Tanz mit dem Gummi-Funkemariechen

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Das „Kuhl un de Gäng“-Quintett sorgte mit Klassikern und neuen Hits für Stimmung (l.). Die lustige Willy-Millowitsch-Hommage des Männerballetts „De Hexeschüss“ (r.)

Das „Kuhl un de Gäng“-Quintett sorgte mit Klassikern und neuen Hits für Stimmung (l.). Die lustige Willy-Millowitsch-Hommage des Männerballetts „De Hexeschüss“ (r.)

Weidenpesch –  Noch fulminanter kann die Fastelovends-Session gar nicht mehr ins neue Jahr starten: 350 Jecke feierten im rappelvollen, mehrere Monate im Voraus ausverkauften Pfarrheim Heilig Kreuz an der Kapuzinerstraße bei der zweiten Auflage der „Veedels-Radau“-Party, seit dem Nachmittag tobte sie bis um zwei Uhr morgens. Nach der Erstauflage im vergangenen Jahr, ebenfalls in Heilig Kreuz, haben die beiden Freunde Tobias Schäfer und Mike Schöninger die Karnevalsparty zum Jahresstart organisiert, mit Unterstützung durch den Förderverein des Zentrums, deren Mitglieder am Getränkepavillon, dem Pittermännchen-Saal-Service und der Essensausgabe wirbelten. Die Stimmung war ausgelassen; im Saal dominierten rot-weiße Streifenkostüme.

Hochkarätiges Programm

Das Programm war hochkarätig besetzt – mit „Kuhl & de Gäng“, den Paveiern, „De Räuber“, „Lupo“, „Miljö“ und Jungmusiker Lukas Hennecke. „Nach dem Erfolg bei der Premiere stand für uns direkt fest, dass wir eine Neuauflage machen“, erläutert Mike Schöninger, Niehler Prinz im Dreigestirn von 2017/18 und neuer Vorsitzender der Interessengemeinschaft Niehler Karneval (INK). Das frühe Datum innerhalb der Session ermögliche, dass viele Bühnenstars dabei sein können, erläutert Greger Hennecke, der bei der Organisation Unterstützung geleistet hatte. „Der Terminplan der meisten kölschen Bands ist noch nicht so voll wie kurz vor den tollen Tagen.“

Das „Kuhl un de Gäng“-Quintett sorgte mit Klassikern und neuen Hits für Stimmung (l.). Die lustige Willy-Millowitsch-Hommage des Männerballetts „De Hexeschüss“ (r.)

Das „Kuhl un de Gäng“-Quintett sorgte mit Klassikern und neuen Hits für Stimmung (l.). Die lustige Willy-Millowitsch-Hommage des Männerballetts „De Hexeschüss“ (r.)

Für zahlreiche Lacher sorgten die Überraschungsgäste der Feier, das Männerballett „De Hexeschüss“ der Weidenpescher Pfarrgemeinde, das bei seinem Heimspiel eine gewohnt temperamentvolle und grazile Revue bot und zum Miljö-Hit „Wolkeplatz“ ihr Gummi-Funkemariechen durch die Lüfte sausen ließ. „Wenn ihr etwas von Rhythmus oder Takt kennt, vergesst es einfach“, moderierte sich die Gruppe launig an. „Wir sind für den Veedelsradau heute das, was eine Blaskapelle für das Wacken-Open-Air wäre“ – doch dieser kleine Kontrast kam gut an. Eine schöne Idee war die Hommage an Willy Millowitsch, bei der ein Double vor der aufgespannten Kölner Stadtflagge den „Kölschen Jung“ sang.

Kurz darauf rockten Kuhl & de Gäng den Saal, die mit dem Publikum ihre Ballade „Bes et Leech usjeiht“ und den Kracher „Hart“ übten – und Mike Schöninger als „Gastsänger“ zu „Nit vun dieser Welt“ eine sehr gute Figur machte. „Dat es hück unser allereetste Auftritt dieses Jahr, ihr seid also sozusagen unser erster Eindruck der Session in 2020“, verkündeten später auch die Paveier um Sven Welter und Klaus Lückerath – und sie wurden von der Menge nicht enttäuscht.

Auch im nächsten Jahr findet der „Veedels-Radau“ wieder statt – erneut am ersten Samstag des Jahres, den 2. Januar 2021. Bereits angekündigt haben sich wiederum Miljö, die Newcomer-Band „Stadtrand“, Planschemalöör und Mo-Torres. Wer dabei sein will, sollte sich sehr beeilen, denn auch diesmal sind bereits jetzt die Karten so gut wie vergriffen.

veedelsradau@yahoo.com

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