Volkstrauertag in KölnGebete auch für russische Soldaten

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Henriette Reker steht mit anderen Teilnehmern mit gefalteten Händen vor einem Trauerkranz.

Henriette Reke nahm an der Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag in Kirchenruine St. Alban teil.

In der Kirchenruine von St. Alban fand am Sonntag die Gedenkfeier zum Volkstrauertag statt. Oberbürgermeisterin Henriette Reker verurteilte jegliche Form von Gewalt zur Durchsetzung politischer Interessen.

Bürgerinnen und Bürger haben sich am Sonntag in der Kirchenruine von Alt St. Alban versammelt, um der Opfer von Krieg und Gewalt zu gedenken. Oberbürgermeisterin Henriette Reker eröffnete die traditionelle Gedenkfeier zum Volkstrauertag mit einer Ansprache. „Immer da, wo Gewalt zur Durchsetzung von politischen Interessen eingesetzt wird, setzen wir auf die Kraft der Überzeugung und die Hoffnung, dass die Kooperation und nicht der Krieg zum Erfolg wird", so Reker.

Der Volkstrauertag, der zwei Sonntage vor dem ersten Advent stattfindet, wurde nach dem Ersten Weltkrieg eingeführt, um der Gefallenen, Vertriebenen, Verfolgten der beiden Weltkriege, sowie aller Kriege zu gedenken.

Volkstrauertag Köln: Gedenken an Opfer der beiden Weltkriege

Pfarrer Bernhard Seiger, Stadtsuperintendent des Evangelischen Kirchenverbandes Köln, wies auf die historische Tragweite der Kirchenruine hin. Auch 77 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bewahrt die Alt St. Alban die Erinnerung an die Gräueltaten des Zweiten Weltkriegs. Das Dach der Kirche wurde durch Bombenangriffe zerstört und offen gelassen, um das Verlorene zu zeigen.

Der Pfarrer lenkte das Augenmerk der Gedenkfeier auch auf den Krieg in der Ukraine: „Wir spüren seit Februar dieses Jahres, wie nah der Krieg uns ist.“ Er gedachte der Menschen in der Ukraine, die Opfer von Menschenrechtsverletzungen wurden, unter Hunger leiden und die Kälte des Winters fürchten müssen. Seine Gebete galten auch den russischen Soldaten, die in den sinnlosen Krieg geschickt werden, und dem Leid ihrer Familien. Anschließend lud er zum gemeinsamen Gebet ein, das in der Ukraine und in Russland und an so vielen Orten der Welt gesprochen wird - das Vaterunser.

Regierungspräsident Dr. Thomas Wilk sagte zum Abschluss, dass das Leben im Zeichen der Hoffnung unter den Menschen und Völkern stehe. Der Kammerchor der Universität zu Köln sorgte für die musikalische Untermalung. Offizielle Kränze wurden für das Konsularische Korps NRW, für das Land Nordrhein-Westfalen, für die Stadt Köln, für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und für die Bundeswehr niedergelegt.

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