Seit 70 JahrenDieser Tennisplatz in Köln läutet traditionell als Erstes die Saison im Freien ein

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Bernd Schelling Tennisanlage Rodenkirchen

Bernd Schelling betreibt die Tennisanlage in Köln-Rodenkirchen seit 50 Jahren.

Seit 70 Jahren gibt es die Anlage am Heinrich-Lübke-Ufer, die von Bernd Schelling betrieben wird. Der feiert in diesem Jahr 40-jähriges Jubiläum.

Endlich geht es wieder los – die Tennisspielerinnen und Tennisspieler in Köln fiebern dem Start in die Sommersaison entgegen. Während andere Vereine noch ihre Plätze vorbereiten, kann man auf der Anlage von Bernd Schelling im Schatten der Rodenkirchener Brücke schon seit Anfang März die ersten Bälle auf der roten Asche schlagen.

Schelling ist traditionell der Erste, der die Freiluftsaison einläutet – und das seit 70 Jahren. Schellings Vater hat die Anlage am Heinrich-Lübke-Ufer 1954 ins Leben gerufen. Seitdem wird dort Tennis gespielt. Bernd Schelling hat sie 1984 übernommen. Er betreibt sie seit genau 40 Jahren. In diesem Sommer gibt es also einen doppelten Geburtstag zu feiern.

Tennis-Community aus Köln läutet unter Rodenkirchener Brücke Sommersaison ein

„Die ersten Wochen im Frühling sind für mich die wichtigsten, weil dann die Tennis-Community aus Köln und der gesamten Region hier vorbeikommt, um die Sommersaison einzuläuten. Mein Anspruch ist es, die Plätze so früh wie möglich zu öffnen, um allen die Gelegenheit zum Spielen zu geben“, sagt Schelling. „Die ersten Tage der Saison sind jedes Jahr aufs Neue ein schönes Wiedersehen mit vielen bekannten Gesichtern. Da sind alle total heiß darauf, die Hallensaison endlich hinter sich zu lassen.“

Schelling verfolgt dabei ein besonderes Konzept: Man muss bei ihm nicht Vereinsmitglied sein, um spielen zu können. Für 20 Euro kann sich jede und jeder einen Platz buchen. Viele nutzen die Gelegenheit – vor allem bei schönem Wetter und am Wochenende kann es sein, dass alle acht Plätze belegt sind und man etwas Wartezeit einplanen muss.

Oscar-Preisträgerin Hilary Swank spielte auf Kölner Tennisplatz

Hobbyspieler, Turnierspielerinnen, Anfänger und Fortgeschrittene treffen sich hier. Aber auch viele Prominente haben das Angebot in den vergangenen Jahren genutzt. Besonders in Erinnerung ist Schelling die Zeit geblieben, als die zweifache Oscar-Preisträgerin Hilary Swank wegen Dreharbeiten für vier Wochen in Köln war und nahezu jeden Tag bei ihm auf der Anlage Tennis gespielt hat.

Auch die Popband A-ha war vor einem Auftritt da, Tennisprofis und Fußballspieler sowieso. „Es ist schön, dass man hier auch mal den einen oder anderen Promi sieht. Aber wichtig ist mir das ehrlich gesagt gar nicht“, betont Schelling. „Ich freue mich vielmehr über diejenigen, die seit vielen Jahren regelmäßig hierherkommen, um Tennis zu spielen.“

Schelling macht den Sieben-Tage-Job gerne, weil er den Tennissport selbst liebt. Zu Hause ist er meist nur zum Schlafen. „Die meiste Zeit verbringe ich hier auf der Anlage“, erklärt er. „Im Grunde kann man sagen, dass ich hier groß geworden bin. Es ist immer etwas zu tun.“ Ab Februar, wenn der schärfste Frost vorbei ist, beginnt er mit der Aufbereitung der Plätze. Meistens braucht er gut zwei Wochen dafür. Und dann kann es endlich wieder losgehen.

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