Mehr ausländische Besucher2019 haben so viele Gäste wie noch nie in Köln übernachtet

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Ballonfahrt über Köln

Köln – Nach 19 Jahren als Geschäftsführer der Köln-Tourismus GmbH hat Josef Sommer am Donnerstag seine letzte Bilanz vorgelegt. Ende März geht Sommer in den Ruhestand, ihm folgt Jürgen Amann nach. Zum Abschluss waren die Zahlen noch einmal besonders erfreulich.

Mehr ausländische Gäste in Köln

„Es war ein Super-Jahr“, sagte Sommer. 2019 sei ein weiterer Übernachtungsrekord verbucht worden. 3,83 Millionen Gäste kamen in die Stadt, was einem Plus von 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die meldepflichtigen Beherbergungsbetriebe zählten 6,58 Millionen Übernachtungen – eine Steigerung von 4,6 Prozent. Mit einem Plus von 7,5 Prozent gegenüber 2018 geht der Haupt-Zuwachs bei den Übernachtungen auf ausländische Gäste zurück.

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Auch der Tagungsmarkt hat sich laut Köln-Tourismus gut entwickelt. Die 53.397 Veranstaltungen hätten 4,44 Millionen Teilnehmer angezogen, ein Plus von 2,2 Prozent. Sommer sprach von einer „sehr gesunden Mischung von Geschäfts- und Freizeitreisenden“. Die Nachfrage nach Betten sei über das ganze Jahr relativ konstant. Unter dem Strich sei es das beste Jahr der Kölner Tourismus-Geschichte gewesen. Die Zahl der privaten Übernachtungen schätzt die Organisation auf zusätzliche 15 Millionen pro Jahr.

Tourismus bringt der Stadt Köln Millionen ein

Die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus für Köln ist groß: „Wäre hier kein Gast, würden 6,6 Milliarden Euro pro Jahr nicht umgesetzt“, so Josef Sommer. Jeder Übernachtungsgast gebe im Schnitt 200 Euro pro Tag in Köln aus, 40 Euro pro Tag sind es bei den Tagesgästen. Durch die so genannte Kulturförderabgabe und Steuereinnahmen fließen laut Schätzung rund 150 Millionen Euro in die Stadtkasse. „Mehr als 80.000 Menschen in Köln können ihre Primäreinnahmen durch den Tourismus abdecken“, sagte Josef Sommer. Der durchschnittliche Hotelzimmer-Preis in Köln liegt bei 118 Euro. Teurer ist in Deutschland damit nur ein Zimmer in München (125,90 Euro).

Zahl der Briten ist zurückgegangen

Die meisten Hotelübernachtungen gingen 2019 auf deutsche Gäste zurück (4,26 Millionen), gefolgt von Gästen aus Großbritannien (222.994). Unter dem Einfluss des Brexits sei hier ein Rückgang von 8,1 Prozent verzeichnet worden, so Sommer. Dieses Minus sei jedoch von Zuwächsen bei Besuchern aus den USA oder den Niederlanden kompensiert worden. Von wachsender Bedeutung sind Gäste auch aus China, auf die 104.475 Übernachtungen zurückgehen und damit 6,4 Prozent mehr als 2018.

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Noch größer ist der Zuwachs bei Reisenden aus den arabischen Golfstaaten. 36967-mal übernachteten sie in Köln, ein Plus von 17,6 Prozent. Seit Jahren schon werbe man in diesen Ländern vor allem für den Gesundheits-Tourismus, so Sommer: „Das ist eine Nische, die eine hohe Verweildauer bringt. Ganze Familienclans kommen und bleiben lange.“

Sommer zieht nach 19 Jahren positive Bilanz

Sommer zog eine positive Bilanz nach 19 Jahren als Geschäftsführer. Seit dem Jahr 2000 habe sich die Zahl der Übernachtungen mehr als verdoppelt, der Anteil der ausländischen Gäste sei von 34, 3 auf 35, 2 Prozent gestiegen. Köln sei touristisch breit und solide aufgestellt. Formen von „Über-Tourismus“, wobei Touristen von den Einheimischen als störend empfunden werden, sieht er in Köln nicht: „Wir haben keine saisonalen Spitzen, wo man als Kölner nicht mehr auf die Straße kann.“

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