Verkehrschaos auf der A57Trotz KVB-Streik lässt die Stadt Köln auf der Autobahn Sträucher schneiden

Lesezeit 2 Minuten
Autos fahren auf der A57 Richtung Köln. .

Zähfießender Verkehr auf der A57 Richtung Köln (Symbolbild)

Autofahrer, die am Dienstag über die A57 nach Köln wollten, standen rund eine Stunde im Stau, weil die Stadt Köln eine Firma mit der Grünpflege beauftragt hatte.

Auf der A57 mussten die Autofahrer am Dienstagmorgen im Berufsverkehr auf der Fahrt nach Köln gute Nerven haben. Bis zu einer Stunde steckten sie in einem bis zu zehn Kilometer langen Stau fest, weil auf der Autobahn in Höhe der Anschlussstelle Ehrenfeld/Nippes Bäume und Sträucher geschnitten wurden und deshalb nur eine Fahrspur frei war.

Mit den Arbeiten war entgegen den Gepflogenheiten auch schon vor neun Uhr begonnen worden. Man habe auf den ganztägigen Warnstreik bei den Kölner Verkehrs-Betrieben nicht mehr rechtzeitig reagieren können, sagte eine Sprecherin der Autobahn GmbH. Dafür könne man sich nur entschuldigen.

Variotafeln auf der A57 können keine Stauwarnungen anzeigen

In diesem Fall sei die Autobahn GmbH nur für die Verkehrssicherung zuständig gewesen. Die Arbeiten seien von einem Drittunternehmen im Auftrag der Stadt Köln auf der A57 ausgeführt worden. „Der Dienstagvormittag war in dieser Schnittperiode bis Ende Februar der letztmögliche Termin“, sagte die Sprecherin, „zumal drei Parteien beteiligt waren, für die eine terminliche Schnittmenge gefunden werden musste.“ Warum die Stadt Köln auf der Autobahn die Gehölzpflege übernimmt, entziehe sich ihrer Kenntnis.

Alles zum Thema Kölner Verkehrs-Betriebe

Man habe auf der A57 auch nicht rechtzeitig vor dem Stau warnen können, weil die Variotafeln dort ausschließlich für die Freigabe der Standstreifen eingesetzt werden. Andere Anzeigen seien technisch nicht möglich.

Die Tafel im Autobahnkreuz Köln-Nord habe zumindest angezeigt, wie lange man noch im Stau steht. Bis dahin hatten die meisten Autofahrer, die aus Richtung Düsseldorf nach Köln unterwegs waren, aber schon 45 Minuten Dauerstau hinter sich. Bei Grünschnitt auf der Autobahn dürfe die Verkehrsleitzentrale in Leverkusen ohne eine „verkehrsbehördliche Anordnung“ keine Baustellen-Warnung auf die Tafeln schalten.

„Diese lag uns hierfür nicht vor, was durchaus ein übliches Vorgehen ist, wenn wie in diesem Fall die Kommune direkt mit der Autobahnmeisterei kurzfristige Vereinbarungen trifft“ so die Sprecherin.

Tagesbaustellen wie Grünschnitt werden nach Angaben der Autobahn GmbH in der Regel mit einem Vorlauf von drei Tagen eingerichtet. Im vergangenen Jahr hat es auf den Autobahnen im Rheinland davon rund 6000 gegeben. Für 2023 rechne man mit einem vergleichbaren Wert.

KStA abonnieren