15 WohnungenGeflüchtete Familien ziehen aus Containern in Köln-Sürth aus

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Das neue Gebäude an der Josef-Kallscheuer-Straße bietet Platz für 74 Menschen.

Das neue Gebäude an der Josef-Kallscheuer-Straße bietet Platz für 74 Menschen.

Köln-Sürth – Noch wird gearbeitet am Neubau an der Josef-Kallscheuer-Straße, aber am 16. Dezember sollen die neuen Bewohner einziehen in das Mehrfamilienhaus, das die Stadt Köln für Geflüchtete gebaut hat. Insgesamt gibt es 15 Wohnungen mit zwei bis fünf Zimmern, Küche, Bad, teilweise mit Balkon oder Terrasse. Sie sind zwischen 45 und 105 Quadratmetern groß. Platz ist insgesamt für 74 Menschen.

Die Unterkunft wird überwiegend mit Familien belegt. Sie stammen aus Guinea, Irak, Libanon, Nigeria, Pakistan, Russland und Syrien. Sie wohnten zuvor größtenteils in den Containern an der Eygelshovener Straße und in der Notunterkunft an der Ringstraße. Diese beiden provisorischen Einrichtungen für Geflüchtete werden aufgelöst.

Insgesamt gibt es 15 Wohnungen mit zwei bis fünf Zimmern, Küche, Bad, teilweise mit Balkon oder Terrasse. 

Insgesamt gibt es 15 Wohnungen mit zwei bis fünf Zimmern, Küche, Bad, teilweise mit Balkon oder Terrasse. 

Das städtische Wohnungsamt hatte jetzt zu einem Rundgang durch das neue Gebäude geladen, bevor die ersten Bewohner einziehen. Die Küchen und Bäder sind eingerichtet, auch die Grundausstattung an Möbeln ist schon vorhanden. Im Keller gibt es zwei Waschmaschinen und zwei Trockenräume. Das Brauchwasser wird durch eine Solaranlage auf dem Dach erhitzt. Die Nutzungsgebühren für die Wohnungen sind unterschiedlich und werden für die jeweiligen Bewohner nach bestimmten Vorgaben berechnet.

Köln: Betreuung durch Sozialarbeiter

Der Umzug in den Neubau bedeutet deutlich mehr Privatsphäre für die Geflüchteten. Außerdem können sie sich selbst versorgen und gewinnen so an Eigenständigkeit.

Betreut werden sie von zwei Sozialarbeiterinnen und einem Sozialarbeiter von der Diakonie Michaelshoven, die auch für die neu errichtete Flüchtlingsunterkunft in Zollstock am Kalscheurer Weg zuständig sind, und sie sind gleichzeitig Ansprechpartner für die Nachbarschaft. Das gleiche Team kümmerte sich bereits an der Eygelshovener Straße und an der Ringstraße um die Geflüchteten – Bewohner und Betreuer kennen sich also bereits. Und auch sonst müssen die Flüchtlingsfamilien ihr gewohntes Umfeld nicht aufgeben durch den Umzug an die nahe Josef-Kallscheuer-Straße.

Kinder und Jugendliche bleiben in Kitas und Schulen

Die meisten Kinder und Jugendlichen können weiterhin ihre gewohnten Kitas und Schulen besuchen. Auch die Bindungen zu Ehrenamtlichen, Unterstützern und Freunden bleiben erhalten. Das fördere maßgeblich die Integration, heißt es bei der Stadt. Ursprünglich war auch noch eine Kita auf einer freien Fläche direkt neben dem Haus vorgesehen, sie wird jedoch aus Platzgründen vorerst nicht gebaut.

Den Beschluss für den Neubau der Flüchtlingsunterkunft hatte der Rat bereits Ende 2013 gefasst und rund 3,3 Millionen Euro dafür frei gegeben.

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2018 sollte das Haus nach den Plänen des Architektenbüros Bergblau schon fertig sein. Weil zwischenzeitlich vor allem Notunterkunftsplätze geschaffen werden mussten, hatte sich der Start des städtischen Projekts wiederholt verzögert. Es gibt keine vorgegebenen Fristen, wie lange die einzelnen Flüchtlinge im Haus bleiben können. Dennoch ist geplant, dass sie sich langfristig eigene Wohnungen suchen und völlig selbstständig leben.

Aktuell wohnen 7 612 Geflüchtete in Einrichtungen der Stadt Köln. Es besteht eine gesetzliche Unterbringungsverpflichtung, um die geflüchteten Menschen vor Obdachlosigkeit zu bewahren.

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