Kölner Selfie-Museum20 neue Kulissen sollen Drang nach Selbstinszenierung befriedigen

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Mit dem Pink Cadillac durch den Grand Canyon. Ein Flug in die USA ist definitiv teurer...

  • Nach dem Pop-up-Selfie-Museum „Supercandy“ in Ehrenfeld, wurde nun das „Toppics“ in Rodenkirchen eröffnet – mit demselben Prinzip.
  • Statt Kunstwerken sollen hier die Besucher im Mittelpunkt stehen – in 20 verschiedenen Kulissen können sie sich selber fotografieren.
  • Hauptkunden seien junge Menschen, viele Influencer oder solche, die es werden wollen. Das hat sich unsere Autorin einmal angeschaut.

Rodenkirchen – Ein Fensterplatz über den Wolken in der Business-Class, eine Spritztour mit einem pinkfarbenen Cadillac am Grand Canyon oder Milchshakes „trinken“ in einem amerikanischen Diner – das alles ist ab sofort in Rodenkirchen möglich. In einer alten Lagerhalle hat das Toppics eröffnet, ein Pop-up-Selfie-Museum. Auf 350 Quadratmetern wurden hier 20 begeh- und erlebbare Sets erschaffen, die als Kulisse zum Fotografieren gedacht sind.

„In nur drei Wochen haben wir die triste Halle zu einer bunten Location umgebaut. Wobei uns ganz wichtig war, dass man später auf den Fotos nichts von dem Fake merkt, sondern tatsächlich der Illusion verfällt, man sei real an einem bestimmten Ort“, sagt Geschäftsführer Ralf Pilot.

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Mal kurz ins American Diner - auch diese Kulisse gibt es im Toppics.

Kölner Selfie-Museum: Waschsalon neben Gefängniszelle

Wer noch nie in so einer Selfie-Location war, der wird zunächst überfordert sein, was Farben und Motive angeht. Denn da stehen beispielsweise 15 echte Waschmaschinen im „Waschsalon“, daneben eine nachgebaute Gefängniszelle und gegenüber eine Badewanne voller Bälle, in der man mit 200 Quietsch-Enten planschen kann.

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Basti (l.) und Sören hinter Gittern

Jede Motiv-Box ist professionell ausgeleuchtet, und bei Bedarf bekommen die Kunden auch Tipps von professionellen Fotografen. Das klingt verlockend, vor allem in einer Zeit, in der die Selbstinszenierung auf Instagram und anderen Social-Media-Plattformen ein „Must“ ist. Der Wettlauf um Likes ist gnadenlos, gerade in der Haupt-Zielgruppe.

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Idee des Kölner Selfie-Museums stammt aus New York

„Unsere Hauptkunden sind junge Menschen, viele Influencer oder solche, die es werden wollen. Aber auch Kindergeburtstage ab acht Jahren sowie Firmen-Events inklusive Catering sind möglich. Jeder ist eingeladen, sich hier auszutoben und sich perfekt in Szene zu setzen“, so Pilot, der hauptberuflich in der Immobilienbranche tätig ist. Die Idee für solche „Kunstmuseen“, in denen nicht das Exponat, sondern der Besucher im Mittelpunkt steht, kommt aus den USA. 2016 feierte das „Museum of Ice Cream“ in New York Premiere.

Hochformat Selfie-Museum

Alix (l.) und Svenja im Blumenrausch

Die Formel: Kaum oder gar keine Inhalte, dafür quietschbunte Steilvorlagen für knackigen Stoff auf Instagram. War früher, zu analogen Zeiten, die Botschaft des Fotografen „Das habe ich gesehen“, so lautet die Botschaft im digitalen Zeitalter: „Ich war hier und zeige es allen mit einem Selfie“.

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Im blauen Salon posen  Basti, Philipp, Alix, Sören und  Svenja (v.l. ). 

Toppics, Weißer Straße 143-145, Geöffnet: Di 10-18 Uhr, Do/Fr 10-22 Uhr, Sa 10-22 Uhr und So 12-18 Uhr. Eintritt für zwei Stunden: 24 Euro.

www.toppics.studios.de

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