Prozess in KölnPaar muss sich wegen Heroin-Handels in 26 Fällen verantworten

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Köln Drogenabhängiger Heroin 06092017

Ein Drogensüchtiger kocht Heroin in einem Löffel über einer Kerze. (Symbolbild)

Köln – Handel mit Heroin in 26 Fällen – so lautet der Hauptvorwurf, für den sich Dennis K. seit Montag vor dem Landgericht verantworten muss. Bei den Geschäften unterstützt haben soll ihn seine Verlobte Mona G. Beide zeigten sich im Wesentlichen geständig.

Im Mai und Juni des vergangenen Jahres unterhielt Dennis K. (40, alle Namen geändert) in einer Wohnung im Kölner Süden ein Depot, das er immer wieder mit Heroin aufstockte, das zum Verkauf bestimmt war. Mona G. war nicht nur „umfänglich über den Broterwerb ihres Lebensgefährten informiert“, wie ihr Verteidiger sagte, sondern verpackte das Rauschgift zu Bubbles; das sind Plastikkügelchen, die kleine Mengen Drogen enthalten.

Prozess in Köln: Läuferin lässt ihren Dealer auffliegen

Um sie abzusetzen, schickte Dennis K. so genannte Läufer los, also Helfer, die den Stoff an die Kunden bringen. Das war in erster Linie eine 48 Jahre alte Frau, die, kaum dass sie aus dem Gefängnis gekommen war, dem Dealer ihre Dienste angeboten hatte. Im Oktober ist sie zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden. Ihre Angaben gegenüber den Ermittlungsbehörden hatten dazu geführt, dass Dennis K. aufflog.

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Am Montag musste sie als Zeugin erscheinen, was sie sich am liebsten erspart hätte, wohl aus Furcht vor dem Angeklagten. Nach ihrer Schilderung bekam sie von ihm anfangs 40, später 80 Bubbles pro Tag, die sie vorwiegend auf dem Neumarkt veräußerte, in der Regel für zehn Euro; als Lohn erhielt sie zusätzliche Bubbles, zum Schluss 20 Stück. „Die habe ich verkauft, verschenkt oder selber konsumiert“, sagte die 48-Jährige; wie die Angeklagten, die in der Endphase täglich mindestens drei Gramm Heroin genommen haben wollen, ist sie seit langem drogensüchtig.

Im Gefängnis sei der Angeklagte drogenfrei geworden

Bei der Durchsuchung jener Wohnung fanden die Ermittler 138 Gramm Heroin, gut zwei Gramm Marihuana, Streckmittel, Tabletten und 2010 Euro Bargeld. Dennis K., der etliche Entzugstherapien gemacht und einige abgebrochen hat, zeigte sich im Prozess geradezu erleichtert, dass dem Handel ein Ende gemacht wurde. Im Gefängnis sei er endlich drogenfrei geworden.

Ihm wird außerdem „bewaffnetes Handeltreiben mit Betäubungsmitteln“ zur Last gelegt. Im Februar 2018 hatte ihn die Polizei auf dem Neumarkt kontrolliert und 32 Bubbles mit insgesamt 5,4 Gramm Heroin, 870 Euro, ein Schlagringmesser und einen Elektroschocker sichergestellt. Dennis H. erklärte, dass er die Drogen für den Eigenbedarf gekauft habe. Für den Prozess sind drei Verhandlungstage vorgesehen.

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