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Modeschöpferin aus KölnClaudia Lanius öffnet Pop-up-Outlet in Rodenkirchen

3 min
Eine Frau mit blondem schulterlangem Haar und einer schwarzen Bluse steht in einem Modegeschäft.

Claudia Lanius ist Gründerin und kreativer Kopf der gleichnamigen Modemarke.

Claudia Lanius hat ein Pop-up-Outlet an der Hauptstraße in Rodenkirchen eröffnet. Hier gibt es vergünstigte Teile aus ihren Vorjahreskollektionen. 

Mit Mut, Leidenschaft und überzeugt vom Gedanken der Nachhaltigkeit eröffnete Claudia Lanius vor 26 Jahren ihren ersten Modeladen Lanius an der Merowingerstraße in der Südstadt. Es folgten ein zweiter an der Apostelnstraße, ein dritter im Agnesviertel an der Neusser Straße und ein Outlet Store an der Berrenrather Straße. Jetzt möchte Lanius Rodenkirchen als fünften Standort ausprobieren. Im ehemaligen Modehaus Rust hat die Founderin und kreativer Kopf, einen Pop-Up Outlet, zunächst bis 31. Dezember, eröffnet.

Ihr Motto ist „Slow fashion“, zwei Kollektionen pro Jahr, aus klassischer, nachhaltiger Damenmode aus hochwertigen Materialien. „Es ist mir wichtig, dass wir Mode entwerfen, die zeitlos ist“, sagt Lanius. Im hellen Verkaufsraum auf 60 Quadratmetern verkauft die Geschäftsfrau derzeit im Pop-up- Outlet Mode der letzten beiden Sommer mit einem Abschlag von mindestens 50 Prozent. „Eher tendenziell ein wenig mehr,“ sagt sie. Besonders gefragt sind zur Zeit sommerliche Kleider aus Materialien wie Leinen, Seide und Baumwolle.

Hanf war der erste Stoff, mit dem Claudia Lanius arbeitete

Gelernt hat Lanius von der Pike auf von ihrer Großmutter Anna, von der sie auch ihre Leidenschaft fürs Nähen und Entwerfen geerbt hat. Die gelernte Schneiderin und Schnittdirectrice gründete mit 24 Jahren ihre erste Firma und hat sich zunächst auf den Naturfaserstoff Hanf konzentriert. „Das hat mich völlig fasziniert und war nicht unbedingt Teil meiner Ausbildung. Hanf gehörte damals eher in den Sanitärfachhandel.“ Im ersten Hanfmuseum in Amsterdam wurde ihr die Bandbreite der Möglichkeiten, mit Hanf zu arbeiten bewusst. „Das war Pionierarbeit“, hält sie rückblickend fest. 17 Jahre produzierte sie damals für Hess Natur, wo sie viel über Nachhaltigkeit lernte, die ihre Mode bis heute prägt. Und sie lernte auch, manchmal gegen den Strom zu schwimmen. Die Kölner Kostümdesignerin Maria Lucas habe ihr viel beigebracht, sie „geschubst“ wie sie sagt.

Heute arbeiten in ihrem Team 54 Frauen und zwei Männer. Einer ist Christian Rühl, seit 2017 Chefdesigner an Lanius’ Seite. Das Regionale betont sie gerne. „Ich beschäftige viele Frauen, wir sind ein echtes Kölner Unternehmen.“ Ihr nachhaltiges Bewusstsein und ihre mutige, unkonventionelle Art gibt sie heute gerne an ihr Team weiter und ermutigt Frauen, ihren Weg zu gehen. Lanius arbeitet in neun Ländern mit über 20 Herstellern, wobei die Unternehmerin versucht, die Wertschöpfungskette im Land des Produktes zu lassen. So wird Alpaka in Peru verarbeitet, Baumwolle in der Türkei. Produziert wird auch in Portugal, Litauen, Italien, in zwei Betrieben in China, wo Hanf und Seide angebaut werden. Es gibt auch Produzenten in Indien.

Das Modegeschäft in Rodenkirchen ist ein Versuch, der vielleicht länger Bestand hat. Die letzten zwei Jahre waren für die Geschäftsfrau eine Herausforderung. „Es sind unsichere Zeiten“. Der Online-Verkauf ist nicht wirklich etwas für Lanius. „Wir lernen von unseren Kunden, sie geben uns Feedback. So produzieren wir nicht an den Kundinnen vorbei und das Kundenfeedback trägt zu einer qualitativen, nachhaltigen, bedachten Kollektion bei.“


Lanius Pop-up-Outlet, Hauptstraße 39 - 41, geöffnet montags bis freitags von 10 bis 18.30 Uhr, samstags von 10 bis 15 Uhr