Gehaltsreport in KölnDas verdienen die Spitzenkräfte der städtischen Unternehmen

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Topverdiener Köln Collage

Top-Verdiener aus Köln: Stefanie Haaks, Theo Pagel, Ulrich Voigt, Johan Vanneste und Dieter Steinkamp

Köln – Was verdienen die Chefs der städtischen Gesellschaften? So unterschiedlich wie die öffentlichen Unternehmen sind, so groß sind auch die Differenzen und der Bezahlung. Der Geschäftsführer des großen kommunalen Energie-Versorgers Rhein-Energie Dieter Steinkamp bekam 2020 das dreieinhalbfache des Gehalts von Zoo-Direktor Theo Pagel.

Erstmals wird die Stadtverwaltung eine übersichtliche Liste mit sämtlichen Vergütungen der Vorstände der städtischen Betriebe veröffentlichen. Bislang musste man sich durch jede einzelne Jahresbilanz wühlen, um diese Zahlen zu erfahren.

Von nun an wird diese Liste jedes Jahr auf der Website der Stadt veröffentlicht. Das geschieht im Rahmen des jüngst aktualisierten Public Corporate Governance Kodexes (PCGK). Der Kodex wurde 2012 eingeführt, um die Transparenz und die Kontrolle der Gesellschaften mit städtischer Beteiligung zu erhöhen.

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Spitzenverdiener Sparkassen-Chef

Wie viel die Unternehmensführungen verdienen, hängt unter anderem von der Größe und dem Umsatz des Betriebs ab und was in der jeweiligen Branche üblicherweise für Spitzenkräfte gezahlt wird. „Marktadäquat“ müsse das Gehalt sein, heißt es seitens der Kämmerei, nur so könne die Stadtverwaltung einigermaßen mit der Privatwirtschaft mithalten.

Im Energie-Sektor beispielsweise bewegen sich die Vergütungen der Bosse auf hohem Niveau. Dieter Steinkamp, Chef von rund 3000 Rhein-Energie-Mitarbeitern, die knapp 2,5 Milliarden Euro Umsatz erwirtschafteten, bekam im vergangenen Jahr 712.819 Euro. Hinzu kommt seine Vergütung als einer der Geschäftsführer der Stadtwerke GmbH (51.000 Euro) und als Vorstand der GEW (26.000 Euro).

Insgesamt kommt er damit in etwa in die Region, in der sich der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Köln/Bonn, Ulrich Voigt mit seinen 805.700 Euro für das Jahr 2020 bewegt. Damit erhält Voigt die höchste Vergütung der Chefs der Unternehmen mit städtischer Beteiligung.

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Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Köln-Messe, hat voriges Jahr 638.496 Euro bekommen – 106.914 Euro weniger als 2019. Die Messe war in der Corona-Pandemie besonders gebeutelt, Veranstaltungen über lange Zeit gar nicht stattfinden. Hier kommt zum Tragen, dass einige Firmenchefs ein erfolgsabhängiges Salär bekommen. Salopp gesagt: Läuft der Laden nicht, gibt es weniger Geld.

Nur wenige Frauen in Spitzenpositionen

Flughafen-Chef Johann Vanneste hat solche Klauseln wahrscheinlich nicht in seinem Vertrag. Auch wenn die Zahlen der Fluggäste einbrachen, konnte er sich im vergangenen Jahr über eine moderate Steigerung seiner Vergütung um 5263 Euro auf 429.782 Euro freuen. Im Zuge der Pandemie hätten zudem manche Führungskräfte auf Gehalt verzichtet, heißt es in der Kämmerei: Als „Signal an die Mitarbeiter“, die oftmals in Kurzarbeit geschickt wurden und deshalb kein volles Gehalt bekamen.

Es gibt immer noch nur wenige Frauen an der Spitze der städtischen Gesellschaften. Stefanie Haaks von den Kölner Verkehrs-Betrieben ist eine von ihnen. Sie erhielt 2020 360.000 Euro Gehalt. Als sie im März 2019 diesen Posten übernahm, bekam sie für ihr Antrittsjahr 233.330 Euro. Die Bezahlung von GAG-Geschäftsführerin Kathrin Möller betrug 314.906 Euro.

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