieren: „Jedes Kind hat das Recht auf Spiel, Freizeit und Erholung“, heißt es da. Die Länder, die den Vertrag über die Kinderrechte unterschrieben haben, müssten dafür die nötigen Möglichkeiten schaffen.

Der Verein „KIDsmiling“, den von Möller gegründet hat, ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass auch Kinder aus der Geflüchtetenunterkunft am Urbacher Weg von diesem Recht Gebrauch machen können. Einmal wöchentlich dürfen sie auf dem Bolzplatz hinter der Unterkunft kostenlos und unter qualifizierter Leitung Fußball spielen. Der Verein ermöglicht dies allein in Köln gut 300 weiteren Mädchen und Jungen im sozial eher schwachen Stadtviertel. Seit der Vereinsgründung vor 22 Jahren bieten Kidsmiling-Projekte  sozial benachteiligte Kindern und Jugendlichen, vielen davon mit Flucht- oder Migrationserfahrung, auf diese Weise bessere Chancen zur Integration, zu Lernerfolgen und Freude im Alltag.

Kidsmiling und FC-Stiftung kooperieren beim Fußball für Kinder

Beim Fußball, der eine besondere Bindekraft entfaltet, arbeiten Kidsmiling und die FC Stiftung zusammen, das Training läuft auf Plätzen, die von der Stadt bereitgestellt werden. Wie das kleine Team, das am Porzer Standort immer montags unter Anleitung von Tansel Korkmaz und Bekir Kabatas trainiert, bekamen jetzt alle Kinder und Jugendlichen an den 20 Kölner Kidsmiling-Standorten ihre Rechte in in Bildern und kindgerechten Texten überreicht. Anlass war der Tag der Kinderrechte.

„Mit der Aktion möchten wir das Bewusstsein für Kinderrechte stärken und gerade auch Mädchen ermutigen, für ihre Rechte einzustehen und selbstbewusst ihren Weg zu gehen“, erläuterte von Möller bei der ersten Verteilung. Das Heft solle dazu anregen, in der Familie und im Freundeskreis über Gleichberechtigung, Respekt und Selbstbestimmung zu sprechen – Werte, die Kidsmiling mit seinen Sportangeboten täglich vermittle. Wie erfolgreich die Arbeit  über das sportliche Training hinaus ist, erleben die erfahrenen Trainer seit vielen Jahren.

Tansel Korkmaz und Bekir Kabatas haben auf dem Bolzplatz schon eine vorherige Generation von Fußballtalenten angeleitet und dabei unter anderem durch Gespräche in den Familien erreicht, dass auch Mädchen mitspielen durften – ganz klar ein Kinderrecht. Was weitere Rechte wie das auf Bildung betrifft, unterstützen sie die Kinder durch Ermutigung zum Lernen. Sehr  gelungen ist beispielsweise das Einüben von Respekt und Gewaltverzicht.  Das  haben die Kinder vom Urbacher Weg zuletzt beim Sommer-Cup auf dem FC-Trainingsgelände gezeigt. Da gewannen sie unter all den Kölner Kidsmiling Mannschaften sowohl den Turnierpreis als auch den Fairness-Cup.

„Jedes Kind soll wissen, dass seine Stimme zählt – und jedes Mädchen soll spüren, dass es alles erreichen kann, wenn es an sich glaubt“, sagt die Vorsitzende des Vereins und hofft, dass die Büchlein dazu einen Beitrag leisten.