Satirischer WochenrückblickWie sich der Lieferdienst-Kannibalismus in Köln ausbreitet

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Lieferdienst Radfahrer

Die Fahrer von Lieferando müssen sich die Straßen mit anderen Anbietern teilen.

  • Über Köln und die Kölner kann unser Autor Peter Berger manchmal nur den Kopf schütteln – oder schallend lachen.
  • In seiner satirischen Köln-Kolumne „Die Woche”, in der er die Nachrichten der vergangenen sieben Tage humoristisch verarbeitet.
  • Diesmal geht es um den durch Anbieter wie Lieferando, Flaschenpost und Gorillas ausgelösten Lieferdienst-Kannibalismus in Köln.

Köln – Um Haaresbreite hätte sich in dieser Woche auf dem Eigelstein ein Lieferando-Radler mit seiner orangefarbenen Kiste auf dem Rücken zwischen einem Flaschenpost-Lieferwagen und einem Gorillas-Kurier verkeilt und so für eine Marktverstopfung gesorgt.

Dabei wollte er mit seinem Swapfiets doch nur wie immer bis vor den Wok im Thai-Imbiss rasen, damit die Ente süßsauer nicht kalt wird. Zehn Minuten, zehn Minuten, sagt der Thai-Mann immer. Keine Zeit, keine Zeit, antwortet der Kistenmann.

Lieferdienst-Kannibalismus greift in Köln um sich

Er sei einfach zu Flink unterwegs gewesen, deshalb sei das Smartphone beim abruptem Bremsvorgang in den Wok geplumpst, behauptet der Uber Eater und ermuntert mit einem fröhlichen „was Wolt ihr denn hier?“ die hellblaue Konkurrenz. Bei diesem Lieferdienst-Kannibalismus, der in Kölle um sich greift, sollten alle lieber gleich zusammen Bringoo spielen.

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Weil die Durststrecke für alle noch verdammt lang sein dürfte und sie alle vermutlich dem Platzhirschen Rewe mit seinem Supersortiment am Ende doch hilflos ausgeliefert sein werden. So was Ähnliches wie Bringoo habe sein Opa im Altenheim immer total gern gespielt und sich dabei auf das Essen auf Rädern gefreut, sagt der Uber Eater.

Dass der Niederländer Picnic, von dem alle behaupten, er sei so unfassbar schnell, auch nach vier Jahren bisher nur in Kalk und Porz Fuß fassen konnte, liege eindeutig an seinem Namen. Wer aus Zeitgründen sogar auf beiden K’s im Namen verzichtet, könne in der Stadt mit K kein Großer werden. Da sind sich alle einig. Und darin, dass die Radwege breiter und schneller werden müssen.

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