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Staatsanwaltschaft KölnKutten-Verbot für Rocker

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Symbolbild

Köln – Ab sofort gilt das Kutten-Verbot für Rocker auch in Köln: Die Staatsanwaltschaft hat Mitgliedern von Hells Angels, Bandidos und anderen Rockerclubs verboten, ihre bekannten Schriftzüge und Symbole in der Öffentlichkeit zu verwenden – unabhängig vom Ortsbezug. Bislang galten Verbote nur für konkrete Ortsvereine – etwa für die „Hells Angels Cologne“ oder für das „Bandidos MC Chapter Aachen“. Das hatte allerdings dazu geführt, dass die betreffenden Mitglieder sich einfach unter einem anderen Namen neu organisieren konnten.

Das geht jetzt nicht mehr. Wer auch immer in Köln künftig etwa mit dem typischen Totenkopf der Hells Angels oder dem charakteristischen Mexikaner mit Sombrero – dem Markenzeichen der Bandidos – auf einem Kleidungsstück erwischt wird, begeht eine Straftat.

Hamburg und Düsseldorf haben vorgelegt, Köln zieht nach

„Wir werden sofort tätig, wenn wir diese Symbole irgendwo sehen“, kündigte Norbert Wagner an, Leiter der Kriminalpolizei. „Wir haben jetzt eine klare Handlungsgrundlage, und das ist auch sinnvoll und notwendig.“ Die Kutten seien das Symbol für Rocker schlechthin und hingen unmittelbar mit ihrem oft martialischen Auftreten zusammen.

Im April hatte das Oberlandesgericht Hamburg entschieden, dass die Verwendung der Kennzeichen grundsätzlich untersagt ist, und nicht nur dann, wenn sie in Verbindung mit einem verbotenen Chapter benutzt werden. Dieser Rechtsauffassung schloss sich in der vorigen Woche die Staatsanwaltschaft Düsseldorf an, und nun auch die Behörde in Köln. Vom Verbot ausgenommen sind all jene Rockerclubs, denen noch nie ein Ortsverein wegen krimineller Aktivitäten untersagt wurde.

Derzeit gibt es in Köln kein Chapter der Hells Angels, die „Bandidos Cologne“ sind in Euskirchen ansässig. Für sie alle kommt das Verbot nicht überraschend. Denn die Polizei hatte die Absicht schon vor Wochen in der Szene kommuniziert – offenbar erfolgreich, denn seitdem seien in Köln keine Rockersymbole mehr gesichtet worden, berichtet Kripo-Chef Wagner. Er ist überzeugt, dass das Verbot die Szene beeindruckt. Zwar werde das Phänomen der Rockerkriminalität dadurch nicht völlig verschwinden. „Aber es wird durch diese Entscheidung erheblich getroffen und reduziert.“