Für ihren neuen Veedelskalender haben die Künstlerin Renate Geiter und die Fotografin Angela Graumann das vertraute Zollstock in neuen Facetten entdeckt.
Mutige Farben und neue PerspektivenZollstock-Kalender zeigt das Veedel bei „Tag und Nacht“

Renate Geiter und Angela Graumann haben gemeinsam den Zollstock-Kalender 2026 gestaltet.
Copyright: Stephanie Broch
„Wir entdecken immer wieder neue Ecken und Details. Über manche Dinge sind wir selbst überrascht, dass wir so lange an ihnen vorbeigelaufen sind“, sagt Renate Geiter. Die Zollstocker Künstlerin hat gemeinsam mit Fotografin Angela Graumann den neuen Zollstock-Kalender 2026 gestaltet – erstmals mit einem Thema: „Tag und Nacht“. Eine bewusste Entscheidung, wie Geiter erklärt: „Wir wollten uns damit selbst eine neue Aufgabe stellen. Den Kunden wird in diesem Kalender viel Neues begegnen.“
Sechs Aquarelle stammen von Geiter, sechs Fotografien von Graumann. „Ich war dieses Mal mutiger mit den Farben“, sagt Geiter. So leuchtet etwa St. Pius in Magenta, und der Höninger Weg samt Haltestelle Herthastraße erscheint in Pink-Rosa-Tönen. Zum ersten Mal dabei ist auch der Brunnen an der Bremsstraße. Geiters Motive bleiben – wie gewohnt – in Bewegung und leicht verfremdet.
Gewerbegebiet mit Tatort-Ambiente
Graumann richtet ihren Blick stärker auf Formen und grafische Elemente. Ihre nächtlichen Aufnahmen zeigen etwa das bogenförmige Jobcenter an der Pohligstraße oder das Gewerbegebiet zwischen Höninger Weg und Gottesweg. Die Szene, von den blendenden Scheinwerfern eines Autos grell erhellt, erinnert an eine Tatort-Kulisse. „Mir sind die grafischen Elemente, die Formen und die Details bei meinen Aufnahmen sehr wichtig“, sagt Graumann. Das Fotografieren bei Nacht sei für sie eine neue Herausforderung gewesen, berichtet sie.
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Den Zollstock-Kalender bringt Geiter, die seit 2015 im Veedel lebt, bereits seit 2017 heraus. Bis auf das erste und das vergangene Jahr arbeitete sie dafür mit anderen Künstlern zusammen. Auch Graumann lebte bis vor einiger Zeit in Zollstock, jetzt wohnt sie im benachbarten Klettenberg. „Aber gleich an der Grenze zu Zollstock“, lacht sie.
„Wir wollen immer wieder den Blick auf das Veedel schärfen“, sagt Geiter. Viele Käuferinnen und Käufer des Kalenders schätzen genau das: Manche Zollstocker Betrieben beschenken damit Kunden, andere ihre Mitarbeiter.
Der Wandkalender hat aufgeklappt das Format DIN A3 und kostet 20 Euro. Wegen der großen Nachfrage im vergangenen Jahr wurde die Auflage diesmal auf 150 Exemplare erhöht; bei Bedarf wird nachgedruckt. Erhältlich ist der Kalender bei Bücher Weyer am Höninger Weg 181, in Geiters Atelier in der Lindenstraße 99 sowie über ihre Website.
Das Thema für den Kalender 2027 steht bereits fest: Restaurants und Kneipen im Veedel samt ihren Wirten. „Darauf freuen wir uns jetzt schon“, sagen Geiter und Graumann.

