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Satirischer WochenrückblickAuferstehung ohne Herren

Lesezeit 1 Minute
Kölner Dom Wolken

Symbolbild.

  1. Über Köln und die Kölner kann unser Autor Peter Berger manchmal nur den Kopf schütteln – oder schallend lachen
  2. In seiner satirischen Köln-Kolumne „Die Woche”, in der er die Nachrichten der vergangenen sieben Tage humoristisch verarbeitet.
  3. Was es mit der Umbenennung des Domherrenfriedhofs auf sich hat.

Köln – Sie werden ihren Schöpfer nicht gleich um die vorzeitige Auferstehung bitten und erbost auf die Erde niederfahren. Dennoch wäre es interessant zu wissen, was die 33 Domkapitulare über die bevorstehende Umbenennung ihrer letzten Ruhestätte im Schatten der Kathedrale denken. Die nennt sich Domherrenfriedhof. Noch.

Denn mit der Herrlichkeit wird es nach dem Willen des Dombaumeisters bald vorbei sein, und ein neues Domkapitel soll aufgeschlagen werden. Hosianna! Nach der Renovierung des Friedhofs werden die Herren weggegendert und bis in alle Ewigkeit nur noch auf einem schnöden Domfriedhof ruhen.

Schließlich gibt es in der 30 Quadratmeter großen und vier Meter hohen Gruft noch 55 freie Plätze. Da könnte es ja sein, dass in den nächsten Jahrhunderten dort auch Domkapitularinnen auf ihrem Stapelrecht bestehen.

Wer’s glaubt, wird selig. Und das werden ja bekanntlich nicht viele. Hoch oben im Glockengestühl des Doms bangt derweil der dicke Pitter, dass ihm ein ähnliches Schicksal widerfahren könnte und er bald nur noch Pitter genannt wird, um sich mit all den Übergewichtigen zu versöhnen, die schließlich auch Geschöpfe Gottes sind.

Nicht, dass der Gute vor lauter Schreck seinen Klöppel verliert. Das ist ihm schließlich schon mal passiert. Heiliger Adipositas, bitte für uns!