Besucher künftig erwünschtStadt Köln beschließt Denkmalschutz für den „Colonius“-Turm

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Grüngürtel Colonius Aufmacher

Der Colonius ist von vielen Stellen im Inneren Grüngürtel aus sichtbar.

Köln – Der Fernsehturm Colonius soll zu einem Denkmal werden. Das bestätigte die Stadt dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Donnerstag auf Anfrage. Dabei geht es weniger um eine elegante Wertschätzung des 266-Meter-Riesen, es geht um Millionenzuschüsse aus Berlin und Düsseldorf, mit denen der Turm saniert und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden könnte.

Bereits im Jahr 2020 trieb die Kölner Politik, insbesondere die Ratsgruppe „Gut“, den Denkmalschutz für den Colonius voran. Nun steht die Einstufung auch bei der Stadt weit oben auf der Prioritätenliste. 

Zustimmung des Unternehmens reine Formsache

In den kommenden Tagen gehe der Bescheid an das Unternehmen „Deutsche Funkturm“, eine Tochtergesellschaft der Telekom, die Eigentümerin des Turms ist. „Der Eigentümer hat dann in Form einer Anhörung drei Monate Zeit, zu dem Bescheid Stellung zu nehmen, um etwaige Änderungen im Gutachten vorzuschlagen oder sogar die Unterschutzstellung in Gänze abzulehnen“, heißt es von der Stadt. Man gehe davon aus, dass das Unternehmen „sehr schnell positiv antworten wird“. Dann erfolge die rechtlich bindende Eintragung in die Denkmalliste der Stadt.

Dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ gegenüber machte „Deutsche Funkturm“ am Donnerstag deutlich, dass man der Stadt keine Steine in den Weg legen werde, im Gegenteil. „Über die Kategorisierung als Baudenkmal entscheidet die Stadt“, betonte Unternehmenssprecher Benedikt Albers. Aber: „Wir erleben eine große Sehnsucht der Kölnerinnen und Kölner nach dem Fernsehturm“, so Albers. Man würde sich sehr freuen, die Türen für Besucher wieder öffnen zu können. Dafür jedoch müsste der Colonius zunächst ein Denkmal sein.

Kölner Fernsehturm: Alle Beteiligten wollen Wiedereröffnung für Besucher

Durch den Denkmalstatus ergäben sich ganz neue Perspektiven für eine mögliche Wiedereröffnung, so Albers weiter. Der Colonius sei der wichtigste Medienstandort Kölns, der Denkmalschutzstatus dürfe nicht die Weiterentwicklung der Sendetechnik beeinträchtigen, betont er. Aber: „Diesbezüglich sind wir sehr zuversichtlich, weil es viele Beispiele wie die Fernsehtürme in Berlin oder Hamburg gibt, wo Denkmalschutz und moderne Funkdienste sich nicht ausschließen.“

Die Instandhaltung des Gebäudes an sich stehe indes nicht auf dem Spiel. „Unabhängig von Förderungen investieren wir als Deutsche Funkturm in den Bauunterhalt des Colonius“, sagt Albers. So habe man etwa in den vergangenen Monaten das Dach und die Antennenplattformen saniert. Dies werde man auch in Zukunft aus eigener Tasche leisten. In den ehemals öffentlichen Bereichen allerdings seien erhebliche Sanierungsarbeiten notwendig, vor allem mit Blick auf den Brandschutz.

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Für diese Arbeiten würden aus Sicht der Eigentümer öffentliche Fördermittel anbieten, die im Rahmen des Denkmalschutzes beantragt werden könnten. „Wenn das klappt, steigen dadurch die Chancen für eine Wiedereröffnung enorm“, so Albers weiter. Er ist offenbar optimistisch: „Wenn wir Grünes Licht bekommen wären die nächsten Schritte die Beantragung der Fördermittel und die konkreten Planungen.“

Weiterführende Fragen zum Zeitplan und zu den geplanten Sanierungen ließ die Stadt am Donnerstag unbeantwortet. Klar ist: Alles deutet darauf hin, dass der Colonius in Zukunft wieder besucht werden kann. Und darauf, dass diese Zukunft womöglich nicht mehr ganz weit entfernt liegt.

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