Tanja Herzig und Timo Herrmann haben ein ungewöhnliches Konzept entwickelt.
Tafeln wie im SüdenAm Ruhetag wird im Restaurant trotzdem gekocht

Mitten im Severinsviertel wird auf einem Parkplatz gedeckt: Timo Herrmann und Tanja Herzig, ein junges Paar mit Erfahrung aus der Sternegastronomie, lädt ein.
Copyright: Piero Sini
Mit Gastronomie kennen sich Tanja Herzig und Timo Herrmann aus. Der 31-Jährige steht bei Timo Meets am Herd und sorgt für kulinarische Highlights, während die 33-Jährige als Restaurantleitung im Kölner Ox & Klee tätig ist. Kenner ahnen sofort: Da ist Sterne-Küche im Spiel. Und das stimmt auch. Immerhin hat Ox & Klee aktuell zwei Michelin-Sterne. Timo Herrmann hat ebenfalls Erfahrung in diesem Bereich. Er kochte schon zusammen mit einigen Sterne-Köchen.
„Die Idee kam, als uns aufgefallen ist, dass viele Restaurants in Köln sonntags und montags Ruhetag haben – und damit auch tolle Locations einfach leer stehen“, berichtet Herzig. Und so entstand bei beiden die Idee, diese Räume an genau diesen Tagen mit ihrem Konzept für einen Abend zum Leben zu erwecken. Ein Name für das Pop-Up-Dinner war schnell gefunden: „Timo Meets“.
Seit über einem Jahr werden an zwei Tagen im Monat festliche Tafeln im Kölner Severinsviertel gedeckt
Das Bistro Chez Gus im Severinsviertel an der Rosenstraße ist bei den Menschen dort beliebt. Das junge Paar fragte bei Inhaber Augustin Dejoie an, ob er mitmachen würde. „Warum nicht?“, so seine Antwort. Und los ging's. Bei den Gästen kam das Konzept gut an. Die Termine waren häufig schnell ausgebucht. Im Juli konnte sogar das Einjährige gefeiert werden.

Timo Herrmann und Tanja Herzog, ein junges Paar mit Erfahrung aus der Sternegastronomie
Copyright: Stefan Villinger
Das Besondere an der Lokation ist, dass in den Sommermonaten vor dem Bistro eine festliche Tafel mit Blumenschmuck gedeckt wurde. Die Gäste fühlten sich wie in Südeuropa - ein kleiner Urlaub mitten im Herzen von Köln. Und so kam es, dass inzwischen Stammgäste die Termine nutzen. „Für uns ist das der Beweis, dass wir die richtige Idee hatten“, so Herzig. Das gilt auch bei schlechtem Wetter. Dann sind die Tische im Bistro zu langen Tafeln zusammengestellt und nur für die Gäste des Abends gedeckt.
Beim Vier-Gänge-Menü in Köln sollen Begegnungen unter den Gästen auf Augenhöhe stattfinden
Um 14 Uhr beginnt Herrmann mit den Vorbereitungen für den Abend, meist unterstützt von einer zweiten Köchin oder Koch. „Wir wollen alles in Ruhe vorbereiten, damit am Abend alles perfekt läuft.“ Ab 18.30 Uhr kommen die Gäste, unterhalten sich ungezwungen beim Aperitif. Serviert wird gegen 19 Uhr ein ausgewähltes Vier-Gänge-Menü, eröffnet von einem kulinarischen Gruß aus der Küche. „Der Abend findet in einer lebendigen, offenen Atmosphäre statt, die Begegnungen auf Augenhöhe ermöglicht und Raum für echte Verbindungen schafft. Viele Gäste gehen mit neuen Kontakten – manchmal sogar mit neuen Freundschaften – nach Hause“, so Herzig.

Timo Herrmann und Tanja Herzog, ein junges Paar mit Erfahrung aus der Sternegastronomie
Copyright: Stefan Villinger
Und wie im Sterne-Restaurant wird beim Servieren genau erklärt, was der Koch liebevoll zusammengestellt hat. Die Weinauswahl ist genau abgestimmt. „Wir überlassen nichts dem Zufall“, so Herrmann über das erfolgreiche Konzept. Die Plätze sind limitiert. „Mehr als 24 Personen dürfen es nicht sein“, so Herzig. Das Persönliche solle erhalten bleiben.
„In Zukunft möchten wir auch an anderen Orten kochen – in wechselnden Locations, bei exklusiven Buchungen oder Catering-Events. Wir sind gut vernetzt und können auch Veranstaltungen umsetzen, für die es noch keine Location gibt – ob privat oder geschäftlich“, so das Paar. Jetzt steht allerdings erst einmal der nächste Termin im Chez Guz an. Am 6. und 7. Oktober sowie am 3. und 4. November wird wieder festlich gedeckt. Reservierungen unter 0221/56067352, oder E-Mail timomeets@web.de, Preis pro Person 79 Euro.