Satirischer WochenrückblickWarum der Kölner weiter Halven Hahn statt Insekten isst

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Halver Hahn in der Malzmühle am Heumarkt.

  • Über Köln und die Kölner kann unser Autor Peter Berger manchmal nur den Kopf schütteln – oder schallend lachen.
  • In seiner satirischen Köln-Kolumne „Die Woche”, in der er die Nachrichten der vergangenen sieben Tage humoristisch verarbeitet.
  • Diesmal geht es um kuriose Trends auf der Anuga-Messe und die zunehmende „Snackification“.

Köln – Das ist schon kurios. Da treffen sich Tausende von Experten endlich wieder zur weltweit größten Ernährungsmesse in Kölle und stellen fest, dass im Alltag immer weniger Zeit zum Essen bleibt. Snackification ist einer der großen Trends auf der Anuga. Fürs Hämchen mit Sauerkraut, für Himmel un Ääd, ja selbst für einen schnöden Halven Hahn mit einem frischen Kölsch am Brauhaustisch ist kein Platz mehr. Im Homeoffice von heute wird gebowlt, gewrapt und gesmoothiet, bis der Arzt kommt. 

Laborfleisch und Insekten statt Kölsch und Halve Hahn

Ein Trend, der noch dadurch verstärkt wird, dass in vielen Lokalen wegen der Pandemie Kellner, Koch und Köbes fehlen. Und deshalb wird so mancher Anuga-Besucher, der früher nach einem anstrengenden Messetag mit knurrendem Magen erwartungsfroh über die Hohenzollernbrücke der kölschen Gastlichkeit in der Altstadt entgegengestrebt ist, diesmal gezwungen sein, sich auf der Messe den Bauch mit den neuesten Produkten wie Laborfleisch, Insekten oder Milchprodukts-Surrogaten vollzuschlagen. Dagegen ist so manche Touristenfalle in der Altstadt die reinste Sterneküche.

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„Das ist für mich persönlich uninteressant“, sagt sich der Kölner und ist heilfroh, dass die Messe für das gemeine Volk nicht zugänglich ist – und seine Nahrungskette zwischen Flönz und Rievkooche nicht durcheinanderbringen kann. 

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