Empfang in Köln-MarienburgPolnischer Botschafter dankt für Solidarität mit der Ukraine

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Die drei stehen in einem Eingang.

Zum polnischen Nationalfeiertag trafen sich der Generalkonsul der Republik Polen Jakub Wawrzyniak (M.),Staatsekretär Lorenz Bahr (l.) und NRW-Minister Nathanael Liminski.

Der polnische Botschafter wirbt bei einem Empfang in Köln-Marienburg dafür, die Ukraine weiterhin zu unterstützen.

Als zahlreiche westliche Diplomaten nach dem russischen Überfall Kiew wegen der Raketenangriffe bereits verlassen hatten, hielt er demonstrativ die Stellung: Bartosz Cichocki, Botschafter der Republik Polen in der Ukraine. Am Freitag nahm er als Ehrengast an dem Empfang teil, den Generalkonsul Jakub Wawrzyniak anlässlich des polnischen Nationalfeiertags der Verfassung in Marienburg gab, wo sich die Handelsabteilung des Generalkonsulats befindet.

Auch im Namen seiner Frau Monika dankte Cichocki für die Solidarität, die der Ukraine, die sich auf dem Weg in die Demokratie und Richtung Westen gemacht und genau deshalb angegriffen worden sei, entgegengebracht werde. Die polnische und die ukrainische Community in Köln, aber auch die Stadt selber und andere Kommunen bemühe sich nach Kräften zu helfen. Die Ukrainer und Ukrainerinnen „kämpfen für ihre Freiheit, und sie werden erfolgreich sein, wenn sie fühlen, dass Sie mit ihnen sind“, sagte der Botschafter. Er bat, die Unterstützung fortzusetzen, denn: „Dieser Kampf ist nicht vorbei.“

Köln: Polnischer Botschafter dankt für Solidarität mit der Ukraine

Nathanael Liminski, NRW-Minister und Chef der Staatskanzlei, sagte, man werde der Ukraine beistehen, „solange es nötig ist“. Nach Nordrhein-Westfalen seien 230.000 ukrainische Geflüchtete gekommen, und das Land habe eine Partnerschaft mit der Region Dnipropetrowsk geschlossen. Lange vor Kriegsbeginn habe Polen vor der Gefahr gewarnt, „aber wir haben die Warnungen unsere Nachbarn nicht erst genommen“.

Zur starken Prägung Nordrhein-Westfalen durch die polnische Zuwanderung sagte Liminski: „Ihr seid ein Teil von uns und wir ein Teil von euch.“ Der Bedeutung diese Bevölkerungsgruppe trägt die Landesregierung mit einem „Polonia-Beauftragten“ Rechnung. Im Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration fungiert er ehrenamtlich als Ansprechpartner zwischen der Regierung, den Bürgerinnen und Bürgern mit polnischer Zuwanderungsgeschichte sowie deren Vereinen und Institutionen. Darauf ging Staatssekretär Lorenz Bahr näher ein.

„Wir lassen niemanden allein, obwohl wir oft allein gelassen worden sind“

Der Nationalfeiertag erinnert daran, dass am 3. Mai 1791 vom Sejm, der parlamentarischen Versammlung Polen-Litauens, die erste Verfassung ihrer Art in Europa verabschiedet wurde. Nicht lange danach sei Polen für 123 Jahre von der Landkarte verschwunden, sagte Wawrzyniak, doch das Polnischsein habe sich bewahren lassen. Das 20. Jahrhundert brachte dem Land bekanntlich neues Unheil. Die Unterstützung der Ukraine klang erneut an, als der Generalkonsul sagte: „Wir lassen niemanden allein, obwohl wir oft allein gelassen worden sind.“

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